Beschluss im Stadtrat - Jupp Mähringer (SPD) drängt auf eine bessere finanzielle Ausstattung - OB schließt Fusion nicht aus
Idar-Oberstein: Baubetriebshof erhält einen fast neuen Radlader
Ohne Radlader geht beim Winterdienst nix. Foto: picture alliance/Archiv​

Idar-Oberstein. Der städtische Baubetriebshof erhält einen – fast – neuen Radlader. Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung die Anschaffung eines Vorführgeräts der Marke Yanmar, Baujahr 2021, mit gerade mal 190 Betriebsstunden zum Bruttopreis von 62.951 Euro ohne Gegenstimme genehmigt.

Der Punkt war aus Dringlichkeitsgründen außerplanmäßig auf die Tagesordnung gekommen: Am vorhandenen Radlader war ein Motorschaden aufgetreten, eine Reparatur erschien nicht mehr wirtschaftlich. Der defekte Lader ist mehr als 16 Jahre alt, hat 4100 Betriebsstunden und sollte planmäßig im Jahr 2023 ersetzt werden.

Die Reparatur des defekten Motors hätte rund 7500 Euro gekostet, wobei der Austauschmotor auch eine Lieferzeit von zwei bis drei Monaten hätte – so lange konnte man angesichts des anstehenden Winterdienstes aber nicht warten. Bis zur Reparatur hätte zur Überbrückung zwingend ein Ersatzfahrzeug gemietet werden müssen, was zusätzliche Kosten verursachen würde, da der Radlader etwa zum Beladen der Streufahrzeuge und anderer Fahrzeuge täglich benötigt werde. Hinzu kämen Kosten von etwa 5000 Euro für weitere, in Kürze anstehende Reparatur- und Wartungsarbeiten.

Für eine Neubeschaffung lagen zwei preislich ähnliche Angebote vor. Ausschlaggebend war schließlich, dass einer der beiden Anbieter für die Inzahlungnahme des kaputten Altfahrzeuges 7500 Euro bot, der andere nur 5000 Euro. Das Fahrzeug des Typs Yanmar biete zudem weitere für den Betrieb wichtige Vorteile: höhere Hubhöhe, größere Armlänge, und die vorhandene Seitenkippschaufel hat die gleiche Aufnahme wie sein Vorgänger und kann somit ohne Umbau am Fahrzeug genutzt werden. Der Preis für ein vergleichbares Neufahrzeug läge übrigens bei rund 74.000 Euro brutto.

Beide Vorführfahrzeuge befanden sich zum Zeitpunkt der Ratssitzung zum Testen beim Baubetriebshof. Der Yanmar-Lader konnte daher sofort eingesetzt werden. Die Haushaltsmittel standen im Vermögensplan des Baubetriebshofes im Jahr 2021 zur Verfügung.

Aus dem Rat gab es ausschließlich Zustimmung zum Verwaltungsvorschlag. Die SPD moniere schon länger die „unzulängliche Ausstattung des Baubetriebshofs“ und habe bereits mehrfach eine bessere Ausstattung gefordert, sagte Fraktionssprecher Jupp Mähringer. Die jetzige Notlage bestätige das: Es gebe einen Investitionsstau. Wenn Fahrzeuge oder Geräte, die dringend gebraucht werden, kollabierten, sei das nicht hinnehmbar. Angesichts der verbesserten Finanzsituation müsse man sich da etwas einfallen lassen, sagte Mähringer: „Man könnte den Baubetriebshof auch wieder zurück in die Hand der Verwaltung legen. Da sind alle Gedanken erlaubt“ – bei einer besseren Geräteausstattung würde nach seiner Meinung wieder Personal frei für andere Aufgaben. Derzeit könne der Baubetriebshof nicht alle nötigen Aufgaben erfüllen, das habe der Rat so entschieden: „Das muss wieder geändert werden.“

OB Frank Frühauf stimmte dem zu, dass man alles überdenken müsse – zum Wohle der Stadt. Er brachte die Idee ins Spiel, dass aus Stadtwerken und Baubetriebshof eine Gesellschaft werden könnte: „Ja, wir müssen uns Gedanken machen.“ Auch Christian Knapp sah für die CDU-Fraktion keine andere Lösung als den schnellen Ankauf des gebrauchten Vorführfahrzeugs: „Das ist ein absolutes Muss im Hinblick auf den anstehenden Winterdienst.“

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