Durch die verbesserte Finanzsituation fallen Zuschüsse niedriger aus
Geplante Skateranlage in Idar-Oberstein: Stadt muss tiefer in die Tasche greifen

Idar-Oberstein. Mehr Geld zu haben, kann unter Umständen manches Projekt ein wenig teurer als geplant machen. Diese Erfahrung macht aktuell die Stadt Idar-Oberstein. Ein Beispiel kam in der jüngsten Sitzung des Stadtrats in der Messe zur Sprache.

Derzeit läuft der Antrag für die Fördermaßnahme „Sanierung der Skateranlage“. Projekte im Rahmen des Bundesprogramms „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ müssen von den Kommunen mitfinanziert werden.

Der Eigenanteil beträgt in der Regel 55 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten. Ist eine Haushaltsnotlage durch die zuständige Kommunalaufsichtsbehörde bestätigt, kann der Eigenanteil der Kommune auf bis zu 10 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten sinken.

Hinsichtlich der aktuellen Finanzsituation der Stadt Idar-Oberstein – es besteht keine Haushaltsnotlage mehr, es zählt das Jahr der Antragstellung – wird nun auch der Eigenanteil der Stadt an der Gesamtmaßnahme anwachsen. Der Eigenanteil der Kommune erhöht sich von 10 Prozent (das wären 59.500 Euro) auf 55 Prozent – dies entspricht einem Eigenanteil von rund 327.556 Euro. Deswegen wurde nun ein neuer Stadtratsbeschluss nötig, um die Antragstellung fortführen und abschließen zu können. Die Kosten für die Gesamtbaumaßnahme belaufen sich auf 595.556 Euro. Im Haushaltsplan 2021 stehen Mittel zur Verfügung. Nach einer Förderzusage ist die Umsetzung der Maßnahme in den kommenden Jahren geplant.

Was genau ist geplant? Auf dem Gelände der ehemaligen Weinsauschule gibt es eine verwaiste Skateranlage. An das Gelände grenzt ein Bolzplatz mit Streetbasketballkorb, und im angrenzenden Gebäude findet sich die dazugehörige Infrastruktur mit Toiletten und einer Reparaturwerkstatt. Die kleine Anlage steht abseits und fast schon versteckt am Rande der Stadt und ist marode; die frei stehenden Rampenelemente aus Betonfertigteilen können weder vom Design noch von der funktionalen Qualität her die Nutzer begeistern und bieten schlechte Bedingungen für die Zielgruppe, hieß es in der Sitzungsvorlage.

Ziel des Projektes „Outdoorskate- und Sportpark“ ist neben der Entwicklung der Freizeitfläche im Gewerbegebiet Nahetal und der damit verbundenen attraktiven Gestaltung des öffentlichen Raums die Neugestaltung von Skate- und Sportflächen sowie die Stärkung des interkulturellen und intergenerativen Zusammenlebens durch den Ausbau von öffentlich zugänglichen Sport- und Freizeitmöglichkeiten. Geplant sind die Sanierung und Erweiterung einer Outdoorskateanlage und die Ergänzung um ein multifunktionales Kleinspielfeld mit einer integrierten Streetballanlage, einem Volleyballfeld und einem Outdoorfitnessparcours an einem anderen Standort.

Weiterhin sind der Bau einer frei stehenden Sanitäranlage und einer Reparaturwerkstatt sowie eine Beleuchtung mit Stromgewinnung mittels einer kleinen Windkraftanlage vorgesehen. „Um die Bedingungen für die lokalen und überregionalen Nutzer zu verbessern, muss die Skateanlage ein vielseitiger und inklusiver Bewegungsraum sein, umgeben von Ruhezonen, Sitzbänken, Zuschauerräumen, eingebunden in ein attraktives Freizeitgelände mit vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten“, heißt es weiter. „Im Gewerbepark Nahetal ist die Stadt Eigentümerin einer großen Freifläche, die die idealen Voraussetzungen für den Ausbau und die Erweiterung des Freizeitgeländes um den dort bereits bestehenden Bikepark bietet“, heißt es in der Sitzungsvorlage der Verwaltung.

Frederik Grüneberg (CDU) kommentierte: „Auch wenn der Eigenanteil steigt, ist dieses Projekt wichtig, um die Stadt für junge Menschen attraktiv zu halten.“ Thomas Engel (Freie Liste) hofft, dass die Ausstattung die Jugend auch tatsächlich ansprechen werde: „Das Ganze muss ja auch gepflegt werden.“ Thomas Petry (fraktionslos) stellte klar: „Das Projekt steht und fällt mit dem dort eingesetzten Personal und der Betreuung der Jugendlichen.“ Frank Schnadthorst (Freie Liste) erwartet, dass man in diesem Kontext auch die Jugendinitiative „Jump-IO“ noch einmal aufwerten und „mit Leben füllen“ könne. Das bestätigte Oberbürgermeister Frank Frühauf: „Die Initiative muss noch einmal bekannter werden, das habe ich jüngst auch bei einem Schulbesuch festgestellt. Da müssen wir stärker werben und aufklären, damit die junge Generation weiterhin in die Planungen mit eingebunden werden kann.“

Von unserer Redakteurin Vera Müller

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