Ärger auf Wäschertskaulen
Gefahr in Idar: Nach Fete Glas und Müll hinterlassen
Müll ohne Ende auf Wäschertskaulen: Das sorgte für massiven Ärger.
Carmen Krämer

Ferienbeginn, Schulabschluss, Traumwetter: Vor allem für ältere Schüler ein Grund, ordentlich Party zu machen. Nur: Wer räumt den Müll in freier Natur weg?  

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Auf Facebook ging es nach einem Vorfall in Idar rund, es wurde kritisiert, diskutiert. Warum? Am vergangenen Donnerstag haben Abschlussschüler auf Wäschertskaulen in Idar ihren Schulabschluss gefeiert und, im wahrsten Sinne des Wortes ein Schlachtfeld hinterlassen: So schildern es jene, die direkt entdeckten, wie es dort aussah. Das Gebiet ist sehr beliebt bei Hundebesitzern, die mit ihren Vierbeinern dort spazieren gehen. Zerbrochene Flaschen, Pizzakartons und weiterer Müll – alles war über die Wiesen verteilt, wie auch Fotos dokumentieren.

Heuballen, die ein Landwirt tags zuvor gerollt hatte, wurden einfach den Abhang hinunter in den Waldrand und Richtung Gartenanlagen gerollt. Höchste Gefahr: Durch die herumliegenden Glasscherben war bei der herrschenden sonnigen und heißen Wetterlage die Gefahr gegeben, dass sich die trockenen Wiesen entzünden könnten.

Auch Glas wurde achtlos liegen gelassen und später von freiwilligen Helfern eingesammelt.
Carmen Krämer

Da im Laufe des Freitags keinerlei Anstalten gemacht wurden, eine große Aufräumaktion seitens der Jugendlichen zu starten, wurde die Polizeiinspektion Idar-Oberstein über die illegale Müllablagerung informiert und in den digitalen Netzwerken über die Situation informiert. Die Glasscherben wurden von Nutzern des Wäschertskaulengeländes entfernt, da Verletzungsgefahr für Mensch und Tier bestand: Der Einsatz wurde über eine WhatsApp-Gruppe koordiniert.

Da die Posts über die digitalen Netzwerke weite Kreise zogen, führte dies zu der erfreulichen Reaktion, dass der gesamte Müll entfernt wurde. Ebenso entschuldigten sich einige Jugendliche über verschiedene Kanäle dafür, einen solchen „Saustall“ hinterlassen zu haben, schildert Mechthild Krämer, die die Vorgänge beobachtete und begleitete.

„Die ganze Aktion erweckte erst den Eindruck, dass die Jugendlichen keine Verantwortung für die Hinterlassenschaften tragen würden. Es sei nun dahin gestellt, ob die Reinigung auch ohne die Aktionen über Facebook erfolgt wäre oder nicht. Alle, die nun hierin involviert waren, waren auch mal jung, aber es wurde nie ein solches Schlachtfeld hinterlassen, sondern direkt nach der Fete, ohne Nachdruck, wieder aufgeräumt“, betont sie.

Heuballen wurden in den Wald gecshoben.
Carmen Krämer

Da einige Kfz-Kennzeichen in diesem Zusammenhang bekannt sind, wurde in Erwägung gezogen, Anzeige zu erstatten. Aufgrund der Säuberung wird davon abgesehen, aber darauf gehofft, dass künftige Feiern in der freien Natur, egal ob von Jugendlichen oder Erwachsenen, die Verantwortung der Säuberung übernommen wird. „Auch wäre es schön, wenn alle Nutzer der Natur immer ihren Müll mit nach Hause nehmen würden.“

In diesem Zusammenhang wurden auch Mülltonnen entwendet (Videoüberwachungen vorhanden) und mit extrem lauter Musik der Schlaf der Anwohner gestört, Autofahrer zum Hupen und Ausweichen genötigt, da auf der Straße gelaufen wurde.

Krämer kommentiert: „Am Donnerstagabend haben sich während der Trainingszeit in der Umgebung des Geländes des Vereins der Hundefreunde Idar und Umgebung schon einige Fahrzeuge angesammelt. Da wir uns aber an dem Abend länger auf unserem Gelände aufhielten, waren diese nach und nach wieder verschwunden. Es hatte den Anschein, dass die jungen Fahrer ihre Fete auf unserem Gelände feiern wollten. Das wäre der Worst Case gewesen...“

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