Der Trailpark wird zunächst mit zwei Strecken, dem Wildcat- und dem Schinderhannes-Trail, starten. Ein Ausbau auf acht Abfahrten ist in zwei weiteren Bauabschnitten geplant, erläutert Betreiber Till Dengel. „Durch das neue Freizeitangebot wird der Sommerbetrieb am Erbeskopf mit Hochseilgarten, Hunsrückhaus und Sommerrodelbahn ergänzt und der Biketourismus in der Bikeregion Hunsrück-Hochwald gefördert“, sind die Betreiber überzeugt. „In der Planung wurden viel Wert und Mühe auf Umweltverträglichkeit gelegt. Die herrliche Natur, gepaart mit der sehr ansprechenden Topografie und der guten geografischen Lage ist einzigartig.“
Ähnlich wie beim Skifahren werden die Strecken in drei Kategorien (blau leicht, rot mittelschwer, schwarz schwer) angelegt. Dengel: „Bei allen steht der Fahrspaß im Mittelpunkt.“ Die erste Strecke, der rot gekennzeichnete Wildcat-Trail, richtet sich an gute Fahrer. Er ist im oberen Teil flüssig mit Anliegern und Steilkurven aus Holz angelegt. Der Mittelteil weist Hindernisse und Drops in einem schönen Waldstück auf. Danach geht es über eine offene Wiesenfläche, die mit Sprüngen und Steilkurven gespickt ist, zurück zum Lift. Der Schinderhannes-Trail ist schon eher etwas für Könner, er wird den Abfahrern mit seinen ruppigen Wurzelteppichen, Steinfeldern und Speed-Drops das Adrenalin in die Adern schießen lassen. Als schwarz gekennzeichnete Strecke ist er für geübte Fahrer konzipiert.
Der Lift bringt die Besucher ohne viel Mühe wieder zum Gipfel. Es werden Tagestickets zu 18 Euro (Jugendliche 12 Euro) und zukünftig auch Saisontickets angeboten, da steht der Preis noch nicht fest. Wer die Abfahrtstrecken, nicht aber den Lift nutzen möchte, kann ein „Selbststrampler“-Ticket zu 10 Euro lösen. Das Ticket wird deutlich sichtbar mit einem speziellen Band am Arm getragen, Kontrollfahrer schauen nach „schwarzen Schafen“. Nach Liftende – im Regelfall wird gefahren bis Sonnenuntergang – sowie an betriebsfreien Tagen ist ein Befahren der Anlage strikt verboten. Helme und technisch einwandfreie Bikes sind Pflicht. „Wir empfehlen Schutzausrüstung und Vollvisierhelme auf allen Strecken“, sagt Dengel.
Für die Selbststrampler gibt es einen eigens anlegten Weg, das Bergauffahren und Bergaufschieben auf den Strecken ist aus Sicherheitsgründen strengstens verboten. Das gilt auch für das Fahren abseits der Strecken. Bei Zuwiderhandlung droht der Entzug der Liftkarte und ein Fahrverbot.
Weniger geübte Fahrer können Hindernisse an den meisten Stellen umfahren, um das Risiko zu minimieren – die Abkürzungen heißen in der Bikersprache „Chickenways“ (Hühnerweg). Die Holzelemente können bei Nässe sehr glatt sein und dürfen dann nicht befahren werden.
Das Basecamp am Lifthaus bietet Sitzmöglichkeiten mit Blick auf die Piste. Dort können außerdem Schutzbekleidung und Integralhelme gegen Gebühr ausgeliehen werden. Später soll es hier auch Leihräder geben. Der Trailpark soll das bestehende Freizeitangebot mit Hochseilgarten, Hunsrückhaus, Sommerrodelbahn und Skibetrieb im Winter ergänzen. Gemeinsam mit dem Zweckverband Wintersport-, Natur- und Umweltbildungsstätte wird die Trailpark Erbeskopf GmbH ein Konzept umsetzen, das zukunftsweisenden Tourismus fördern und dabei die bestehende Infrastruktur optimal nutzen möchte. Stefan Conradt