Frauenberg
Freie Sicht auf die Burg nur von kurzer Dauer

Der freie Blick auf das im frühen 14. Jahrhundert errichtete Bauwerk wird nicht lange ungetrübt bleiben. In Kürze soll der zweite Bauabschnitt beginnen, neue Gerüste werden dann benötigt.

Reiner Drumm

Frauenberg - Schon Mitte Februar wurde das Gerüst, das die beiden mächtigen Türme der Frauenburg über Monate umgeben hat, abgebaut. Der erste Bauabschnitt der 2013 begonnenen Restaurierung war beendet. Für 1,3 Millionen Euro wurden dabei Bergfried, Nebenturm und Schildmauer erneuert. Doch der freie Blick auf das im frühen 14. Jahrhundert durch die Grafen von Sponheim errichtete Bauwerk wird nicht lange ungetrübt bleiben. Schon in Kürze wird der zweite Bauabschnitt beginnen.

Lesezeit 2 Minuten

Von unserem Redakteur Andreas Nitsch

„Die Ausschreibungen sind erfolgt, die Aufträge werden jetzt vergeben“, verrät Projektleiter Michael Porger von der Idar-Obersteiner Außenstelle des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB). Mit einer wetterbedingten Verzögerung wie vor rund einem Jahr wird derzeit nicht gerechnet.

Allerdings wird das neue Gerüst nicht ganz so hoch reichen wie seine Vorgänger, soll damit doch lediglich die Ringmauer erreicht werden. Nun gilt es zunächst, den Innenhof zu sanieren. Zuletzt sollen in einem dritten Schritt die Außenmauern der Burgruine instand gesetzt werden.

Erster Bauabschnitt erfolgreich

Mit dem ersten Bauabschnitt sind sowohl der Projektleiter als auch Frauenbergs Ortsbürgermeister Dirk Schröter, wie sie übereinstimmend sagen, sehr zufrieden. Nachdem aufgrund des frostigen Frühlings 2013 erst Anfang Juli mit der Instandsetzung begonnen werden konnte, gingen die Arbeiten in der Folgezeit gut voran.

Nicht nur beschädigte Steine wurden ausgetauscht, sondern auch Mauern teilweise neu errichtet – etwa an den Turmkronen, wo schadhafte Steine und Betonteile komplett ersetzt wurden. Zudem war geplant, die Abschlüsse des kleinen und auch des großen Turms neu zu setzen, wobei die Schildmauer, die beide Türme miteinander verbindet, um 60 Zentimeter erhöht wurde. Doch dies ist nur ein Teil der aufwendigen Sanierung der im 14. Jahrhundert erbauten Burg, die mittlerweile im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz ist.

Bevor der Startschuss für die Sanierung erfolgen konnte, musste wegen der tierischen Bewohner – die Mauereidechse und sieben Fledermausarten wurden nachgewiesen – ein artenschutzrechtliches Gutachten erstellt werden. Die Bauarbeiten wurden mit den Empfehlungen aus diesem Gutachten abgestimmt. Unter anderem wurden zusätzliche Brutkästen für Bartfledermaus, Großes Mausohr und Co. angebracht. In einem Monitoring zwei Jahre nach Ende der Sanierung soll untersucht werden, ob und wie erfolgreich diese Maßnahmen waren.

Steine aus Mauerwerk gefallen

Aber so weit sind die Verantwortlichen noch nicht. Begonnen hatte das Unterfangen im Grunde bereits vor knapp drei Jahren. Nachdem im Sommer 2011 einzelne Steine aus dem Mauerwerk herausgefallen waren und sogar der Burghof für Besucher gesperrt werden musste, war schnell klar, dass die Ruine saniert werden muss. Nach entsprechenden Gesprächen und Beschlüssen ging es 2013 los. Noch in diesem Jahr werden die Arbeiten wohl ihren Abschluss finden.

Frauenbergs Ortsbürgermeister denkt schon jetzt an die Zukunft – und plant. „Wir machen uns natürlich über die anschließende Verwertung der Burg Gedanken“, erklärte Schröter gegenüber der Nahe-Zeitung. Künftig soll die Frauenburg beleuchtet werden – „zumindest die beiden Türme“, wie Schröter sagte. Auf der Suche nach Sponsoren sei er bereits fündig geworden. Erste Illuminierungsversuche, die kürzlich stattgefunden haben, seien ebenfalls erfolgreich verlaufen. „Das sah schon ganz gut aus“, sagt Frauenbergs Ortsbürgermeister Dirk Schröter mit ein wenig Stolz in der Stimme. Sicherlich würde die Beleuchtung auch Gräfin Loretta von Sponheim gefallen, die die Frauenburg ab 1331 als Witwensitz genutzt hat.

Top-News aus der Region