„Der als innovativer Holzbau geplante Neubau wäre ein weiterer bedeutender Meilenstein für die Kooperation zwischen dem Nationalpark, der Region und der Hochschule gewesen. Durch diesen Bau sollte auch das im Rahmen der Gründung des Nationalparks geplante ,Nationalparktor zur Wissenschaft' sichtbar am Umwelt-Campus etabliert werden“, heißt es seitens des Campus. Dies hätte die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Nationalparkforschung „weiter intensiviert und signifikante Impulse für die Bereiche Tourismus, regionale Entwicklung, Umweltbildung sowie die Erweiterung des Hochschulstandorts gesetzt“.
„Der Umwelt-Campus und der Nationalpark pflegen bereits seit der Gründung eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit in verschiedenen Projekten, darunter zum Beispiel Projekte zur Wasser- und Biodiversitätsforschung im Nationalpark, das Mint-Region-Projekt, Projekte zur Bildung für nachhaltige Entwicklung oder das europäische Zenapa-Verbundprojekt mit dem Ziel, große Schutzgebiete klimaneutral zu gestalten.“
Ziel sei immer gewesen, auf der Grundlage dieser bestehenden Projekte zusammen mit dem Nationalparkamt und der Nationalparkregion nachhaltige und größere Projekte zu etablieren und Studierende noch stärker in die Aktivitäten des Nationalparks einzubinden. „Die Erfahrung zeigt, dass eine enge Zusammenarbeit am besten durch eine gemeinsame Präsenz erreicht wird“, erklärt der Vizepräsident für Forschung der Hochschule, Prof. Henrik te Heesen. Er stellt die zahlreichen potenziellen Synergien in Bereichen wie Veranstaltungen, Nutzung der Forschungslabore am Campus sowie Studien- und Weiterbildungsprogramme heraus: „Insbesondere die umfangreiche und hochwertige Laborinfrastruktur des Campus mit den entsprechenden Forschungsgruppen bietet vor Ort zahlreiche Optionen der Zusammenarbeit.“
Darüber hinaus hebt der Vizepräsident für Forschung die günstige Lage des UCB hervor, der durch eine exzellente Zug- und ÖPNV-Anbindung, die Mensa und ein Hotel hervorragende Bedingungen für eine umfassende Zusammenarbeit und die öffentliche Zugänglichkeit eines „Nationalparktors zur Wissenschaft“ biete.
Als Reaktion auf die Mainzer Entscheidung schlägt die Hochschule nun vor, mindestens eine Außenstelle des Nationalparkamtes auf dem Umwelt-Campus einzurichten. „Möglich wäre dies beispielsweise durch den Einsatz innovativer und energieeffizienter Tiny Houses oder eines Green-Cube-Konzepts. Eine solche Außenstelle, unterstützt durch entsprechendes Personal zur Koordination von Forschungs- und Vernetzungsaktivitäten, könnte eine Brücke zwischen Umwelt-Campus und Nationalpark bilden und dazu beitragen, zumindest einige der ursprünglich geplanten Ziele zu realisieren“, so te Heesen.
Unabhängig von den „aktuellen Alternativüberlegungen“ sei die Hochschule der Ansicht, dass eine Ansiedlung auf dem Campus weiterhin die beste Lösung und der grünste Hochschulstandort Deutsch-lands auch hinsichtlich der Außenwirkung dafür ideal sei. „Die Hochschule bietet weiterhin Unterstützung bei der Projektumsetzung an, beispielsweise hinsichtlich der Finanzierungplanung: So könnte aufgrund des geplanten innovativen Holzbaukonzeptes auch eine Contracting-Lösung infrage kommen, welche die öffentlichen Investitionen entlastet. Auch die Beschaffung von Fördermitteln für ein Baumodellvorhaben ist denkbar. In Fragen der architektonischen und klimaneutralen Umsetzung steht die Hochschule ebenfalls gern unterstützend bereit.“ sc/red