Idar-Obersteiner Automesse
Keine Euphorie, aber Zufriedenheit
Die Oldtimer-Sonderausstellung zog auch Edelsteinkönigin Vivian Heidrich in ihren Bann.
Leonhard Stibitz

Die Messehalle in Idar-Oberstein macht es möglich: Interessierte konnten Mobilität in ihrer ganzen Vielfalt hautnah erleben.

Den Grund, die Idar-Obersteiner Automesse zu besuchen, gab die Messe gleich mit: „Perfekt, um sich zu informieren, zu vergleichen und inspirieren zu lassen.“ Das konnte man am vergangenen Wochenende zur Genüge. Sieben Kfz-Häuser mit 15 Automarken, diverse Antriebskonzepte, Motorräder, eine Fahrschule sowie ein Aufbereiter zeigten sich dem Publikum. Dieses war gerade am Samstag überschaubar. Am Sonntag war es dann trotz Sonnenschein und Wanderwetter deutlich besser, aber immer noch nicht so, wie es sich der Projektleiter Till Nawroth von der Messe erhofft hatte. Unzufrieden waren die Händler aber trotzdem nicht, oder um es mit den Worten von Heiko Schmitt vom Autohaus Kirschweiler zu sagen: „Weniger Schwätzer, mehr konkretes Interesse."

Natürlich nahmen die Besucher zunächst die optischen Highlights in Augenschein. Fette Pick-ups mit mehreren Hundert PS, Sportwagen oder Sondermodelle. Das eigentliche Interesse lag oft bei den „Vernunftautos". Praktisch, bezahlbar, Reichweite und Ladevolumen waren gefragt. SUVs waren gar nicht mehr so dominant, trotzdem ist bei dieser Fahrzeuggattung das bequeme Ein- und Aussteigen ein Kaufargument.

Autos, so weit das Auge reicht. Drei Hallen plus Foyer mit 4000 Quadratemetern boten reichlich Input für Autointeressierte.
Leonhard Stibitz

Nach der zehnten Auflage der Messe zogen die Händler kein euphorisches, dafür aber ein zufriedenes Fazit. Gezieltes Interesse, Probefahrtanfragen und Terminvereinbarungen lagen vor und machen Hoffnung auf Folgegeschäfte. Nachdem die IOAM GbR, die vor elf Jahren von lokalen Autohäusern mit dem Zweck einer Messeveranstaltung gegründet worden war, die Organisation in die Hände der Messegesellschaft gelegt hatte, wurde auch der Grundstein in eine Erweiterung des Angebotes gelegt. Alle drei Messehallen sowie das Foyer waren besetzt, und von der reinen Automesse ging es auch in Richtung Mobilität.

Großes Interesse für Oldtimerausstellung

Diese Themen sollen noch ausgebaut werden, jedoch bleibt der Fokus auf dem Thema Auto. So kam auch Julia Besand, die städtische Klimabeauftragte, zum Thema Fahrrad zu Wort. Das Interesse an diesem Thema war aber übersichtlich im Gegensatz zu der Oldtimerausstellung. Durchgehend wurde an den elf historischen Automobilen geknipst und gefachsimpelt. Einige Besucher kamen auch eigens deswegen vorbei. Die Sonderausstellung hatte das Thema USA vs. Europa, also die Gegenüberstellung von automobilen Philosophien. Phillipp Stutz und Leo Stibitz moderierten an beiden Tagen zu den Klassikern der Baujahre 1958 bis 1983 und hatten dabei ein interessiertes Publikum.

Der Schräglagentrainer der Fahrschule Wirtz war einer der Publikumsmagneten bei der zehnten Automesse.
Leonhard Stibitz

Auch Edelsteinkönigin Vivian Heidrich, die am Samstag mit Messechef Mirko Arend, Michael Frey (IOAM) und Leo Stibitz die Messe eröffnet hatte, fand im hubraumstarken Pontiac Grandville Cabriolet ihren Lieblingsplatz. In ihrer Eröffnungsrede, sie kam gerade von der Mineralienbörse Niederwörresbach, verglich sie treffend die Ausstellungen. Viel Interessantes und Augenfälliges gebe es zu entdecken.

Schräglagentrainer war sehr gefragt

Eine Tendenz zu Antriebsarten gab es nicht. Nach dem Wegfall der staatlichen Förderung ist der E-Antrieb wieder im Abwärtstrend, weiß Michael Frey (Autohaus Barth und Frey) zu berichten. Trotzdem wurden gerade in dieser Richtung und zu Hybridfahrzeugen die meisten Fragen gestellt. Sascha Kielburger hatte sogar Motorräder mit diesen Antrieben in der Ausstellung.

Ein Blickfang war die Harley Davidson vom Stefan Poloz im Foyer. Er baut die potenten Motorräder optisch um und erreicht damit Kunden in ganz Deutschland. Mit dem Messeauftritt will er auch in der Region bekannter werden. 

Sein Standnachbar, die Fahrschule Wirtz, zog wohl das positivste Resümee. Chef Karsten Wirtz war nach dem ersten Messeauftritt hochzufrieden. Dafür bot man aber auch Gelegenheit zur interaktiven Teilnahme. Am PC konnte sich jeder Besucher an der aktuellen theoretischen Fahrprüfung probieren, auf dem Schräglagentrainer, einem Motorrad mit einer Art Stützrädern, konnte man Seitenneigung bei Zweirädern erfahren. Diese Form des aktiven Mitmachens ist sicher ein Schlüssel, wie man Besucher begeistert.  

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