Am kommenden Wochenende ist das musikalische Aushängeschild der Region, das Symphonische Blasorchester Obere Nahe (SBO), beim Deutschen Musikfest in Ulm zu Gast und präsentiert sich dort vor einer professionellen Jury. Es hat schon eine gewisse Tradition, dass das Orchester vor solch einem wichtigen Wettbewerb eine öffentliche Generalprobe ansetzt.
Etwa 50 interessierte Gäste kamen zum Werkstattkonzert in die Aula des Göttenbach-Gymnasiums in Weierbach, um zu hören, was das SBO für diesen Wettbewerb vorbereitet hat. Darunter auch Landrat Miroslaw Kowalski und Thomas Roland als Vertreter der Roland-Stiftung. Die Unterstützung vieler Sponsoren ermöglicht es erst, dass das SBO bei diesem besonderen Event am Start sein kann.
Zu Beginn begrüßte Dirigent Jochen Lorenz die Gäste und erläuterte die Rahmenbedingungen des Musikfestes und des Wettbewerbs. Zum größten deutschen Musikfest reisen rund 22.000 Musiker/innen aus 430 Orchestern nach Ulm. Im Wettbewerb wetteifern 34 Orchester in drei Kategorien. Im Gegensatz zum Sport gibt es keine Verlierer: „Jedes Orchester hat durch die Vorbereitung und das gemeinsame Erleben bereits viel gewonnen“, so der Dirigent.
Dann hob Jochen Lorenz den Taktstock, und es wurde still in der Aula. Die Konzentration des Orchesters war deutlich spürbar. Zu Beginn wärmte sich das Orchester mit einem Werk des Amerikaners Stephen Melillo auf. Dieses läuft im Wettbewerb außerhalb der Wertung und dient vor allem dem Test der Akustik in der Halle.
Danach ging es mit der „Bacchanale“ von Rolf Rudin so richtig zur Sache. Das Pflichtstück des Wettbewerbs hat es in sich, mit seinen wilden Harmonien und peitschenden Rhythmen. In der Folge erklang dann das „Gloriosa“ des Japaners Yasuhide Ito, der die Christenbewegung in Japan beschrieb – ein fesselndes Werk mit viel Tiefgang und Emotionen. Nach 39 Minuten war dann alles schon wieder vorbei. „Der Wettbewerb sieht eine maximale Spielzeit von 40 Minuten vor – eine Punktlandung“, urteilte Lorenz.
Landrat Kowalski, sichtlich berührt von der Musik, bedankte sich für die Einblicke in das Wettbewerbsprogramm und wünschte dem Orchester viel Erfolg und, bei aller Ernsthaftigkeit, den Spaß immer im Auge zu behalten: „Egal, wie Ihr abschneidet, wir kommen auf jeden Fall weiterhin in Eure Konzerte“, endete sein Grußwort.
Das SBO Obere Nahe ist dann wieder mit seinen Neujahrskonzerten in Idar-Oberstein und Birkenfeld zu hören und freut sich schon, seine Gäste vor Ort musikalisch in das neue Jahr zu entsenden.