Angeklagter behauptet auch im Berufungsverfahren, dass er nie Geld gefordert habe - Wie ist die V-Mann-Story zu bewerten?
Hat ein Afa-Dolmetscher in großem Maße Flüchtlinge betrogen? „Ich wollte nur helfen“
Bis Ende 2016 waren mehrere Tausend Flüchtlinge in der AfA Birkenfeld in der ehemaligen Heinrich-Hertz-Kaserne untergebracht, wo der Angeklagte als Dolmetscher half. Foto: Reiner Drumm​
Reiner Drumm

Bad Kreuznach/Kreis Birkenfeld. „Ich wollte den Flüchtlingen nur helfen“, beteuerte  der Angeklagte, den das Amtsgericht Idar-Oberstein im Dezember 2018 wegen Betrugs in 57 Fällen zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und neun Monaten verurteilt hatte, zum Auftakt der Berufungsverhandlung am Landgericht Bad Kreuznach. Dort blieb der 41-Jährige unbeirrt bei seiner früheren Darstellung: Er habe nie Geld für seine Dienste verlangt, sondern es sei ihm immer nur unaufgefordert in die Hand gedrückt worden. „Ich hätte es nicht annehmen dürfen. Das war ein Fehler“, räumte er am ersten Prozesstag vor der 3. Strafkammer aber ein.

Seine Darstellung widerspricht den Aussagen der Zeugen diametral: Sie haben angegeben, dass er unterschiedliche Summen gefordert habe, um für sie tätig zu werden. Sie gingen dabei davon aus, dass er die Anhörungstermine beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Trier für sie beschleunigen kann – die Termine sind Voraussetzung für die Anerkennung im Asylverfahren.

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