Von unserer Redakteurin Vera Müller
Bei einem lokalen Radiosender wurde ein Traumpaar gesucht, dessen Hochzeit finanziert wird. Auch da blieb die junge Familie glücklos. Gibt es andere Lösungen? Der Reihe nach: Manuela Weiß ist 25 Jahre alt, Mutter und Hausfrau mit Leib und Seele, und lebt mit ihrem Mann Daniel und der kleinen Madlen in Breitenthal.
Daniel ist ebenfalls 25 Jahre alt, Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizung und Klimatechnik sowie ein leidenschaftlicher Papa. Die Geschichte dahinter erzählt Manuela Weiß: „Wir glaubten beide nicht an das Schicksal. Warum auch, es ließ uns bisher sehr oft im Stich. Doch plötzlich sollte alles anders werden: Schon im Kindesalter spielten wir gemeinsam im Sandkasten, später drückten wir die Schulbank zusammen, doch von Liebe oder Beziehung war im Teeniealter nie die Rede.“ Vor gut dreieinhalb Jahren hinterließ Daniel auf Manuelas Pinnwand in einem sozialen Netzwerk einen Geburtstagsgruß. Handynummern wurden ausgetauscht und ein Treffen geplant. Am 20. November 2010 trafen sich die beiden zum ersten Mal: „Es war ein super Gefühl. Wenn man von Liebe auf den ersten Blick sprechen kann, dann geschah dies in jenem Moment. Seitdem bestreiten wir unser Leben nur noch im Doppelpack.“
Manuela zog bei Daniel ein. Der 15. Januar 2011 war ein sehr bedeutendes Datum, denn an diesem Tag fragte Daniel Manuela auf Schloss Dhaun, ob sie seine Frau werden wolle. Auch wenn manche es für zu früh hielten: „Wir wollten uns das Ja-Wort geben, jedem unsere Liebe zeigen. Die standesamtliche Hochzeit wurde geplant. Unser Tag kam, der 12. August 2011 war unvergesslich. Die Hochzeit fand im Idar-Obersteiner Schloss statt. Einer der tollsten Tage in unserem Leben.“ Eine erste gemeinsame Wohnung folgte. Zum perfekten Glück fehlte nun nur noch ein Kind, ein Wunsch, der erst einmal einige Zeit unerfüllt blieb. Doch dann kam am 31. Juli 2013 Madlen auf die Welt: „Leider erlitten wir einen sehr schweren Schicksalsschlag, denn Madlen leidet unter einem gravierenden Herzfehler, der sich hypoplastisches Linksherz nennt. Das heißt: Sie hat nur eine Herzhälfte. Ohne Operationen ist die Überlebenschance gleich null. In ihren ersten Lebenstagen musste unser kleines Wunder bereits zwei große Operationen am offenen Herzen über sich ergehen lassen. Kleine Eingriffe nicht mit aufgezählt. Madlens Leben hing jedes Mal am seidenen Faden. Es war der pure Wahnsinn.“
Die Eltern wissen: Sie wird niemals gesund sein, und die Lebenserwartung ist noch offen. „Deshalb liegt es uns sehr am Herzen, sie taufen zu lassen, leider fehlt uns dazu das nötige Kleingeld.“ Madlen ist zurzeit in einer Gießener Klinik, behandelt wird sie zusätzlich in Bad Kreuznach.
Die Familie hadert nicht: „Man wächst in die Rolle hinein und versucht, damit umzugehen, aber immer gelingt dies nicht. Seit unsere Kleine keine Magensonde und Überwachungsmonitor mehr benötigt, fällt es ein klein bisschen leichter, da wir so nicht immer mit dieser schweren Krankheit konfrontiert werden, denn äußerlich sieht man ihr nun nicht mehr an, dass sie einen Herzfehler hat.“ Dankbar sind Manuela und Daniel Weiß für die große Unterstützung von Familie und Bekannten wie auch Freunden.
- Wer die junge Familie unterstützen möchte, kann sich an vera.mueller@rhein-zeitung.net wenden. Die NZ-Redaktion stellt den Kontakt her.