„In Heimbach laufen 70 bis 80 Prozent aller Bäche der VG zusammen, bei einem Starkregen in der Region wird es hier schnell sehr kritisch“, erklärte Saar. Die Gemeinde sei von allen Kommunen der VG am meisten gefährdet.
Nach einer Begehung 2018: Bis heute nichts mehr
Doch nachdem es nach dem Hochwasser im Fischbachtal eine Begehung gegeben habe, sei lange nichts mehr passiert. „Und seit der Ahrflut sind weitere zweieinhalb Jahre ins Land gegangen“, sagte der Ortsbürgermeister. Nun könne man wie auch die Westrichgemeinden um Berschweiler endlich einen Planer beauftragen, den Sachstand zu untersuchen und ein Konzept zu erarbeiten. Dies werde die Gemeinde rund 23.000 Euro kosten, sagte Saar auf Nachfrage. Dies müsse jede Gemeinde für ihr Areal selbstständig tragen. Allerdings – und dies betonte er ausdrücklich – sei dann noch keine einzige Schutzmaßnahme umgesetzt.
Saar hofft, nachdem die ersten Bürgergespräche in Berschweiler angelaufen sind, dass auch in Heimbach schnellstmöglich ein Termin für eine Auftaktveranstaltung zustande kommt. Zumal eine Einbindung der Bürger unbedingt notwendig sein werde. Aufgrund der vielen Hanglagen und teils sehr abschüssigen Straßen und Wege seien viele Anlieger bei Starkregenereignissen potenziell gefährdet und sollten nicht nur die wahrscheinlichen Wasserströme aus den Äckern und Wiesen in die Ortslage kennen, sondern auch wissen, wo und wie sie ihre Grundstücke selbst schützen können.
Viele Bäche laufen im Ort zusammen
Es gebe nicht nur am Reichenbach, von Ruschberg aus kommend, und an der Unnerbach Gefahrenstellen, sagte Saar. Insbesondere die Igelsbach aus Leitzweiler mit ihrer Verrohrung unterhalb des Bahndammes könne ein kritischer Punkt sein. Aber auch die Fußgängerbrücken an der Unnerbach und vom Gemeindehaus am Hahnenhübel zur Hauptstraße über den Reichenbach seien grundsätzlich zu betrachten.
Während eine ehrenamtliche Helfergruppe sich an der Querung über den Unnerbach mit der Reparatur von einzelnen Holzbohlen verdient gemacht habe, gebe es an dem Steg über den Reichenbach noch einigen Gesprächsbedarf, erklärte Saar. Der Streit mit der angrenzenden Firma sei nicht beigelegt, aber für die Verkehrssicherheit müsse man auch über eine Beleuchtung in den Wintermonaten nachdenken. Saar erläuterte auch, dass man im Zuge der Erstellung eines Baumkatasters nicht nur an den Plätzen und Gemeindegrundstücken den Zustand der gemeindeeigenen Bäume erfassen müsse, auch an den beiden Stegen und entlang der Bäche werde geprüft, wer zuständig sei und wo Bäume entfernt werden müssten.