In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Ortsgemeinderat in Berschweiler damit befasst, ob in der Gemarkung „Auf Aulers“ ein Investor auf dem Areal den Bau von Freiflächenfotovoltaik fortführen kann und wie sich der Gemeinderat zur Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens stellen würde. Im Verlauf der Diskussion wurde jedoch schnell klar, dass die überwiegende Mehrheit dies auf der Freifläche westlich des Friedhofs nicht begrüßt.
Eingangs hatte Ortsbürgermeister Rouven Hebel noch einmal die grundsätzliche Situation zum Ausbau erneuerbarer Energien auf den Flächen im Ort erörtert. So berichtete er, dass das Verfahren für den Bau von weiteren Windrädern im Zielkorridor zum Truppenübungsplatz laufe, auch wenn der Investor noch nicht entschieden habe, ob er ein Zielabweichungsverfahren anstrenge. Andererseits sei die Fotovoltaikfläche auf der ehemaligen Bauschuttdeponie bereits genehmigt. Der potenzielle Investor Buß Solar aus Borken wolle nun in der Gemarkung „Aulers“ auf rund 15 Hektar der insgesamt 27 Hektar Ackerland und Wiesen ebenfalls einen Solarpark entwickeln.
Signal an potenziellen Investor
Doch bevor man in die weitere Planung einsteige, habe Hebel das Unternehmen informiert, dass man zuerst im Gemeinderat abstimmen wolle, ob man ein solches Verfahren befürworten würde, bevor das Unternehmen Geld für die weitere Planung in die Hand nehme. Grundsätzlich seien die Äcker und Wiesen südwestlich der L348 hinter dem Friedhof keine hochwertigen landwirtschaftlichen Flächen, sodass es vonseiten der Landwirtschaftskammer wohl nicht mit unvermeidbarem Widerspruch zu rechnen sei.
Doch die potenzielle Fläche direkt angrenzend am Friedhof rief bei vielen Ratsmitgliedern wenig Begeisterung hervor. So befand Volker Graf, dass die Fläche „Aulers“ zu nah am Ort liege. Ähnlich äußerte sich auch ein weiteres Ratsmitglied, das auch auf die schon auf der Gemarkung stehenden Windräder und den genehmigten Solarpark als ausreichend verwies. Einzig Rüdiger Heß sprach sich dafür aus, die 2023 von der Firma vorgestellte Planung fortführen zu lassen.
Hebel erinnerte dann vor der Abstimmung noch einmal daran, dass der Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss fassen solle, ob das Projekt fortgeführt werde. Nur dann könne das Unternehmen in eine weitere Planung gehen und mit den Eigentümern der bis zu 28 Parzellen in Verhandlungen treten. Schlussendlich stimmten sechs Ratsmitglieder gegen eine Fortführung des Projektes, während eine Stimme dafür war und sich fünf der Anwesenden enthielten. „Damit können wir dem Investor das Signal geben, dass wir eine Bebauungsplanänderung seitens der Gemeinde nicht befürworten“, erklärte Hebel auf NZ-Anfrage.
Heizung in der Grundschule zurückbauen
Zuvor hatte sich der Gemeinderat noch mit der Heizungsanlage in der ehemaligen Grundschule beschäftigt. Rouven Hebel informierte den Rat, dass die Anlage defekt sei und ein Kostenvoranschlag Reparaturkosten von gut 20.000 Euro erwarten lasse. Es stelle sich daher die Frage, ob man das Geld noch einmal in die Hand nehmen wolle oder der Firma Elsitec, die die alte Grundschule als Firmengebäude erworben habe, signalisiere, dass diese eine eigene Heizung benötigen werde und man den Heizkessel und die Technik aus ihrem Gebäude ausbauen werde.
„Ich habe mit dem Unternehmen gesprochen, und sie sind mit einer Reparatur oder einer Stilllegung grundsätzlich einverstanden“, sagte er. Es sei fraglich, ob eine Reparatur überhaupt noch wirtschaftlich ist. „Wenn wir uns für die Stilllegung entscheiden, würde Elsitec eine eigene Heizung einrüsten lassen“, schilderte Hebel weiter. Nach kurzer Diskussion stimmten die Ratsmitglieder bei einer Neinstimme für die Stilllegung der Heizung in der alten Grundschule und für einen Rückbau. Hebel wurde beauftragt, zeitnah mit der Firma Elsitec eine Vereinbarung zu treffen, wie der Rückbau zu bewerkstelligen sei.