Von unserem Redaktionsleiter Stefan Conradt
Die Anlage auf dem Betriebsgebäude Almerich erbringe zum Beispiel einen jährlichen Ertrag von 27 000 Kilowattstunden, in diesem Jahr sollen dort zusätzliche Module hinzukommen.
Weiteres Energieeinsparpotenzial ergebe sich durch Modernisierungen im Maschinenpark, etwa in neue Lüfter. Denn: „Jede nicht verbrauchte Kilowattstunde bringt uns am meisten.“ Diese Politik habe sich bereits enorm in den Energiekosten bemerkbar gemacht, lobte Dezernent Friedrich Marx sein Team. Am Almerich wird auch in Gebäude investiert: So soll eine alte – im Dachbereich undichte und schlecht zugängliche – Lagerhalle abgerissen und durch eine neue Leichtbauhalle ersetzt werden. Darin werden dann empfindliche Geräte wie Baumaschinen und Bagger abgestellt – vor allem in den Wintermonaten. Kostenpunkt: 230 000 Euro. Die Ingenieurgesellschaft Kreis Birkenfeld wurde mit der Planung beauftragt. Dafür bewilligte der Werksausschuss 28 180 Euro. Ein Neubau sei wirtschaftlicher als die Sanierung der baufälligen Halle, informierte Dezernent Friedrich Marx.
Um die Kläranlagen ging es auch in den Gewässerschutzberichten des Betriebsbeauftragten für die Jahre 2012 und 2013. Fazit von Heinz Marx: „Die Kläranlagen Almerich, Siesbachtal und Weierbach laufen zuverlässig, es gab keinerlei Probleme.“ Auch beim Kanal habe es wenige Probleme geben, dennoch sprach der Technische Leiter von einem Sanierungsstau, der in den kommenden Jahren abgebaut werden muss – zum Teil mit moderner Technik von innen ohne große Erdbewegung. Zwei Renaturierungsmaßnahmen hätten nicht nur der Natur, sondern auch den Werken einen Nutzen gebracht: So wurde am Bollenbach im Zuge der Ausbaumaßnahme Mühlenstraße dank der guten Zusammenarbeit mit der SGD Nord eine teure Verlegung der Kanalisierung in großer Tiefe vermieden. Das sparte Kosten in Höhe von 180 000 Euro. Die durch die Kanalniveauerhöhung nötige Renaturierung kostete dagegen gerade mal 8000 Euro. Die Renaturierungsmaßnahmen am Idarbach in Höhe des Hallenbads kosteten die Werke zwar 14 000 Euro, dafür entstanden dank der 90-Prozent-Förderung gleich ein paar Wohnmobilstellplätze.
Nachfragen gab es bezüglich des Klärschlamms, der zum Teil an die Landwirtschaft verkauft wird, zum Teil aber auch für teures Geld verbrannt werden muss. Grund sei ein Schadstoff, der in der Kläranlage Weierbach gefunden wurde. Nach einer neuen Richtlinie dürfe dieser Klärschlamm nicht mehr aufgebracht werden.
Mittlerweile habe die Recherche ergeben, dass der Stoff in sehr niedriger Konzentration aus der Galvanik eines Betriebes im Gewerbegebiet am Kreuz stamme. Die Firma habe bereits Maßnahmen ergriffen, um die Belastung zu senken, erläuterte Heinz Marx. Das sei aber schwierig, da es derzeit keinen Ersatzstoff gebe.
Man sei in ständigem Kontakt mit dem Unternehmen, man müsse diesem aber auch die Möglichkeit geben, auf neue gesetzliche Vorgaben zu reagieren. Auf Nachfrage von Werner Lehnen (FDP) bestätigte der Betriebsleiter: Für die Einleitung ins Abwasser wird kein Grenzwert verletzt, für die weitere Verarbeitung des Klärschlamms aber schon.