Eine gute Nachricht gibt es vom Buttonverkauf: Nach einem ersten Überschlag sind auf diesem Weg rund 16.000 Euro zusammengekommen – das ist das Vierfache der Einnahmen aus dem vergangenen Jahr, nur einmal in der Geschichte der Jazztage waren es mehr – „und da sind die Erlöse aus dem Vorverkauf noch gar nicht eingerechnet“. Das neue Konzept, nachdem es die Buttons erstmals an allen Verkaufsständen gibt, hat sich also bewährt? „So teils, teils“, schränkt Strohm ein. „Als wir am Freitagabend merkten, dass der Buttonverkauf etwas unterging, als der Andrang an den Ständen größer wurde, haben wir selbst eingegriffen.“ Heißt: Mitarbeiter der Stadt gingen durch die Menge und fragten gezielt nach, ob man einen Button möchte. Da habe es zwar nach wie vor unschöne Antworten („Ich brouch kei Mussigg“) gegeben, die große Mehrzahl der Menschen habe aber bereitwillig das Portemonnaie geöffnet.
Erstaunt ist Annette Strohm jedes Jahr von weither angereisten Fans und Stammgästen – aus Wesel, aus Bremen, aus Saarbrücken oder aus Frankfurt. Sie reisen zum Teil ihren Lieblingsmusikern nach und sind dann baff erstaunt, dass sie sie in Idar zum Nulltarif (oder genauer für 10 Euro) hören können. Tickets für Weltklassemusiker wie Harold Lopez-Nussa oder die Jazzrausch Big Band kosten andernorts schnell mal über 40 Euro.
Von der aus Mainz angereisten Vertreterin des Kultusministeriums habe es wieder viel Lob für die hohe Qualität des Programms gegeben, freut sich Strohm. Und dabei sei auch gut angekommen, dass die Idar-Obersteiner Jazztage-Fans ihr Festival bereitwilliger unterstützten als früher: „Das ist ja auch ein Stück Wertschätzung für das Festival und die Künstler.“
Zu diesem Erfolg beigetragen haben erstmalig akustische Einspieler nach dem Ende eines jeden Programms, auf denen Annette Strohm aus dem Off zu hören ist: „Nanu, da seh ich ja immer noch Menschen ohne Jazztage-Button.“ Da habe man schön sehen können, wie einige doch erschreckten – die Buttonverkäufer, die dann rumgingen, fanden dann meist schnell Kaufinteressierte...
„Ich bin sehr froh, dass alle Künstler ihr Publikum gefunden haben. Alle waren hinterher sehr zufrieden. Der portugiesische Fado-Star Júlio Resende sei nach seinem Auftritt am Sonntagnachmittag auf dem Maler-Wild-Platz derart belagert worden, dass ihm die mitgebrachten CDs zum Signieren ausgingen. „Die viel diskutierte Teilhabe am Kulturleben – bei uns funktioniert sie“, spricht Strohm die vielen jungen Leute an, die auf dem Festival anzutreffen waren. Der Flamenco-Jazz von Antonio Lizana, der Jazz-Rock von Jin Jin und die Mamashakers – das seien ihre diesjährigen Highlights gewesen, verrät die Kulturreferentin: „Aber es gab ja so viele Höhepunkte.“
Die große Bühne am Marktplatz hat sich inzwischen fest etabliert, „auch wenn sie ein wenig teurer ist – es gibt aber kein Zurück mehr“, ist Annette Strohm überzeugt. Beschwerden darüber, dass es an der Jazzbühne am Maler-Wild-Platz durch vorbeigehende Passanten immer wieder Störungen gegeben habe, gab es auch dieses Jahr. Auch traf oft die lautere Dixie-Musik von der Bühne in der oberen Fußgängerzone auf musikalisch intime Passagen am Maler-Wild-Platz. Das möchte die Kulturreferentin im kommenden Jahr durch andere Bühnenplatzierungen und möglicherweise auch andere Laufwege verbessern: „Wir haben da schon ein paar gute Ideen.“