Die Andacht „Gegen das Vergessen“ im Evangelischen Gemeindehaus Herrstein in Erinnerung an die Bombardierung am 1. März 1945 fand großes Interesse. Sie wurde von Christa Teusch und Erika Wendel gestaltet, um den vier Todesopfern von damals sowie allen anderen Kriegs- und Gewaltopfern zu gedenken. Antonie Dunger las einen sehr bewegenden Brief des Großvaters ihres Mannes vor. Er hatte ihn wenige Tage nach dem Angriff an seine sich im Krieg befindenden Söhne geschrieben.
Die von Horst Dunger, Hartmut Faust und Klaus Wendel liebevoll gestaltete Ausstellung wurde von den Besuchern eingehend bewundert. Neben den beiden großformatigen Luftbildern von Herrstein aus dem Jahre 1945 konnten zahlreiche Bilder aus der Zeit bewundert werden. Andere Exponate wie Gasmasken, Verbandskasten, Löschgeräte und Handsirenen erinnerten an die Kriegszeit. Ein nachgebildeter Luftschutzraum einschließlich Notabort und Ausbildungstafeln rundeten die Ausstellung ab. Es wurde auch Kinderspielzeug aus der Kriegszeit präsentiert. Im Anschluss gab es bei Kaffee und selbstgebackten Kreppelcher sehr regen Austausch.

Insgesamt besuchten mehr als 100 Personen die Veranstaltung, darunter auch sehr viele Zeitzeugen und ehemalige Herrsteiner Bürger. „Eine gelungene Veranstaltung der Evangelischen Kirchengemeinde Herrstein“, lautete das Fazit vieler Besucher. Auf vielfachen Wunsch wird die Ausstellung am kommenden Sonntag, 9. März, von 10 bis 16 Uhr nochmals geöffnet sein.

Als aus heiterem Himmel Bomben auf Herrstein fielen
Der ehemalige Landrat und VG-Bürgermeister Wolfgang Hey erlebte als Vierjähriger die Bombardierung von Herrstein am 1. März 1945. Er erinnert sich.