Hottenbach
Gemeinderat Hottenbach: Windkraftpläne warfen viele Fragen auf

Hottenbach. Das kommt nicht alle Tage vor und sorgte auch bei Ortschef Horst Kreischer für überraschte Blicke: Eine Einwohnerfragestunde gehörte zur Gemeinderatssitzung im evangelischen Gemeindehaus. Und diese wurde ungewöhnlich rege in Anspruch genommen.

Deutlich wurde: Einige Bürger sorgen sich angesichts bestehender Windkraftpläne, die die Gemeinde betreffen. Der Sprecher der Bürgerinitiative „Keine Windräder an Wildenburg und Mörschieder Burr“, Volker Rieth, bat darum, vor Einstieg in die Tagesordnung eine Stellungnahme abgeben zu dürfen. Der Rat stimmte diesem Begehren mit großer Mehrheit zu und räumte ihm eine zeitlich begrenzte Redezeit ein.

Den größten Teil der dann folgenden Einwohnerfragestunde stellten Erläuterungen zum Stand der Planung von Windenergieanlagen im Idarwald dar. Der anwesende Vorstand der AÖR Idarwald, Hans-Dieter Weyand, beantwortete die Fragen. Was passiert mit dem ehemaligen Vorranggebiet 24 in Richtung Sulzbach, wenn im Idarwald Windräder gebaut werden? Weyand erläuterte: „Sulzbach und Hochwälder Hof fallen wahrscheinlich wegen naturschutzrechtlicher Belange weg. Ein Beschluss des VG-Rates fordert dies. Letztendlich entscheidet die Planungsgemeinschaft Rheinhessen-Nahe.“ Ob in der Kernzone des Naturparks Saar-Hunsrück Windräder gebaut werden können, ist noch unklar. Einige Hottenbacher gingen auch auf folgenden Aspekt ein: Das Tal zwischen Idarwald und Mörschieder Burr sei ein Hauptvogelzugkorridor, es sei Quellgebiet für die Trinkwasserversorgung. Es werde durch Windenergie gefährdet. Wie steht die Gemeinde Hottenbach zu diesem Thema? Kreischer wies darauf hin, dass in zurückliegenden Ratssitzungen Beschlüsse, wenn auch mit knapper Mehrheit, gefasst wurden, Windräder im Idarwald nicht auszuschließen. Der Idarwald werde bezüglich der Windkraft untersucht. Gibt es anschließend eine Bürgerbefragung, sofern dort Windkraftanlagen gebaut werden? Weyand erläuterte, dass es hierzu im laufenden Verfahren eine öffentliche Bürgerbeteiligung geben soll. Wie die NZ erfuhr, wurde später im nicht öffentlichen Teil der Ratssitzung in einem Tagesordnungspunkt, der Verträge der Ortsgemeinde mit der AÖR betrifft, eine knappe Zustimmung erreicht. Die Ortsgemeinde bleibt mit der AÖR vertraglich verbunden.

Eine härtere Gangart seitens der Gemeinde gegen „notorische Nichträumer“, so formulierte es Kreischer, bei Schnee wurde gefordert und auch zugesagt. Schnell über die Bühne ging der Beschluss bezüglich des Antrags zur Änderung des Bebauungsplanes „Hinter den Zäunen“. Dieser wird erforderlich, da der Spielplatz in der Gartenstraße wegen des zentral in der Ortsmitte liegenden Spielplatzes am neuen Dorfplatz wegfällt. Er soll Baugelände werden. In weiteren Punkten befasste sich der Rat mit Spielgeräten des ehemaligen Spielplatzes in der Gartenstraße sowie der Annahme einer Spende von 350 Euro für die Kindertagesstätte Eulennest. vm

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