Idar-Oberstein
Jazztage: Endlich mal kein Regen in Idar-Oberstein

Mr. Bookert von Marshall Coopers Band trifft den Ton am Sousafon.

Hosser

Idar-Oberstein - Nicht immer scheinen bei den Jazztagen alle Auftritte optimal terminiert zu sein. So am Samstagabend, als zur Primetime mit Marshall Cooper auf dem Schleiferplatz und der Monika Roscher Bigband auf dem Maler-Wild-Platz zwei musikalische Schwergewichte zeitgleich auftraten, die beide mit den Liebhabern "schräger Töne" ein ähnliches Publikum bedienten.

Von Erhard Hahn, Franziska Hill und Jörg Staiber

Einen der spannendsten Gigs in knapp zwei Jahrzehnten Jazztage bot Monika Roscher mit ihrer 18-köpfigen Band. Ihr raffiniert und gekonnt zubereiteter Mix aus Jazz und Rock, abgeschmeckt mit Triphop und Elektrosounds sowie einem ordentlichen Schuss klassischer Neutöner schmeckte selbst denen ausgezeichnet, die mit dieser Art von Musik sonst eher wenig anfangen können. Heißes Gebläse gab es zur gleichen Zeit auf dem Schleiferplatz. Schon im vergangenen Jahr überzeugten Marshall Cooper und seine Band bei einem Regenauftritt, diesmal durften sie sich über einen trockenen und vollen Schleiferplatz freuen. Einer funky „Paradise City“-Version von Guns'n'Roses ließen sie einen bunten Stilmix von Funk über Soul, Jazz bis zu orientalischen Klängen und Tex-Mex folgen. Auch wenn die Besucherzahl nach 23 Uhr zurückging, waren noch genügend Fans da, die sich eine Zugabe erklatschten.

Eröffnet wurde der Abend mit dem schon traditionellen Auftritt der Golden Swing Big Band, deren stimm- und ausdrucksstarke Gastsängerin Elke Diepenbeck mit Titeln wie „The Lady is a tramp“ oder „Route 66“ ein weites Stilspektrum bot. Parallel begeisterte das Laurent Derache Trio auf dem Maler-Wild-Platz. Die jungen Musiker aus Paris spielten eigene Stücke für Akkordeon, Schlagzeug und E-Bass. Mit schrägen Harmonien, scharfen Kontrasten, gelungenen Soli und Leidenschaft für die Musik ihres Heimatlandes fesselten die Musiker das Publikum.

Zu laut, zu schmalzig – oder einfach nur gut?

Manchen war er zu laut, andern zu schmalzig, aber vielen gefielen auch die typischen Canzone des „Italian Stallion“ Giovanni Contrino auf der Hofbühne. Uneingeschränkt begeisterten der Oldtime-Jazz von Peter Bühr und seinen Flat Foot Stompers in der unteren Fußgängerzone und der Soul-Pop von Elm F. & the Rooks und ihrer fantastischen Sängerin Donnielle Graves vor dem Café Eckstein.

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