Heyda, der sich in Vorbereitung auf die Sitzung mit der Situation befasst hatte, zeigte sich sehr enttäuscht über das geringe Interesse am Fortbestand des Nohener Kulturvereins. „Diese Signale nach außen sind nicht gut“, sagte er wiederholt. Er empfand das Desinteresse als frustrierend. Schließlich gehe es um die kulturelle Zukunft des Dorfes. Nach seiner persönlichen Umfrage konnte ihm niemand Auskunft geben, warum der Vorstand komplett zurückgetreten ist und warum niemand bereit ist, ein Vorstandsamt zu übernehmen.
Nach Ansicht Meinerts sind die fehlende Gemeinschaft und zu viel Kritik an der Vorstandsarbeit Gründe für die Schieflage. „Was nützt es, sich die Hacken abzulaufen, wenn die Leute nicht mitziehen und keiner bereit ist, Verantwortung zu übernehmen“, zog er sein persönliches Fazit. Heyda meinte, ein Vorstand sei immer Kritik ausgesetzt. Dies sei ein gesellschaftspolitisches Problem, wenn Widerstand aufkommt. „Einer muss eben vorangehen, sonst funktioniert es nicht.“
Aber auch Ansätze, wie die KGN doch noch vor der Auflösung gerettet werden kann, zeigte Klaus Heyda auf – beispielsweise eine „Vereinsgemeinschaft light“, in der die KGN an der Spitze steht und andere Vereine anfallende Dienste übernehmen. Schließlich habe die Vereinsgemeinschaft, in der jeweils ein Verein abwechselnd die Führung übernommen hatte, mehr als 20 Jahre gut funktioniert.
Meinert wies darauf hin, dass die Corona-Pandemie das Vereinsleben zwei Jahre lang zum Erliegen gebracht habe. Aber auch zwei harte Vorwürfe äußerte er: Viele junge Nohener würden lieber vor der Theke stehen, als einen Dienst zu schieben, und dass es zu viele Gruppierungen gebe, die statt der Allgemeinheit nur sich selbst im Blick hätten.
Es gab aber auch Positives zu berichten, denn sowohl die 800-Jahr-Feier, als auch das Spielplatzfest haben richtig Geld in die Nohener Kassen gespült. Ortsbürgermeister Sascha Loch sollte diese Nachrichten den Nohener mitteilen. Sie seien schließlich Beleg guter Zusammenarbeit aller Nohener.
Auch nach Lösungsansätzen wurde gesucht. So soll in einer Ratssitzung der Tagesordnungspunkt „Kulturelles Leben in Nohen“ behandelt werden. Anschließend könnten die Probleme in einer Einwohnerversammlung angesprochen und Lösungen gesucht werden. Münden sollen alle Erkenntnisse in eine KGN-Versammlung, die dann der letzte Versuch wäre, die KGN noch zu retten. Zu dieser Besprechung sollen auch alle Dorfvereine eingeladen werden.
Gelingt es nicht, einen Vorstand zu wählen, wird es zur Vereinsauflösung kommen. Zum Schluss der Versammlung kündete Ortsbürgermeister Sascha Loch an, dass er bei den Kommunalwahlen im Juni 2024 nicht mehr antreten wird.