Konzert 30-jährige Ära endete beim Jubiläum
Klaus Huck reicht den Taktstock der Jugendkapelle Rhaunen weiter
Günter Weinshei

Rhaunen. Das Jubiläumskonzert der Jugendkapelle der Feuerwehrkapelle Rhaunen im katholischen Pfarrheim war schon etwas Besonderes, es war aber auch ein wenig von Wehmut geprägt. Letzteres, weil Klaus Huck aus Hochstetten-Dhaun nach 30 Jahren das Dirigentenamt abgab. Und nicht nur das, die Jugendkapelle rückt – auch aufgrund ihres Könnens – komplett ins große Orchester auf. Das war dann schon mal einen Applaus wert – den bekamen auch die Minimax-Musiker die das Gerippe der neuen Jugendkapelle bilden und von Anneliese Hanstein geleitet werden.

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Gerd Keßler zeigten die acht Mädchen an Querflöte, Geige, Trompete und Flügelhorn, was sie können und unter Anneliese Hanstein gelernt hatten, stehen sie doch erst am Anfang ihrer Ausbildung. Teil ihrer musikalischen Beiträge war ein kleines französisches Kinderlied, und ein Marsch. Keßlers Gruß galt dem VG-Beauftragten Georg Dräger, Ortsbürgermeister Manfred Klingel und Sabine Moser vom Vorstand des Kreismusikverbandes Birkenfeld, die auch Ehrungen vornahm.

Dann kam der große Auftritt der Jugendkapelle, die gleich mit „Tochter Zion“ bei sommerlicher Hitze für ein Schmunzeln sorgte. „Das war unser erstes Stück auf dem Weihnachtsmarkt in Rhaunen im Jahr 1988“, erklärte Huck. Auch alle folgenden Stücke hatten einen Bezug zur 30-jährigen Geschichte der Jugendkapelle. So wurde „The Hunger Games“ gemeinsam mit den Musikfreunden aus dem französischen St. Valerien im Jahr 2012 vorgetragen.

Klaus Huck führte gut aufgelegt durchs Programm und plauderte auch – sehr zur Freude der vielen Gäste – aus dem Nähkästchen. „Unsere Konzertauftritte führten in den drei Jahrzehnten über Rhaunen, Bollenbach, Donaueschingen, Saarbrücken, Luxemburg und einige andere ausländische Städte. Wir haben versucht, alle möglichen Menschen zu beschallen. Dabei hat die quirlige Truppe sehr viel gesehen und auch erlebt. Schade, dass die geplante Amerika-Konzertreise 2002/2003 aufgrund des Terroranschlages scheiterte“, erzählte Huck und auch, dass die vielen schönen Konzerte und die gute Zusammenarbeit mit dem Vorstand in bester Erinnerung bleiben.

Nach einem Medley aus „Anatevka“, bei dem die vier Querflötistinnen brillierten, und dem lateinamerikanischen „Sway“ ging es mit „76 Trombones“ und „Jetzt fahrn wir übern See“ ins Finale. Nach einem zweistündigen tollen Konzert stellte Georg Dräger kurz und knapp fest: „Hut ab, das war eine tolle Leistung“.

Dann holte er – auch als Gründungsmitglied der Jugendkapelle – doch ein wenig weiter aus. „Nach dem Frühschoppenkonzert in Kirschweiler wurde die Idee zur Gründung einer Jugendkapelle mit Klaus Huck als Dirigent geboren“, erzählte Dräger in seiner Laudatio in Richtung Huck, der, aus Sulzbach kommend, seit 1980 als Trompeter Mitglied der Feuerwehrkapelle Rhaunen war. Und er ging auch auf das ein, was der scheidende Dirigent, abgesehen von den musikalischen Erfolgen, mit der Feuerwehrkapelle Rhaunen und der Jugendkapelle sonst noch erreicht hat. Eine Zeit lang dirigierte er in Rhaunen den Kirchenchor und begleitete viele Jahre die Wartenberg-Spatzen mit seinem Akkordeon. „Klaus Huck ist ein herausragender Musikerzieher, der über drei Jahrzehnte auch junge Menschen geprägt hat“, sagte Dräger und erinnerte an die Zeiten, als zur Jugendkapelle Rhaunen noch 50 Musiker zählten.

Christina Görg-Beucher überreichte namens der Jugendkapelle ein Abschiedsgeschenk, dankte aber auch für Klaus Hucks exzellente musikalische Arbeit, die intensiven Proben und hielt fest: „Es wird kein Abschied sein, es wird nur ein neues Kapitel beginnen.“ Die Feuerwehrkapelle Rhaunen wäre froh, wenn Klaus und Daniela Huck sowie deren beiden Söhne weiterhin der Feuerwehrkapelle treu bleiben würden.

Beifall verdient auch, dass an diesem Abend zu einem Spendenaufruf für die Hochwassergeschädigten aufgerufen wurde, woran sich auch die katholische Kirchengemeinde Rhaunen beteiligte, indem sie an dem Konzertabend auf die Saalmiete verzichtete.

Von unserem Mitarbeiter Günter Weinsheimer

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