Stadtrat behandelt den Bauantrag für den neuen katholischen Kindergarten - Verhandlung mit OIE über Fotovoltaikanlage
Friedhof in Baumholder: Stadtrat sieht steigenden Bedarf für einen Ruhehain
Der Friedhof in Baumholder soll einen Ruhehain für Urnengräber bekommen. Foto: Benjamin Werle
Benjamin Werle

Der Stadtrat will in seiner Jahresabschlusssitzung am heutigen Montag die Aufträge für die Errichtung eines Ruhehains auf dem Friedhof vergeben. Das Thema steht schon seit mehreren Jahren auf der Agenda und werde immer wieder verschoben, monierte Karlheinz Gisch (FDP) bei der vorangegangenen Sitzung des Stadtrats im November. Veranschlagt hierfür sind rund 140.000 Euro.

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Für das Anlegen des Ruhehains sollen mehrere ausgewachsene Bäume auf dem Areal angepflanzt werden, um die herum Urnenplätze entstehen, erläuterte Stadtbürgermeister Günther Jung. Jung verwies auf die gestiegene Nachfrage aus der Bevölkerung nach einer solchen Ruhestätte. Es sei angedacht, die Anlage links vom Eingang des Friedhofs anzulegen.

Ausführlich beschäftigte sich der Stadtrat auch mit dem Bauantrag für den Neubau des katholischen Kindergartens, der in der Breslauer Straße auf dem Spielplatz des alten Kindergartens errichtet werden soll. Zuspruch auf der einen Seite, Zurückhaltung und Nachfragebedarf auf der anderen: Unterschiedlich fielen die Reaktionen im Stadtrat auf die Vorstellung des Entwurfs aus. Flachdach, gerundete Fertigteile aus Beton und eine Außenfassade aus Hartkunststoff: Den Grundriss und mehrere Querschnitte des geplanten Gebäudes stellte Markus Zillig vom Fachbereich Planung und Bauwesen vor.

Betonfertigteile mit abgerundeten Ecken

Zu den markanteren Details im Entwurf gehören die abgerundeten Ecken, die durch die Betonfertigteile erreicht werden. „Alles, was nicht eckig ist, ist teuer“, meinte dazu Horst Klever (FPD). Das sah Bauamtsleiter Christoph Donie anders: Das von Architektin Annette Werle aus Sankt Wendel vorgelegte Konzept verspreche eine kostengünstige und zeitsparende Umsetzung.

Mit dem geplanten Flachdach, das teilweise begrünt und mit Fotovoltaik versehen werden soll, haderten hingegen die Mitglieder der Liste für Baumholder (LfB): Das mache im Sommer zu viel Dreck, hieß es aus deren Reihen. Auch die Haltbarkeit des Flachdachs wurde hinterfragt. Das halte genauso lange wie ein Ziegeldach, entgegnete Donie, der eine weitere Vertiefung der Diskussion fachmännisch unterband: „Die Grundzüge der Planung sind erledigt. Wir reden hier schon über den Bauantrag.“

Dass der Zeitpunkt für Änderungswünsche nun vorüber sei, meinte auch Stadtbürgermeister Günther Jung. Schließlich wurde der Entwurf in den Gremien ausführlich behandelt. Der Stadtchef zeigte sich überzeugt, dass man mit dem vorgelegten Konzept auf einem guten Weg sei. Auch berate Architektin Annette Werle die Stadt gut. Zustimmung signalisierte auch Yannick Simon (SPD), der von einem „runden Konzept“ sprach.

Freiflächenfotovoltaik auf ehemaliger Bauschuttdeponie

Dann hatte der Stadtbürgermeister noch einige positive Nachrichten zu verkünden: So könnte auf der Fläche einer ehemaligen Bauschuttdeponie – das vorgesehene Areal liegt etwas abseits der Stadt und umfasst rund 1,5 Hektar – eine Fotovoltaikanlage entstehen, die die Finanzen der Kommune aufbessert. Erste Gespräche mit der OIE seien schon terminiert, teilte Jung mit.

Zudem hatte er Neuigkeiten bezüglich des alten Edeka-Geländes in der Freiherr-vom-Stein-Straße: Die Grundstückseigentümer strebten wohl eine Erweiterung des Areals an, sagte Jung. Besser als geplant gestalte sich zudem die Finanzsituation der Stadt im laufenden Haushaltsjahr. Statt eines Fehlbetrags von circa 195.000 Euro geht der Kämmerer nun von einem Überschuss von rund 516.000 Euro aus. Für die deutliche Verbesserung gebe es mehrere Gründe, sagte Matthias Bachmann, der Mehreinnahmen dabei auch von 445.000 Euro bei der Gewerbesteuer anführte.

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