Die bekannteste "Mundart-Boygroup der Region" freut sich über die Auszeichnung
Idar-Obersteiner Kulturpreis 2020 geht an die Bachwagge
Die neun Sänger der Bachwagge freuen sich über die Auszeichnung mit dem Kulturpreis der Stadt Idar-Oberstein. Foto: Foto-Pullig
frei

Idar-Oberstein. Der Förderpreis für Kunst und Kultur der Stadt Idar-Oberstein für das Jahr 2020 geht an die Gesangsgruppe Bachwagge Idar-Oberstein. Das beschloss der Kulturausschuss in seiner jüngsten Sitzung. Oberbürgermeister Frank Frühauf unterrichtete die Sänger anschließend telefonisch von der Entscheidung und gratulierte zur Auszeichnung. Der Kulturpreis ist mit einem Preisgeld in Höhe von 2500 Euro dotiert, das von der Kreissparkasse Birkenfeld gesponsert wird.

Lesezeit 2 Minuten

Die Gesangsgruppe wurde im Jahre 2005 gegründet, damals noch innerhalb der Idarer Karnevalsgesellschaft (IKG), feierte im vergangenen Jahr also ihr 15-jähriges Bestehen. Oder wollte es zumindest groß feiern, unter anderem mit einem Konzert der Kölner Kultband Höhner in der Messe. Aber aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie musste die Veranstaltung, wie so viele, abgesagt werden und kann auch leider in diesem Jahr nicht stattfinden.

Den Kulturpreis gibt es seit dem Jahre 2002, er kann an Einzelpersonen und Gruppen vorrangig aus Idar-Oberstein vergeben werden. Mit ihm werden unter anderem herausragende künstlerische Leistungen gewürdigt. Preisträger waren unter anderem die unvergessene Elisabeth Jost, der Kulturverein Schnecke und die Golden Swing Big Band. Insofern dürfte die Auszeichnung mit dem Kulturpreis für die aktuell neun Sänger unter der Leitung von Gerhard Busch junior ein Trost für das ausgefallene Jubiläum sein. Denn der Kulturausschuss würdigte, dass sich die Bachwagge seit nunmehr 15 Jahren nicht nur der Pflege des heimischen Liedguts widmen, sondern ihr Publikum auch mit bekannten Melodien aus der Schlagerwelt erfreuen.

Aber die Bachwagge haben sich auch die Erhaltung der heimischen Mundart zum Ziel gesetzt. Ganz nach dem Motto „Mir honn die scheenst Sprooch von da Welt ...“ werden Idarer Redewendungen in ihren Liedern unsterblich. Mundart-Veranstaltungen, zu denen sie regelmäßig auch andere regionale Mundartkünstler einladen, sind stets in Windeseile ausverkauft. Jedoch kann sich die „bekannteste Mundart-Boygroup der Region“ generell nicht über mangelnde Zuschauerresonanz beklagen – ihre Konzerte sind immer gut besucht. Und so ganz nebenbei unterstützen die Bachwagge mit ihrem musikalischen Können auch noch andere Organisationen. Denn regelmäßig spenden sie die Einnahmen aus ihren Veranstaltungen für wohltätige regionale Zwecke.

Trotzdem kam die Nachricht, dass die Gesangsgruppe den Kulturpreis erhält, für den Vorsitzenden Michael Thiel völlig unerwartet: „Die Bachwagge sind überrascht, aber ebenso erfreut, und es ist für uns eine große Ehre, diesen Preis zu erhalten. Ist es doch eine Anerkennung für unser Engagement, neben unserem umfangreichen Repertoire aus der deutschen Schlagerszene, das heimische Liedgut und unseren Dialekt zu erhalten und auch mit immer wieder neuen Liedern zu pflegen und fortzuführen.“

„Der Kulturausschuss hat eine sehr gute Entscheidung getroffen“, unterstreicht Oberbürgermeister Frank Frühauf. Mit dem Kulturpreis würden bedeutende Leistungen gewürdigt. Bei den Bachwagge sei dies vor allem die Leistung mehrerer Bürger, die sich zusammengefunden haben, um durch ihr jahrelanges gemeinsames Wirken Freude zu vermitteln und das Heimatgefühl zu stärken. „Wenn Menschen zusammen Musik machen, entsteht ein Wir- und Zusammengehörigkeitsgefühl. Diese Gruppe hält zusammen in Freude, Trauer und Glück und das schon über 15 Jahre. Das zeichnet sie ganz besonders aus“, so der OB. Die Bachwagge seien ein fester Bestandteil der kulturellen Landschaft in Idar-Oberstein und trügen dieses heimatliche Zusammengehörigkeitsgefühl und Liedgut auch weit über die Region hinaus.

Normalerweise erfolgt die Verleihung des Kulturpreises im würdigen Rahmen des Neujahrsempfangs. Aber durch die Pandemie konnte dieser Anfang des Jahres nicht stattfinden. Daher müsse man sich jetzt Gedanken darüber machen, wie die Verleihung der Auszeichnung in einem würdigen, aber trotzdem Corona-konformen Rahmen erfolgen könne, so der OB.

Top-News aus der Region