Der Treffpunkt hätte kaum besser gewählt sein können, die „Hauptdarsteller“ und „Sorgenkinder“ waren allgegenwärtig: Bäume, wohin man sah. Mitten im Rückweilerer Wald, an der Grillhütte, hatten sich viele der 14 Bürgermeister der VG und Bernd Alsfasser eingefunden, um Julia Klöckner zu begrüßen. Vereinzelte Sonnenstrahlen fielen durch die Laubdächer und malten helle Flecken auf den schattigen Boden. Nach einer kurzen Begrüßungsrunde – natürlich unter Einhaltung der Corona-Regeln – ergriff der VG-Bürgermeister das Wort. „Diese Prämie, die wir heute bekommen, ist ein echter Segen“, sagte er. „Wenn der Scheck nicht käme, hätten wir im laufenden Jahr ein Minus von 160.000 Euro zu verzeichnen.“ Das sei leider keine Ausnahme, 2018 habe im Forsthaushalt sogar ein Loch von knapp 180.000 Euro geklafft.
Julia Klöckner lobte die Anwesenden dafür, dass alle Ortsgemeinden der VG Baumholder schon PEFC-zertifiziert seien, was eine Voraussetzung für die Beantragung der Bundeswaldprämie ist. „Ein großes Kompliment dafür“, sagte sie. Der Wald sei, so fuhr sie fort, im absoluten Klimastress. Die Dürre und der Borkenkäfer setzten den Bäumen stark zu. „Außerdem kommen durch den Klimawandel neue Schädlinge nach Deutschland. Wie sieht die Zukunft aus?“ Neben den Einnahmeverlusten im Holzgeschäft sei ein Hauptproblem, dass auch Geld zum Wiederaufforsten fehle. „Wenn wir jetzt nichts machen, sehen wir die Schäden auch in einigen Jahrzehnten noch. Das werden uns unsere Kinder und Enkel nicht verzeihen“, betonte sie. „Nichts zu tun, wäre purer Egoismus. Der Wald ist unsere grüne Lunge. Ohne ihn hätten wir rund 14 Prozent mehr CO2-Emissionen.“
Daher habe man die Bundeswaldprämie ins Leben gerufen, die es – das machte Julia Klöckner direkt klar – allerdings nicht jedes Jahr geben könne. „Ich möchte Ihnen allen Mut machen, mit Ihrer Arbeit fortzufahren“, sagte sie. „Ein Baum, der heute nicht gepflanzt wird, steht morgen nicht da.“
Dann kam der erfreulichste Teil des Termins im Rückweilerer Wald – die Übergabe der symbolischen Schecks. Den größten über insgesamt 159.880 Euro erhielt Verbandsbürgermeister Bernd Alsfasser. Diese Summe wird je nach Waldfläche auf die 14 Kommunen verteilt – so durften auch die anderen Bürgermeister Schecks von Julia Klöckner entgegennehmen. Den mit Abstand größten Betrag in Höhe von 42.700 Euro streicht mit einer Waldfläche von 427 Hektar die Stadt Baumholder ein, gefolgt von Fohren-Linden (17.150 Euro, 171,5 Hektar) und Mettweiler (14.070 Euro, 140,7 Hektar).