Doch Braun hatte alternativ auch den Bau eines gemeinsamen Feuerwehrgerätehauses für beide Wehren vorgeschlagen – und somit auch eine Kooperation der beiden Einheiten ins Spiel gebracht. Über einen gemeinsamen Neubau sprachen die Vertreter der Wehrführung beider Gemeinden und die Ortsbürgermeister Lutz Altekrüger und Bernhard Sauer mit VG-Chef Bernd Alsfasser und Wehrleiter Marco Braun bei einem ersten Austausch vor zehn Tagen.
Positive Resonanz
„Es war ein äußerst positives Gespräch“, erklärte Bernd Alsfasser im Nachgang des Austauschs. Sowohl die Vertreter aus Rückweiler wie Rohrbach hätten sich für einen gemeinsamen Neubau auf einem noch zu definierenden neuen Standort ausgesprochen, betonte der VG-Bürgermeister. „Es gab keinen grundsätzlichen Widerstand“, unterstreicht Alsfasser. Er erinnerte an den Zusammenschluss der Einheiten in Berschweiler und Fohren-Linden, aus der die heutige Wehr erwachsen sei.
Flexibler aufstellen
Auch mit Blick auf die Kosten zeige eine überschlägige Ermittlung des Architektenbüros, das die Erweiterung des Gerätehauses in Rückweiler planen sollte, dass ein Neubau mit mindestens drei Garagen, Schwarz-Weiß-Bereichen und Umkleiden für Männer und Frauen gut 1,5 Millionen Euro kosten könnte. Bei überschlägig rund 750.000 Euro, die schon jetzt für Investitionen in die Einzelstandorte in Rohrbach und für den Anbau in Rückweiler fällig würden, könne man sich auch für die Zukunft flexibler aufstellen.
„In Rückweiler wissen wir nicht, ob ein Anbau durch die Entwicklungen des Ökomparks und der Autobahnzufahrt überhaupt ausreichen würde“, schildert er weiter. Genaueres werde man in einigen Wochen wissen, wenn die lange erwartete Kreuzungsvereinbarung zum Bau der neuen Autobahnzufahrt endlich abgeschlossen und von allen Beteiligten unterschrieben sein werde. Zumal auch in Rohrbach das bestehende Gebäude schon heute eigentlich zu klein dimensioniert sei. Bei einer Ersatzanschaffung des heutigen TSF der Feuerwehr Rohrbach komme man um den Bau an einem neuen Standort nicht herum.
Vor diesem Hintergrund wolle man gemeinsam nach einem neuen Standort für ein Feuerwehrgerätehaus suchen, sagt Alsfasser. Auch wenn er sich mit einer Standortwahl bedeckt hält, bestätigte er, dass ein gemeinsames Feuerwehrgerätehaus aufgrund der Topografie ortsausgangs von Rückweiler in Richtung Hahnweiler und Autobahn gebaut werden müsste. „Zwischen Rohrbach und Rückweiler werden wir an der Straße wohl kein passendes Grundstück finden, dass für Feuerwehrfahrzeuge zu erschließen wäre“, erklärt der VG-Bürgermeister.
Aktive und Gemeinderat informiert
Auch Rohrbachs Ortschef Bernhard Sauer zeigt sich überzeugt von der präsentierten Lösung zwei Wehren in einem gemeinsamen Gebäude unterzubringen. „Wir hatten direkt am folgenden Mittwoch ein Gespräch mit unseren aktiven Feuerwehrleuten“, berichtet er. Und auch den Gemeinderat habe er am vergangenen Montag über das Vorhaben informiert. „Es ist eine schwierige Situation. Aber wir arbeiten schon heute mit Rückweiler im Ausrückebereich eng zusammen“, sagt Sauer. „Es ist allen klar, dass wir hier in Rohrbach keine Fläche für eine Erweiterung oder einen Neubau haben“, betont er. Daher gebe es auch in der Wehr die Bereitschaft, diesen Weg mitzugehen.
Der Bau eines gemeinsamen Gerätehauses biete Chancen für die gut 20-köpfige Rohrbacher Wehr. Man könne sich nach einem Neubau mit neuen Fahrzeugen und Aufgaben vertraut machen, da alle Feuerwehrleute auf allen Fahrzeugen geschult würden. Zumal man bei Übungen schon jetzt zusammenarbeite und das künftig vertiefen könne. Dabei werde jede Wehr ihre Eigenständigkeit behalten, man werde aber näher zusammenrücken, betont Sauer. Auch, weil das bestehende Rohrbacher Gerätehaus im Ort die Heimstatt der Wehr bleibe. Hier könne man Veranstaltungen ausrichten und eine Anlaufstelle bieten, da das Feuerwehrhaus im Eigentum der Gemeinde stehe. „Unsere Feuerwehr organisiert die Kirmes und kümmert sich um das Reinigen der Kanalschächte“, beschreibt der Rohrbacher Ortsbürgermeister die Funktion der Wehr. „Es ist ein guter Ansatz, ein gemeinsames Gebäude zu betreiben, aber jede Wehr für sich eigenständig bleiben wird“, findet Sauer.