Seit 26 Jahren gibt es den Kinder- und Jugendhilfeverein Hoppstädten-Weiersbach, kurz KiJuHi genannt. Seit dieser Zeit ist auch der Vorstand fast unverändert in derselben Besetzung im Amt. Doch jetzt haben einige der jahrelangen Vorstandsmitglieder signalisiert, dass sie für eine weitere Amtszeit im Vorstand nicht mehr zur Verfügung stellen.
In einem offenen Brief, der im Monatsblatt der Ortsgemeinde abgedruckt wurde, wendet sich der noch amtierende Vorsitzende Peter Heyda an die Mitglieder und Bürgerinnen und Bürger und bittet diese, sich für einen Posten im Vorstand zur Verfügung zu stellen. Denn „ohne einen handlungsfähigen Vorstand kann unser Verein nicht fortbestehen. Im schlimmsten Fall bedeutet das: die Auflösung des Vereins – und damit das Ende unserer Projekte, Hilfsangebote und der unbürokratischen Unterstützung für Kinder und Jugendliche in unserer Region“, schreibt Heyda in dem Brief. Deshalb lädt er zusammen mit seinen Vorstandskollegen zu einem Info-Treffen am Dienstag, 1. Juli, um 19 Uhr im Clubheim des Tennisclubs Hoppstädten-Weiersbach (am Parkplatz Gemeindezentrum/Tennisplatz) ein.
Infotreffen ist bereits geplant
Hier könnten sich die Mitglieder und auch die Bürger darüber informieren, was ein Vorstandsamt bei KiJuHi konkret bedeutet. Das heiße Mitgestalten statt nur beobachten, planen und entscheiden, wo Hilfe am dringendsten gebraucht werde und auch Gemeinschaft erleben, die wirklich etwas bewirke, sagt Heyda.
Daher seine Bitte und der Aufruf: „Wir zählen auf Ihre Initiative, Ihr Interesse und auf den gemeinsamen Willen, unseren Verein zu erhalten und somit die Kinder und Jugendlichen in unserer Region weiterhin zu unterstützen.“ Wie Heyda im Gespräch betonte, müssten die Vorstandsmitglieder nicht zwingend aus dem Doppelort kommen, „gerne können es auch welche aus der Region sein“.
Der Verein wurde 1999 von neun Alte-Herren-Spieler des TuS Hoppstädten gegründet: Darunter auch Peter Heyda, Michael Bambach, Dieter Schöppel und Volker Freytag, die seit der Gründung ununterbrochen dem Vorstand des Vereins angehören. Vorher hatten die Fußballer monatelang ein erfolgreiches Tippspiel ausgetragen, dessen Gewinn einem guten Zweck zufließen sollte. Diesen konkretisierte der Verein in seiner Satzung: „Die Jugendhilfe soll junge Menschen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung fördern und dazu beitragen, Benachteiligungen zu vermeiden oder abzubauen.“
Den Vorsitz hat Peter Heyda, der von 2019 bis 2024 zudem Ortsbürgermeister der Gemeinde Hoppstädten-Weiersbach war, zweiter Vorsitz ist Volker Freytag, Geschäftsführer und damit für die Finanzen zuständig ist Dieter Schöppel, als Schriftführerin komplettiert Diana Heyda den Vorstand. Dazu gesellen sich noch Beisitzer, die den Vorstand unterstützen.
Die Arbeit des Vereins in der Kinder und Jugendhilfe
Tatsächlich hat der Verein seit der Gründung bereits über 170.000 Euro an bedürftige Kinder und Jugendliche ausgeschüttet, wobei keinerlei Verwaltungskosten anfallen. Alle Spenden gehen zu einhundert Prozent an die Bedürftigen. So gab der Verein finanzielle Unterstützungen für zum Beispiel Kinderkleidung oder Lebensmittel, über mehrere für spezielle Lerntherapien, die jährlich stattfindende Gutschein-Aktion „Warme Schuhe für Kinderfüße“, oder die Unterstützung einer jungen Familie bei der Anschaffung und Ausbildung eines speziellen Epilepsie-Warnhundes. Es wurden auch Zuschüsse zum Beispiel zu Kinder- und Jugendzimmern gegeben. Mit einem größeren Betrag unterstützte der Verein auch eine Familie, deren Kind urplötzlich sehr schwer erkrankte, weswegen Umbauten in ihrem Haus notwendig wurden.
Im vorletzten Jahr allein wurde ein fünfstelliger Betrag für bedürftige Kinder und Jugendliche ausgegeben. Die Empfänger bleiben zum größten Teil anonym, lediglich der engste Vorstand kennt die Empfänger der Spenden namentlich, denn die Datenschutz- und Persönlichkeitsrechte sollen gewahrt bleiben. Dem gegenüber stehen aber auch Einnahmen, die sich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Erlösen von besonderen Aktionen zusammensetzen. Erinnert sei an die SWR-Night-Fever-Party oder ein Benefiz-Fußballspiel mit der Traditionsmannschaft des 1. FC Kaiserslautern gegen eine Ü-40-Auswahl des Fußballkreises Birkenfeld. Erstaunt sind Bürgerinnen und Bürger immer wieder, dass der Mitgliedsbeitrag nur sechs Euro pro Jahr beträgt, viele der 180 Mitglieder haben aber diesen Mindestbeitrag freiwillig aufgestockt. Viele Bürgerinnen und Bürger verzichten oftmals bei Geburtstagen auf persönliche Geschenke und bitten stattdessen um eine Spende für die KiJuHi.