Auftrag kann vergeben werden
Harald-Fissler-Schule bekommt im Herbst ein neues Dach
Inzwischen ist das Dach der BBS Technik in Idar-Oberstein abgedichtet. Im Herbst wird ein Flachdach errichtet. Das oberste Stockwerk war im Juli 2022 ein Raub der Flammen geworden.
Hosser (Archiv). Hosser

Trotz Haushaltssperre infolge des immer noch nicht genehmigten Etats wird an zwei wichtigen Schulen des Landkreises weitergebaut. Dafür sorgten am Montag auch einstimmige Beschlüsse des Kreistags.

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In einem Vorratsbeschluss hat der Kreistag die Verwaltung beauftragt, die Bauarbeiten für die Errichtung eines Flachdaches an der Harald-Fissler-Schule (BBS Technik) in Idar-Oberstein an den wirtschaftlichsten Bieter zu vergeben. Die Maßnahme, die erst in den Herbstferien beginnen soll, muss jetzt – bevor der Kreistag im Juni noch einmal zusammentritt – schnellstmöglich ausgeschrieben werden. Dem folgte der Kreistag einstimmig.

Nach dem Brand im Juli 2022 und dem damit einhergehenden Totalschaden des oberen Stockwerkes, das durch die Fachhochschule Trier für den Edelstein Campus genutzt wurde, musste eine Notabdichtung auf die vorhandene Erdgeschossdecke aufgebracht werden. Diese Abdichtung war durch die Witterungseinflüsse in Mitleidenschaft gezogen worden und hatte ihre Eigenschaft als wasserundurchlässige Abdichtung verloren, heißt es seitens der Verwaltung. Die Gewährleistung auf die damaligen Arbeiten waren ebenfalls erloschen. Aus diesem Grund hatte die Firma Lukas bereits Ende 2024 eine Dampfsperre aufgebracht.

Kosten von 350.000 Euro

Um die Arbeiten rund um den Brandschaden endgültig abzuschließen, soll nun ein Flachdach auf der vorhandenen Erdgeschossdecke der Schule errichtet werden. Dieses bietet die Möglichkeit, gegebenenfalls später eine PV-Anlage zu installieren. Die Arbeiten umfassen sowohl die Dämmung der Decke als auch eine neue Abdeckung der vorhandenen Attika und bauen auf der bereits im letzten Jahr errichteten Dampfsperre auf. Die Kosten belaufen sich voraussichtlich auf rund 350.000 Euro.

Das beauftragte Ingenieurbüro hat das für die öffentliche Ausschreibung erforderliche Leistungsverzeichnis mit Kostenschätzung am 12. Mai vorgelegt. „Die Arbeiten müssen für die Abwicklung im Rahmen des Versicherungsschadens ausgeschrieben und bis zum 17. Juli vollständig beauftragt sein. Die Kosten werden dann als erforderliche Aufwendungen in Folge des Brandes durch die Feuerversicherung getragen“, war in den Sitzungsunterlagen zu lesen.

Förderschule ist nun „Gräfin-Loretta-Schule“

Die Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen in Birkenfeld trägt zukünftig den Namen „Gräfin-Loretta-Schule“. Diesem Wunsch der Schule entsprach der Kreistag in jüngster Sitzung ebenfalls einstimmig. Als Argumente, die für den Namen sprächen, wurden seitens der Schulleitung der regionale Bezug und die interessante Geschichte hinter der realen Person der Loretta von Sponheim genannt. Ihre Lebensgeschichte und die dazugehörige Zeit ließen sich in allen Klassenstufen der Schule thematisch einbringen, so die Förderschulrektorin Stefanie Luther.

Weiterhin führt die Schulleitung an, dass es deutschlandweit keine andere Schule mit diesem Namen gibt und es sich vielfältige Möglichkeiten für ein Schullogo böten. Zuvor hatten der Schulträgerausschuss der Idee ebenso zugestimmt wie die Gesamtkonferenz.

Rainer Böß (Linke) bemängelte, dass der Kreistag nicht in die Namensfindung eingebunden war. Er hätte sich auch Stefan-Morsch-Schule vorstellen können. Antje Petry-Burger (SPD) forderte dazu auf, sich auch mal Gedanken über einen Namen für das gesamte Schulzentrum in Birkenfeld zu machen. sc

Bereits gebaut wird an der Realschule plus Birkenfeld, wo ein Erweiterungsbau entsteht. Dazu hat der Kreistag in gleicher Sitzung die Verwaltung ermächtigt, die Aufträge für die Gewerke Sanitär-, Lüftungs-, Flachdach- und Fensterarbeiten an den wirtschaftlichsten Bieter zu erteilen. Es ist geplant, an das bestehende Schulgebäude der Realschule Plus Birkenfeld einen dreigeschossigen Neubau mit Flachdachkonstruktion anzubauen. Die Erd-mauer- und Betonarbeiten sind bereits in vollem Gang. Nun soll das zweite Ausschreibungspaket veröffentlicht werden. Die Gewerke Sanitär-, Lüftungs-, Flachdach- und Fensterarbeiten werden dabei EU-weit ausgeschrieben.

Die Auftragssummen für die aufgeführten Gewerke wurden von einem Planungsbüro wie folgt geschätzt: Sanitärarbeiten 137.305,77 Euro, Lüftungsarbeiten 426.047,37 Euro, Fensterarbeiten 699.779,50 Euro und die Flachdacharbeiten auf 193.410,11 Euro (jeweils netto). Auch hier bestand Zeitnot, auch diesem Wunsch der Verwaltung folgte der Rat ohne Gegenstimme. Wie Landrat Miroslaw Kowalski berichtete, habe man das Ansinnen der Aufsichtsbehörde ADD angemeldet und innerhalb von nur einer Woche die Freigabe bekommen. Denn noch immer verfügt der Landkreis über keinen regulären, genehmigten Haushalt, kann somit Maßnahmen nur mit Zustimmung der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier beauftragen.

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