Zwischen Katzenloch und Allenbach sowie Rhaunen und Sulzbach rollen wieder Bagger
K 52, B 422 und L 180: Lange Umwege für Autofahrer – Bis Weihnachten sollen Arbeiten beendet sein
Auch zwischen Rhaunen und Sulzbach rollen seit einigen Tagen die Bagger. Dort wird die Landesstraße 180 ausgebaut und auf das Standardmaß für überregionale Straßen (Stichwort: Hunsrückspange) gebracht.
Reiner Drumm

Allenbach/Niederhosenbach. Zwei große Straßenbaumaßnahmen hat der Landesbetrieb Mobilität (LBM) im Großraum Herrstein/Kempfeld/Allenbach mit Beginn des kalendarischen Frühlings in Angriff genommen. Sowohl der Ausbau der B 422 zwischen Katzenloch und Allenbach wie auch der Bestandsausbau der L 180 zwischen Rhaunen und Sulzbach werden in den kommenden Wochen und Monaten dazu führen, dass Autofahrer zum Teil weite Umwege in Kauf nehmen müssen.

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Erschwerend hinzukommt, dass im Rahmen der Straßensanierung im Idarbachtal auch die Brücke an der Abfahrt nach Sensweiler abgerissen und neu gebaut und deshalb die K 52 (Katzen-loch–Sensweiler) bis voraussichtlich 23. April voll gesperrt werden muss. Diese Straße hatte im Vorjahr bei der erstmaligen Sperrung der B 422 einen Großteil des Pkw-Umleitungsverkehrs aufgenommen.

Der Bestandsausbau der B 422, deren Gesamtkosten auf rund 6,25 Millionen Euro geschätzt werden und die bis Ende des Jahres beendet sein soll, wird laut LBM als Gemeinschaftsmaßnahme ausgeführt. Neben dem Straßen- und Brückenbau mit rund 6,1 Millionen Euro (Bund und Landkreis) werden Arbeiten an der Abwasserdruckleitung (250.000 Euro/Verbandsgemeindewerke Herrstein-Rhaunen) ausgeführt. Die Arbeiten beinhalten im Wesentlichen die Verbreiterung der bestehenden Bundesstraße zwischen den Ortslagen Allenbach und Katzenloch (Gemeinde Kempfeld) auf eine befestigte Breite von 6,50 Metern im Hocheinbau sowie der Verbreiterungsstreifen im Vollausbau, die Herstellung einer geschwindigkeitsdämpfenden Maßnahme (Fahrbahnverschwenkung am Ortseingang von Allenbach), eine Höhenoptimierung durch Absenkung einer bestehenden Kuppe sowie Sicherungsarbeiten an Felsböschungen mittels Übernetzung und Vernagelung. Auch ein bituminös befestigter Radweg zwischen dem Anschluss Kläranlage und der Ortslage Katzenloch ist vorgesehen, der den Lückenschluss zwischen dem bestehenden neuen Radweg im Idarbachtal zwischen Allenbach und der Kläranlage im Westen sowie jenem unterhalb der Rosselhalde bei Katzenloch herstellen wird.

Im Zuge der Maßnahme wird auch der Anschlussbereich der K 52 an die B 422 verkehrssicherer ausgebaut, was eine Umlegung des Idarbaches auf einer Länge von circa 90 Metern und den Neubau der Brücke bedingt. Dabei werden zusätzliche Retentionsflächen für den Hochwasserschutz geschaffen. Die neue Brücke soll durchlässiger sein. Auch das für Autofahrer nicht sichtbare Brückenbauwerk über den Idarbach im Zuge der B 422 kurz vor Katzenloch wird erneuert.

Während der Maßnahme werden auch die bestehenden Wirtschafts- und Anliegerwege neu an die verbreiterte B 422 angebunden. Die nötigen Rodungsarbeiten erfolgten bereits im Winter 2020, die Straßenbauarbeiten begannen Anfang August 2020. Nach der Winterpause wurden die Arbeiten im März wieder aufgenommen. Mit einer Fertigstellung ist laut LBM Ende 2021 zu rechnen – wenn der Winter mitspielt.

Aufgrund der geringen Straßenraumbreiten können die Bauarbeiten – wie schon im Vorjahr – nur unter Vollsperrung ausgeführt werden. Eine Umleitungsstrecke für den Pkw-Verkehr ist von Allenbach aus über die L 162 in Richtung Sensweiler/K 52 in Richtung Katzenloch beschildert. Während der Arbeiten an der K 52-Brücke wird die Umleitung über Sensweiler, Bruchweiler und Kempfeld nach Katzenloch geführt. Für den Lkw-Verkehr ist eine Umleitung ab Allenbach über die B 269 in Richtung Birkenfeld und weiter über die B 41 in Richtung Idar-Oberstein beschildert. Von der Schmuckstadt weisen die Schilder dann über die B 422 in Richtung Katzenloch.

Auch zwischen Rhaunen und Sulzbach rollen seit einigen Tagen die Bagger: Dort steht der Bestandsausbau der L 180 an, die später den Verkehr der Hunsrückspange vom Hahn bis Fisch-bach/Weierbach/B 41 aufnehmen soll. Dafür muss die Landesstraße bis Ende des Jahres voll gesperrt werden, teilt der LBM mit. Die Länge der auszubauenden Strecke beträgt 2750 Meter, hinzu kommen rund 300 Meter im Kreuzungsbereich zur K 25 (Abfahrt Bollenbach). Die geschätzten Baukosten gibt der LBM in diesem Fall mit rund 1.620.000 Euro an, hinzu kommen 117.000 Euro für den Wasserleitungsneubau im Kreuzungsbereich, die sich die VG-Werke Herrstein-Rhaunen, das Land und der Kreis Birkenfeld teilen. Auch die Telekom (teilweise Kabelumlegung in den Verbreiterungsbereichen) und Westnetz (Kabelumlegung im Kreuzungsbereich) sind beteiligt. Auf der freien Strecke plant der LBM einen Hocheinbau mit Verbreiterung der Fahrbahn auf eine Regelfahrbahnbreite von 5,50 Metern. Im Bereich der Kreuzung ist der Bau eines Linksabbiegestreifens nach Bollenbach vorgesehen. Im Verlauf der Baumaßnahme soll dort auch eine Kuppe abgesenkt werden.

Eine Vollsperrung der Strecken (L 180 wie K 25) ist laut LBM aufgrund der zur Verfügung stehenden Fahrbahnbreiten unumgänglich. Eine Umleitungsstrecke über Hottenbach ist ab Herrstein beziehungsweise Rhaunen beschildert. Die Verkehrsbeziehung Sulzbach– Bollenbach soll so lange wie möglich aufrechterhalten bleiben. Später – vermutlich im Herbst – drohen den Bollenbachern dann erhebliche Umwege über Bundenbach, bis der Kreuzungsbereich fertig ist – ins Auge gefasst ist hier der 17. Dezember. Aber auch dabei wird die Witterung ein erhebliches Wörtchen mitreden. Falls es zu einem frühen Wintereinbruch kommen sollte, ist eine Verschiebung der Restbauarbeiten ins Frühjahr 2022 nicht auszuschließen.

Von unserem Redaktionsleiter Stefan Conradt

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