„Dort waren wir vor zwei Wochen mit unserer AG zu Besuch und durften die Tiere, die dort untergebracht sind, kennenlernen“, berichtet Julia Hub. In dem Tierheim lebt seit einigen Monaten die 14 Monate alte Hündin Lala, die aus Malta nach Deutschland kam. Sie wurde ursprünglich als Boxermischling angekündigt. In Deutschland stellten die Vereinsakteure dann aber fest, dass es sich nicht um einen Boxermischling, sondern um einen American-Staffordshire-Terrier handelte. Dies könnte Lala zum Verhängnis werden: American Staffs zählen in fast allen deutschen Bundesländern zu jenen Listenhunden, die umgangssprachlich auch als Kampfhunde bezeichnet werden. Der Import dieser Rasse nach Deutschland ist durch das sogenannte Hundeverbringungs- und -einfuhrbeschränkungsgesetz verboten. Listenhunde sind Hunde, die per Gesetz als gefährliche oder potenziell gefährliche Hunde angesehen werden.
Da Lala danach illegal nach Deutschland eingereist ist, musste dies dem städtischen Ordnungsamt gemeldet werden. Seit mehr als einem halben Jahr sitzt Lala nun im Tierheim und wartete auf die Entscheidung des Ordnungsamts. In der Woche vor dem Besuch der Gymnasiasten kam dann die klare Ansage: Lala muss zurück nach Malta. Dort erwartet sie die Tötung. „Als unsere Schüler von dieser Geschichte erfahren haben, waren sie zutiefst erschüttert und enttäuscht von der – aus ihrer Sicht – Ungerechtigkeit, die dieser Hündin widerfahren ist. Es flossen sogar Tränen. Lala ist eine unglaublich liebe, zarte, verschmuste, menschenbezogene Hündin, die auch mit allen anderen Hunden im Tierheim problemlos klarkommt und einfach ein wirklich tolles Wesen besitzt“, erzählt die Pädagogin, die mit der AG unter anderem bereits Kröten gerettet hat.
Die Schüler haben nun beschlossen, dass sie versuchen wollen, Lala und ihren Artgenossen zu helfen. Sehr emotionale Ideen wie ein Sitzstreik im Ordnungsamt oder das Entführen des Hundes wurden natürlich schnell verworfen. „Wir wissen, dass wir auf die Gesetze hier wenig Einfluss haben, würden aber gern die Menschen wachrütteln und für Aufklärung sorgen, denn kein Hund ist von Natur aus böse, und diese Gesetze sind in unseren Augen ungerecht, unfair und einfach nicht angemessen“, sagen die Schüler.