Die Verfilmung des preisgekrönten Romans „Lügen über meine Mutter“ von Daniela Dröscher, die in Becherbach bei Kirn aufgewachsen ist, nimmt Gestalt an: Im März fiel in den Münchener Bavaria Studios die erste Klappe für die neue Kinoproduktion von Tobis Film. Unter der Regie von Aron Lehmann und mit Rosalie Thomass („Die Känguru-Chroniken“ und „Was man von hier aus sehen kann“) in der Hauptrolle entsteht ein bewegendes Drama, das die Dynamik einer Familie in den 1980er-Jahren und die Suche einer Frau nach Selbstbestimmung einfängt. Gedreht wurde hierfür auch in Idar-Oberstein: unter anderem in der Firma Gottlieb Roll, bekannt als Zulieferer von Metallkomponenten für Schreibgeräte sowie Elektro-/Elektronik-, Kosmetik- und Konsumgüterindustrie. „Streng geheim“ waren die Dreharbeiten: Insofern gab es auch vonseiten der Mitarbeiter keinerlei Kommentar. Am Tierheim Oberstmuhl wurde ebenfalls gefilmt: Außenaufnahmen mit dem Motorrad, die sich in die Länge zogen. Tierheim-Leiterin Ulrike Kronauer berichtet: „Und wenn man dann mal muss, so als Schauspieler, der stundenlang probt, dann haben wir natürlich unsere Toilette zur Verfügung gestellt.“
Weibliche Geschichten
Neben Rosalie Thomass, die nicht nur die Hauptrolle der Cornelia übernimmt, sondern auch das Drehbuch schrieb, spielen Golo Euler, Elise Lindner, Juliane Köhler, Anneke Kim Sarnau, Johanna Gastdorf und Rainer Laupichler in dem Film mit. Die Kamera führt Cristian Pirjol. Produzenten Timm Oberwelland und Sebastian Zühr betonen die emotionale Tiefe des Films: „Lügen über meine Mutter“ erzählt die inspirierende Geschichte einer Frau, die um Selbstbestimmung und Würde kämpft. Sie regt zum Nachdenken an und fordert den Mut, gesellschaftliche Erwartungen zu hinterfragen.“
Regisseur Aron Lehmann und Drehbuchautorin Rosalie Thomass setzen auf eine erzählerische Perspektive, die das Publikum durch die Augen des Kindes Ela in die Welt blicken lässt. „Es ist Zeit, neue Blickwinkel einzunehmen und weibliche Geschichten zu erzählen, die bisher im Kino oft zu kurz kamen“, so Lehmann und Thomass in einer Pressemitteilung zum Drehstart.
Konflikt in der Provinz
Der Film beleuchtet eine Familie in der westdeutschen Provinz der 1980er-Jahre, in der das Körpergewicht der Mutter Cornelia zum zentralen Konflikt wird. Ihr Ehemann Werner (Golo Euler) sieht in ihrem Übergewicht den Grund für seine beruflichen und gesellschaftlichen Misserfolge. Tochter Ela (Elise Lindner) gerät zunehmend in einen emotionalen Zwiespalt zwischen ihren Eltern und deren widersprüchlichen Wahrheiten.
Die Dreharbeiten fanden zwischen dem 17. März und dem 1. April in Bayern statt und werden in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz (deshalb auch in Idar-Oberstein) und an der Adria fortgesetzt. Der Kinostart ist für 2026 geplant. Produziert wird der Film in Zusammenarbeit mit dem ZDF sowie mit Unterstützung verschiedener Filmförderinstitutionen.
Dröscher landete mit „Lügen über meine Mutter“ im Jahr 2022 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises.