Bei den derzeitigen Bemühungen der Initiative Bürger Pro Hunsrück, einen Bürgerentscheid auf VG-Ebene durchführen zu lassen, ist ein wenig in Vergessenheit geraten, dass auch in Horbruch über einen Wechsel über die Kreisgrenze hinweg nachgedacht wird. Die Horbrucher haben in der Vergangenheit aus ihrer Sympathie für die VG Bernkastel-Kues im Kreis Bernkastel-Wittlich keinen Hehl gemacht. Doch bislang steht eine Entscheidung noch aus. Horbruch ist auch eine der wenigen Gemeinden, die noch nicht über den Fusionsvertrag abgestimmt haben.
Ortsgemeinderat will im Oktober über Vereinbarung sprechen
Horbruchs Ortsbürgermeister Klaus Hepp sagt: „Unsere Stellungnahme steht noch aus. Die Ratsmitglieder haben sich darauf verständigt, dass die Beratung darüber erst im Oktober stattfinden soll – eventuell erst nach einer weiteren Einwohnerversammlung zu diesem Thema.“ Allerdings könnte es auch sein, so erklärt Hepp weiter, dass die offensichtliche Aussichtslosigkeit des Abwanderungswunschs zu einer einvernehmlichen Zustimmung zum Vertragswerk führt.
Hepp gibt zu, dass es im Ort einige Stimmen gebe, die es für unsinnig halten, eine aussichtslose Idee zu verfolgen, weil später per Order des Landes doch noch ein anderes Ergebnis erfolgt. „Die vorliegenden eindeutigen Aussagen von Günter Kern, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Innenministerium, ermutigen ja nicht gerade dazu, die angedachten Begehrlichkeiten bis zum Äußersten durchzusetzen“, betont Hepp. Auch der wider besseres Wissen trotzig beantragte Bürgerentscheid auf Verbandsgemeindeebene in Rhaunen werde kaum zu einer Meinungsänderung beim Kreistag oder beim rheinland-pfälzischen Landtag führen.
Idee mit Charme: Großer NLP-Landkreises mit Idar-Oberstein als Kreisstadt
Hepp denkt da schon einen Schritt weiter: „Vielleicht ist es besser, die Kräfte jetzt zu sparen und sich im Zuge der anstehenden Kreisreform für einen starken, eventuell sogar größeren Nationalparklandkreis im Hunsrück starkzumachen und einzusetzen.“ Zu diesem neuen Nationalparkkreis im Hunsrück könnten laut Hepp die Höhenlagen des Landkreises Bernkastel-Wittlich, Teile des Rhein-Hunsrück-Kreises und auch des Landkreises Trier-Saarburg gehören. „Charme hätte hierbei mit Idar-Oberstein eine weltbekannte Edelsteinzentrale als Kreisstadt und Identifikationsmerkmal. Warten wir ab, wie sich unsere Ratsmitglieder mehrheitlich nach Abwägung der Bürgermeinung entscheiden“, fügt der Horbrucher Ortsbürgermeister hinzu.
Das von der Mehrheit aller Gemeinden erwartete Ziel sollte auf jeden Fall die freiwillige Fusion – mit wie vielen Ortsgemeinden auch immer – für die Verbandsgemeinden Rhaunen und Herrstein sein, um die ausgehandelten Vorteile und Vergünstigungen nach Möglichkeit realisieren zu können. Alles andere werde sich finden und sei dann, entsprechend der dann aktuellen Situation, wenn erforderlich, noch verhandelbar. „Wie stand früher unter Fortsetzungsromanen der Zeitungen? Hoffen wir das Beste, liebe Leser“, sagt Hepp zum Abschluss.