Rhaunen
Idarkopf soll windradfrei bleiben

Der Ausblick vom Idarkopf soll unverbaut bleiben: Die VG Rhaunen will eine Entfernung für Windkraftanlagen von mindestens zwei Kilometern.

Reiner Drumm

Rhaunen. Bei vier Enthaltungen hat der Verbandsgemeinderat in Rhaunen am Donnerstagabend den neuen Entwurf für die Fortschreibung des Flächennutzungsplans beschlossen. Nun sollen fünf potenzielle Flächen für Windparks - mit den beiden größten Arealen westlich von Hellertshausen und Schauren in der Kernzone des Naturparks - erneut in das Beteiligungsverfahren.

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Von unserem Redakteur Sascha Saueressig

„Wir haben zwei Möglichkeiten; Entweder wir machen einen Flächennutzungsplan mit Konzentrationsflächen, oder wir schließen gar nichts aus und haben das freie Jagen“, sagte Bürgermeister Georg Dräger eingangs. Anschließend stellte Jürgen Stoffel vom Fachbüro Laub die Untersuchungsergebnisse mit allen Einschränkungen, von den Vogelzugkorridoren über Natur- und Wasserschutz bis hin zu Siedlungsabständen, für die komplette Verbandsgemeinde vor. Wobei der VG-Rat im Vorfeld festgelegt hatte, dass Windparks einen Mindestabstand von 900 Meter zu Ortslagen und 400 Meter zu Einzelgehöften haben. „Wir haben uns an gängiger Praxis und vorliegenden Urteilen orientiert“, sagte Werkleiter und AÖR-Vorstand Hans-Dieter Weyand. Dabei ist auch rund um den Aussichtsturm am Idarkopf eine zwei Kilometer breite Sperrzone geplant. „Es gibt Vergleichbares bei der Planungsgemeinschaft, beispielsweise an der Wildenburg“, erläuterte Stoffel.

Weyand ergänzte, dass die Nabenhöhe moderner Anlagen am Idarkopf ansonsten auf Augenhöhe liegen könnten. „Das wollen wir nicht, also haben wir die zehnfache Höhe als Grenze festgelegt“, sagte der Werkleiter. Nach den Vorprüfungen geht Weyand davon aus, dass nicht unbedingt alle Flächen das Beteiligungsverfahren überstehen werden.

Sich aber nur auf die flächenmäßig größten Vorschlagsgebiete im Idarwald zu beschränken, ist für ihn wie für das Planungsbüro nicht die beste Option, auch wenn Dr. Jürgen Fink für die LUB genau dies – wie er es „ketzerisch“ formulierte – vorschlug. CDU-Fraktionssprecher Klaus Hepp forderte, nicht schon jetzt Spekulationen anzustellen, was kommt: „Unser Ziel muss es sein, keine Einzelanlagen zuzulassen.“ Auch SPD-Sprecher Rudolf Kronz befürwortete die Betrachtung aller Flächen. „Auch wenn wir möglicherweise mit der AöR nicht profitieren, ist es sinnvoll, so vorzugehen.“ Er würde es begrüßen, wenn es gelänge, knapp 2 Prozent der Fläche in der VG (200 Hektar) für Windkraft freizugeben. Wichtig war es aber für alle, dass der Idarkopf als regionales Wahrzeichen auch künftig frei von Windkraftanlagen bleibt.

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