Zeitungen, Getränke, Süßigkeiten, Speisen sowie kleine regionale Geschenkartikel werden angeboten, Nationalparkflair ist sichtbar: Dazu kommt eine große Auswahl an belegten Brötchen, Törtchen und Kaffeespezialitäten.
Auf sozialen Umgang, Qualität, Fairness, Regionalität und Nachhaltigkeit wird geachtet. Der Betrieb selbst wurde vorher intensiv trainiert. Die Lebenshilfe steht für eine Gesellschaft, in der Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen willkommen sind. Die Corona-Zeiten haben deutliche Einschnitte hinterlassen: Die Umsetzung der Schutzmaßnahmen, eine Teilschließung des Bistros mit einhergehenden Umsatzeinbrüchen – auch das „Ella‘s“ hat wie viele andere Gastronomiebetriebe schwere Zeiten hinter sich.
Doch es gibt Licht am Ende des Tunnels: Das Tagesgeschäft hat sich fast wieder auf das Niveau vor Corona eingependelt. „Die Kundenströme sind gut, insbesondere das Thekengeschäft für Bahnreisende, Schüler und Berufspendler läuft“, berichtet Werkstattleiter Heiko Schacht. Die Kundenzufriedenheit ist nach wie vor sehr hoch, immer wieder bekommen die Mitarbeiter dies rückgemeldet. Die Angebote an Speisen werden fortlaufend angepasst und in hoher Qualität aufrechterhalten. Es haben sich mittlerweile Stammgäste und regelmäßig wiederkommende Besuchergruppen, beispielsweise zum Frühstücken, entwickelt. Dazu kommen vermehrt Kunden aus umliegenden Firmen und Büros, die die reichhaltig belegten Brötchen zur Abholung bestellen.
Kunden schätzen die Qualität
Auch die „Lebensart-Produkte“ zum Verschenken werden weiterhin gut angenommen. Hier wurde das Angebot jüngst mit der Firma MYKraut, die Gewürze in ansprechenden Reagenzgläsern anbietet, ergänzt. „Die Qualitätsansprüche an regional bezogenen Waren und Zutaten haben jedoch ihren Preis“, sagt Schacht. Die momentan überall steigenden Einkaufspreise müssten in regelmäßigen Abständen in die Verkaufspreise einkalkuliert werden und führten zu entsprechenden Preissteigerungen. Die Kunden jedoch schätzten die Qualität und die fairen Preise.
Das Team von hauptamtlichen Mitarbeitenden sowie Werkstattbeschäftigten hält sich konstant. Schichtdienste, selbstständiges Arbeiten, Kundenkontakt, selbstständiger Umgang mit Geld und Kasse, Warenwirtschaft sowie die hohen Hygieneanforderungen seien anfangs komplett neue Tätigkeitsfelder gewesen und bedurften einer sehr gut strukturierten Begleitung. Die Werkstattbeschäftigten hätten sich über die vergangenen viereinhalb Jahre sehr gut eingearbeitet und sowohl persönlich als auch fachlich sehr gut entwickelt: „Die Zeit der intensiven Begleitung hat sich gelohnt“, sagt Schacht. Eine Werkstattbeschäftigte macht mittlerweile tageweise ein Praktikum in einer Bäckereiverkaufsstelle in der Nähe des „Ella‘s“.
Im Frühling 2023 wird gefeiert
Weiterhin wird das Schulungsangebot „Übungskiosk“ innerhalb der Hauptwerkstatt als Grundqualifikation sowie Praktika im Café angeboten, um noch weiteren Werkstattbeschäftigten die Möglichkeit einer beruflichen Qualifizierung in diesem Arbeitsfeld zu ermöglichen. Das Fazit fällt absolut positiv aus: Das „Ella‘s“ habe sich als „Marke“ im Stadtgebiet etabliert und genieße einen großen Bekanntheitsgrad, sagt Schacht. „Die Lebenshilfe als Träger freut sich über den Erfolg, und das Team freut sich, weiterhin ein solches Angebot bereitstellen zu können. Wir wünschen uns eine stabile Nachfrage von freundlichen und zufriedenen Kunden und Gästen sowie die Weiterempfehlung mit der bekannten Mund-zu-Mund-Propaganda.“
Im nächsten Jahr, am 5. Mai 2023, will das „Ella‘s“-Team seinen fünften Geburtstag feiern. Die ersten Vorüberlegungen für das Fest fanden im Zusammenhang mit dem Tag der Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen statt. Man darf also gespannt sein.