„100 Jahr, blondes Haar“: Irmgard Knef, Deutschlands dienstälteste Chanson-Kabarettistin wird 100 – und feiert das Jubiläum am Samstag, 10. Mai, bei Kaff (Kultur auf Feld und Flur) im Saal Dahlheimer in Hottenbach. Dazu hat die unverwüstlich singende und swingende Entertainerin ein nagelneues Programm geschrieben.
Neben ihrer enormen musikalischen Bandbreite erfreut die nur zehn Minuten jüngere Zwillingsschwester von Hildegard Knef ihr Publikum auch immer wieder mit unglaublichen Anekdoten aus ihrem bewegten Künstlerinnenleben. Mit 100 manchmal etwas wackelig auf den Beinen, aber immer standhaft reflektiert sie alte Zeiten und kommentiert den aktuellen Zeitgeist. Mit bekannten und unbekannten Songs spannt sie einen Bogen von Schubert zu Gershwin, „und irgendwas mit Rosen kommt auch drin vor“ verrät sie vorab.
Der Berliner Kabarettist, Autor und Schauspieler Ulrich Michael Heissig erfand die theatralisch-dramatische Kunstfigur schon vor mehr als 25 Jahren. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Kabarettpreis und dem Kleinkunstpreis des Landes Baden-Württemberg wird die Crossover-Künstlerin in den Bereichen Jazz, Chanson, Satire, Kabarett, Parodie, Comedy und Schauspiel von ihrem Publikum geliebt. Der Auftritt ist eine einzigartige Hommage an die unvergessene Hildegard Knef.
Zum letzten Mal Jazz im Garten?
Das Kaff-Jahresprogramm geht weiter mit dem traditionellen Fronleichnamsjazz am Donnerstag, 19. Juni. Dann ist ab 11 Uhr die Band „New Orleans Joymakers“ aus Frankfurt zu Gast, die Blues, Rags, Stomps, Märsche, Walzer und amerikanische Schlager präsentieren werden. Der 30. Fronleichnam-Jazz im Kaff-Garten wird voraussichtlich der letzte sein. „Trotz der tatkräftigen Unterstützung der Hunsrückheizer haben wir uns schweren Herzens dazu entschlossen, dass wir 2026 keinen Fronleichnam-Jazz mehr veranstalten“, teilt der Kaff-Verein mit. Es gibt aber noch ein klein wenig Hoffnung: „Es sei denn, wir finden in diesem Jahr genügend neue arbeitswillige Vereinsmitglieder. Meldet euch, wenn ihr Lust habt.“
Am 22/24. August ist die Aufführung des Theaterstücks „Unser aller Räuberhauptmann“ vorgesehen. Die Proben mit Regisseurin Claudia Stump sind nach erfolgreichem Casting angelaufen. Allerdings werden weiter junge Akteure gesucht.
Die geilste Stimme seit Nia Hagen
Für Samstag, 20. September, haben sich Anna Mateur and the „Beuys Kaoshüter“ angekündigt. Sie tanzt, sie singt, sie spontant. Und macht Musik mit der wohl geilsten Stimme seit Nina Hagen.
Mit Andreas Rebers steht am Samstag, 11. Oktober, einer der ganz Großen der deutschen Kabarettszene auf der Kaffbühne. Sein neues Programm heißt „Rein Geschäftlich“. Der Blockwart Gottes und Erfinder der Dachlattenpädagogik wird einen geschärften Blick auf die neue Berliner Koalition werfen. Rebers Humor ist oft hinterlistig, aber er beherrscht diese Gratwanderung stilsicher. Seit 1991 steht er auf der Kabarett-Bühne und wurde seither unter anderem mit dem Deutschen Kleinkunstpreis, dem Schweizer Kabarett-Preis und den Salzburger Stier ausgezeichnet. Nur eine Woche später, am Samstag, 18. Oktober, ist die große „Saalü-Gala“ mit zahlreichen Programmpunkten geplant.

Am Ende des Jahres ist dann noch ein Leuchtturm des deutschen Kabaretts zu Gast bei Kaff: Arnulf Rating präsentiert am Samstag, 22. November, seine „Jahrespresseschau“. Anhand aktueller medialer Schlagzeilen zerpflückt der Berliner das Zeitgeschehen. Mit geschliffenen Worten und großem Vergnügen wird der Mief aus medialen Filterblasen geblasen. Mit Tempo und hohem Unterhaltungswert brilliert hier eine der dienstältesten scharfen Zungen des Landes. Rating war 1977 Mitbegründer der legendären Drei Tornados. Sein Maßstab ist der gleiche wie damals: Unterhaltung mit Haltung. Der Anspruch: die Menschen oben mit erweitertem Bewusstsein und unten mit nasser Hose aus dem Theater zu entlassen. sc/red