Der stellvertretende Vorsitzende Gerold Lofi, der die Sitzungen seit der Erkrankung des Mitte 2023 in den Ruhestand versetzten Landrats Matthias Schneider geleitet hatte, schlug den neuen Kreischef für dieses Amt vor.
Im Zuge der Fortschreibung der Kindertagesstättenbedarfsplanung 2023/2024 stimmte das Gremium der baulichen Erweiterung der kommunalen Kindertagesstätten in Kirschweiler und Niederbrombach zu. In Kirschweiler rückt die Gemeinde als Träger der Kita Funkelstein von dem im Juli vom Jugendhilfeausschuss gebilligten Provisorium ab und errichtet stattdessen das erste Modul des erforderlichen Neubaus, um 20 weitere Kinder zu betreuen. Insgesamt umfasst der Kindergarten künftig 82 Plätze in vier Gruppen – auch für Kinder aus Hettenrodt und Mackenrodt.
Von 80 auf 100 Plätze
Weitaus komplizierter gestaltet sich die Situation in Niederbrombach, wo die Verbandsgemeinde Birkenfeld die Kapazität von 80 auf 100 Plätze ausbauen will. „Es geht nicht nur um einen zusätzlichen Raum für den Kindergarten“, sagte Joachim Jung: Vielmehr sehen die Pläne der VG vor, dass die Grundschule dann ihren Physikraum verliert, „der für die Schule von besonderer Bedeutung ist“, wie der LUB-Vertreter betonte. Daher gebe es einen „ungelösten Konflikt“.
Im Schulträgerausschuss der Verbandsgemeinde Birkenfeld hatte der Rektor der Grundschule, Dr. André Scherer, die Überlegungen der Verbandsgemeindeverwaltung scharf kritisiert: „Es wäre fast schon eine Straftat, wenn man diesem Raum plattmachen würde, der eine zentrale Rolle für unser Schulkonzept spielt.“ Als Mediator zwischen den Akteuren und ihren bislang gegensätzlichen Interessenlagen zu vermitteln, bot Landrat Kowalski an.
„Der Jugendhilfeausschuss beschließt nicht, den Physiksaal zu einem Gruppenraum umzuwandeln, sondern erkennt nur die Notwendigkeit an, 20 neue Plätze zu schaffen“, stellte Jürgen Wenig klar, der bei der Kreisverwaltung die Kindertagesstättenbedarfsplanung koordiniert.
Neubau könnte Entlastung bringen
Für die konkrete Umsetzung ist die Verbandsgemeinde zuständig, die sowohl die Kita als auch die Schule trägt. Der in der ehemaligen Heinrich-Hertz-Kaserne beabsichtigte Neubau eines Kindergartens in Birkenfeld würde einen anderen Zuschnitt der Einzugsgebiete ermöglichen und könnte den Standort Niederbrombach entlasten, zeigte Wenig eine Alternative auf.
Außerdem befürwortete der Kreisjugendhilfeausschuss die Kooperationsvereinbarung zum Verfahrenslotsen mit der Stadt Idar-Oberstein.
Diese 2024 einzuführende Funktion soll den Weg zu einer inklusiven Kinder- und Jugendarbeit ebnen: Verfahrenslotsen unterstützen und begleiten laut der Empfehlung der Bundearbeitsgemeinschaft Landesjugendämter „junge Menschen, die wegen einer (drohenden) Behinderung einen (möglichen) Anspruch auf Eingliederungshilfe haben, und deren Familien“.
Dem Landkreis erstattet die Stadt Idar-Oberstein ein Drittel der Personalkosten. Keine Einwände hatte der Jugendhilfeausschuss gegen den von der Verwaltung vorgelegten Entwurf des Teilhaushalts 3b-Jugend. red