Morbach
Jakobsweg führt von Morbach nach Spanien

Morbach - Die St.-Jakobus-Gesellschaft Rheinland-Pfalz-Saarland hat im Morbacher Archäologiepark den "Hunsrücker Jakobsweg" offiziell eröffnet. Die Etappe von Bingen nach Trier schließt die bisherige Lücke europäischer Pilgerrouten zum Apostelgrab im spanischen Santiago de Compostela.

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Morbach – Die St.-Jakobus-Gesellschaft Rheinland-Pfalz-Saarland hat im Morbacher Archäologiepark den „Hunsrücker Jakobsweg“ offiziell eröffnet. Die Etappe von Bingen nach Trier schließt die bisherige Lücke europäischer Pilgerrouten zum Apostelgrab im spanischen Santiago de Compostela.

Seit Jahrtausenden kreuzen sich am heutigen Archäologiepark bei Wederath wichtige Fernstraßen. Die in römischen Straßenkarten verzeichnete Siedlung Belginum dürfte schon frühen Jakobspilgern auf ihrem Weg ins spanische Santiago de Compostela ein Begriff gewesen sein. Einige Etappen werden seit Jahrhunderten unverändert genutzt, andere weisen Lücken auf. Die im Hunsrück hat nun die St.Jakobus-Gesellschaft Rheinland-Pfalz-Saarland (SJG) mit dem „Hunsrücker Jakobsweg“ von Bingen nach Trier geschlossen.

Über 120 Kilometer führt der Weg größtenteils über den vom Hunsrückverein gepflegten Ausoniusweg. Rund 90 Gäste von Saar, Nahe, Rhein, aus Pfalz, Eifel und dem Kölner Raum kamen zur Eröffnung, begleitet von der Band „Pit and Paul“ . Nach dem vom Förderverein Vicus Belginum angebotenen Mittagessen gründete sich die Regionalgruppe Hunsrück der SJG. Sie soll die Route, für die Unterstellmöglichkeiten und Naturschutzangebote geplant sind, spirituell und kulturell beleben.

Laut Heinz-Günter Haberkamp aus Kastellaun, wie Peter Casper (Kirchberg) Initiator des Lückenschlusses, werden die sechs Weg-etappen noch einzeln eröffnet, die erste von Bingen nach Rheinböllen am 31. August. Vorreiter war die Verbandsgemeinde Kirchberg, die Kosten für die europaweit einheitlichen Schilder mit gelben Jakobsmuscheln auf blauem Grund trug.

Morbachs Beigeordneter Hans Jung sagte, die Strecke sei gut ausgeschildert, insbesondere dankte er Berthold Staudt, Autor der Dokumentation „Der Ausoniusweg“. Kreisbeigeordneter Robert Wies hob die touristische Bereicherung durch den Lückenschluss des europäischen Wegenetzes hervor. Der Weg verbinde „Menschen unterschiedlicher Konfessionen, Herkunft und Nationalität“, würdigte die Landtagsabgeordnete Bettina Brück.

Santiago de Compostela ist neben Jerusalem und Rom einer der bedeutendsten christlichen Wallfahrtsorte. Seit dem 9. Jahrhundert pilgern Menschen aus Europa und der ganzen Welt in die frühere Hauptstadt von Galizien im Nordwesten von Spanien. Ihr Ziel ist die Kathedrale mit dem 813 entdeckten Grab, das dem Apostel Jakobus zugeschriebenen wird. Die Entfernung zu Trier mit dem neben Rom dritten Apostelgrab beträgt rund 2000 Kilometer. Durch die Region führen die Nord-Süd-Routen Köln-Trier-Metz und Köln-Mainz-Straßburg sowie von Ost nach West Nürnberg-Speyer-Saarbrücken/Sarreguemines-Metz und Frankfurt-Mainz-Bingen-St.Wendel-Saarbrücken. urs

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