Heimbach – Bei frostiger Kälte zerschnitt Verkehrsstaatssekretär Alexander Schweitzer gemeinsam mit den Heimbacher Grundschulkindern, Landrat Axel Redmer und dem Landtagsabgeordneten Hans Jürgen Noss am Freitagmorgen ein weißes Band auf der frisch sanierten Unnerbachbrücke in Heimbach. Mit dem symbolischen Akt wurden die beiden teilerneuerten Brückenbauwerke über den Unnerbach (K 60) und den Reichenbach (L 347) offiziell wieder für Autofahrer und Fußgänger freigegeben. Knapp ein halbes Jahr lang war die Verkehrslage im Ort durch die zweifache Brückensanierung stark eingeschränkt. Die Anwohner und auswärtige Verkehrsteilnehmer mussten lange Umwege in Kauf nehmen, um die Dauerbaustellen zu umfahren.
Problematisch war die Situation besonders für die Rettungskräfte: So sorgte im Mai ein Rettungswagen für Aufregung, der wegen der Brückenbaustelle einen Umweg gefahren und erst mit großer Verspätung am Einsatzort angekommen war. Mit dem Abschluss der Bauarbeiten Mitte November war die Zeit der Umleitungen und Vollsperrungen vorbei, und die Verkehrslage im Ort hat sich wieder entspannt. „Die Baumaßnahmen für die zweifache Brückensanierung wurden einen Monat früher als geplant fertiggestellt. Ursprünglich war der 15. Dezember für die Fertigstellung der Bauwerke veranschlagt“, berichtet Ortsbürgermeister Bernd Alsfasser. Mitte August wurden die Sanierungsarbeiten an der Unnerbachbrücke abgeschlossen. Aufgrund günstiger Wetterverhältnisse konnte bereits am 13. November die finale Teerschicht auf die Reichenbachbrücke aufgetragen werden. Die frühzeitige Fertigstellung der Brücken bezeichnete Landrat Axel Redmer als „vorzeitiges Weihnachtsgeschenk“. Redmer lobte vor allem die gute Zusammenarbeit zwischen Land, Kreis und dem Landesbetrieb für Mobilität, der für die Planung der Bauprojekte zuständig war. Die Gesamtkosten für die Sanierung der Natursteingewölbebrücken belaufen sich auf insgesamt rund 510 000 Euro. Der Kreis trägt davon rund 240 000 Euro und das Land zahlt die restlichen 270 000 Euro.
Durch die Sanierung wurde die Tragkraft und die Verkehrssicherheit der Brücken, die 1908 und 1910 erbaut wurden, verbessert. Auf das alte Fundament wurde eine neue Betonkonstruktion aufgesattelt. Die Breite der Brücken wurde von vorher knapp 5 Meter auf 6,10 Meter erweitert. Außerdem wurde auf jeder Brücke einseitig ein 1, 60 breiter Gehweg angelegt. Anstelle einer geplanten Sandsteinbrüstung wurde ein verzinktes Stahlgeländer installiert, das die Fußwege sichert und auch optisch ins Bild passt. Die neuen Gehweg sollen die Brücken für Kinder auf dem Schulweg ebenso wie für alle anderen Fußgänger sicherer machen. Die Autofahrer profitieren von der breiteren Fahrbahn und einer besseren Übersicht.
Die zweifache Brückensanierung brachte einige Herausforderungen mit sich: Neben der komplizierten Koordination der Verkehrsteilnehmer und Rettungskräfte, wurden die Bauarbeiten durch die besondere Lage der beiden Brückenbauwerke, die im 90-Grad-Winkel voneinander liegen, erschwert. Ein solide Planung und Feingefühl war bei der Sanierung gefragt, da beide Brückenhälften gleichzeitig abgetragen und wieder aufbetoniert werden mussten, um einen Einsturz zu vermeiden. „Ich bin mit der geleisteten Arbeit aller Beteiligten sehr zufrieden. Die alten Steinbogenbrücken prägen das Ortsbild von Heimbach. Ihr ursprünglicher Charakter konnte erhalten werden“, lobte Alsfasser während seiner Rede bei der Wiedereröffnung. „Die Sanierungsarbeiten haben die beiden Brücken sicherer gemacht. Nicht zuletzt ist das Werk auch optisch sehr schön geworden. Ein echter Hingucker ist entstanden“, so Verkehrsstaatssekretär Alexander Schweitzer. (bw)