OB Frank Frühauf betonte, dass die Förderquote in Idar-Oberstein inklusive der Unterstützungen von Land und Kreis nun bei bis zu 85 Prozent liege: „Das ist einmalig in Rheinland-Pfalz.“ Wolfgang Röske (CDU) sprach von einem „Meilenstein“, zeigte sich aber auch irritiert, dass die Fachausschüsse nicht an der Neufassung der aus dem Jahre 1976 stammenden Förderrichtlinie beteiligt waren. Der Haushaltsentwurf im Sportbereich wurde im Anschluss einstimmig verabschiedet und dem Stadtrat empfohlen, das Zahlenwerk so zu beschließen. Dort stehen Erträgen (Spenden, Eintrittsgelder etc. ) von knapp 7000 Euro Ausgaben von rund 356.000 Euro gegenüber.
Längeren Diskussionsbedarf und am Ende auch drei Gegenstimmen gab es beim Antrag des SC Idar-Oberstein, der im Sportgelände im Haag einen weiteren Kunstrasenplatz bauen will. Kostenpunkt: knapp 900.000 Euro. Der städtische Zuschuss beläuft sich auf den Höchstbetrag von 150.000 Euro, von Land gibt es 154.000 Euro. Die Höchstgrenze der Förderung von Investitionen liegt bei 30 Prozent der anerkannten zuschussfähigen Bausumme, höchstens jedoch bei 150.000 Euro je Maßnahme.
Jürgen Müller (Linke) verteufelte Kunstrasen generell: „Da haben wir noch in 100 Jahren Mikroplastik in der Natur.“ Monja Roepke (Grüne) bemängelte, dass auch Kunstrasen gewässert werden müsse. Laut OB Frühauf gebe es derzeit viel Zulauf in vielen Abteilungen und gerade auch im Jugendbereich beim SC, sodass der bestehende Kunstrasenplatz, der unter anderem von der Hockeyabteilung genutzt wird, nicht mehr ausreiche.
Einstimmig genehmigt wurden zwei Anträge des Idarer TV auf Förderung eines Blockheizkraftwerks (37.524,52 Euro) und der Sanierung der Sporthalle (13.115,57 Euro). Der Aero-Club will für knapp 90.000 Euro ein Ultraleichtflugzeug für Ausbildungszwecke anschaffen. Nach den Förderrichtlinien der Stadt kann bei einem Kauf von langlebigen Sportgeräten mit einem Anschaffungswert von mehr als 300 Euro ein Zuschuss in Höhe von 30 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten gewährt werden. Die 26.293,05 Euro fließen in 2023. Der Beschluss fiel einstimmig.
Der VfL Algenrodt beantragt einen Zuschuss für den Bau eines Wetterschutzdaches. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf 36.854 Euro. Dafür schießt die Stadt 11.056,20 Euro zu, vom Land gibt es weitere 10.000 Euro. Weitere Zuschüsse hat der VfL für die Sanierung des Rasenplatzes und die Erneuerung von Heizkörpern in der Turnhalle in Höhe von 10.661,91 Euro sowie eine Sanierungsmaßnahme in der Sporthalle (12.610 Euro) beantragt. Die erste Maßnahme wurde durch den Sportbund Rheinhessen mit 1800 Euro bezuschusst. Der städtische Zuschuss beläuft sich auf 3198,57 Euro. Für die Hallensanierung schießt die Stadt weitere 3782,91 Euro zu. Auch diese Beschlüsse fielen allesamt einstimmig aus.
Zwei Enthaltungen gab es dagegen bei der vom VfL Weierbach eingereichten Förderung der Erweiterung der Flutlichtanlage (Kostenpunkt: 35.000 Euro, Förderung: 10.500 Euro). Einstimmig genehmigt wurde dagegen ein Zuschuss in Höhe von 1828,46 Euro für die Aufarbeitung des Rasenplatzes (Kostenpunkt: 6094,88 Euro). Es handelt sich um die Fortführung einer im Vorjahr begonnenen Maßnahme, bei der unter anderem auch die Drainage des Platzes erneuert wurde.
Der Bollenbacher SV möchte endlich vernünftige Spielerkabinen am Sportplatz Mittelbollenbach errichten, die es dort noch nicht gibt. Zu den Kosten in Höhe von 4644,76 Euro schießt die Stadt 1393,43 Euro zu. An der Sanierung des Rasenplatzes des BSV (Kostenpunkt: 3478 Euro) beteiligt sich die Stadt mit weiteren 1043,40 Euro.
Drei Enthaltungen gab es beim Wunsch der TSG Idar-Oberstein, einen Zuschuss für den Kauf von drei Rasenmährobotern zu erhalten. Die Kosten belaufen sich auf 12.673,02 Euro, der Zuschuss der Stadt beträgt 3801,91 Euro. Wie der TSG-Vorsitzende Stefan Becker erläuterte, sind zwei der Maschinen nötig, um den Rasenplatz in Form zu halten. Der dritte Roboter soll auf die Ersatzbank, falls einer der beiden anderen ausfällt. Jürgen Müller (Linke) gab zu bedenken, dass solche selbstfahrenden Geräte gerade im Nachtbetrieb eine Gefahr für Igel und andere Kleinlebewesen darstelle. Der Sportbund hatte bereits 800 Euro zugeschossen.
Vereine einig: Hallenfußball soll stattfinden
Sportreferent Armin Vogt nutzte die Sportausschusssitzung, an der auch mehrere Vorstandsmitglieder als Zuschauer teilnahmen, um ein Stimmungsbild bezüglich der Frage einzuholen, ob man die Hallenstadtmeisterschaft im Fußball im Januar 2023 stattfinden lassen soll oder nicht. Der Fußballverband habe bereits bekundet, weniger aufgrund der Corona-Lage, sondern wegen vor allem wegen der Energiekosten keine eigenen Turniere zu veranstalten, den Vereinen und Kommunen aber freie Hand gelassen. Die Stimmungslage in der Messe war eindeutig: Fans, Sportler und Vereine hätten so lange unter Corona gelitten, deshalb sollte man das Turnier veranstalten. sc