Positive Bilanz der Karl-May-Festspiele: Stunts beeindrucken - 2025 heißt es "Unter Geiern"
Festspiele in Mörschied: Mehr als 12 000 Zuschauer erleben Abenteuer
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„Der Schatz im Silbersee“ lockt in diesem Jahr zahlreiche Besucher auf die Freilichtbühne nach Mörschied. Foto: Nina Boelker
Ninas View. Nina Boelker

Mörschied. Bis zum Schlussakkord der Winnetou-Melodie verharrten die Zuschauer wie auch das Darstellerensemble in der emotionalen Begeisterungswolke der Schlussvorstellung in der Mörschieder Freilichtarena. In der Jubiläumssaison fieberten 12.334 Zuschauer mit, wenn die Karl-May-Helden Winnetou und Old Shatterhand sich zum Abenteuer „Der Schatz im Silbersee“ aufmachten.

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Sätze wie „Lass uns reiten, mein Bruder!“ gehen unweigerlich in den Wortschatz über, wenn man sich auf dem Heimweg macht. Dieses Phänomen lockt immer wieder ein Schmunzeln hervor, macht aber auch mächtig stolz,“ so Benny Engel, Marketingchef der Freilichtbühne und Darsteller des Lord Castlepool. Die Mischung aus Musik, Text und Darstellungsintensität erzielt in Mörschied bereits seit 35 Jahren diese tiefe Wirkung bei allen Beteiligten. Selbst eingefleischte Bühnendarsteller beschreiben jedes Mal aufs Neue den Gänsehautmoment, wenn „meine Musik die Bühne erfüllt, ich den Arm zum Blutsbruder-Gruß erhebe und dann den Hügel herunter reite,“ so Eric Nisius, Winnetou-Darsteller in Mörschied.

In die Herzen der Fans gespielt

Er verkörpert seine Bühnengestalt mit so großer Intensität und Präsenz, dass die Zuschauer ganz tief mit in die Geschichte eintauchen. Harmonisch verstärkt wird er vom Bühnenspiel des Old-Shatterhand-Darstellers Marcus Jakovljevic, der seine Romanfigur mit einer ganz besonderen Greifbarkeit, Sportlichkeit und Sympathie erfüllt – ein Duo, das sich auch 2024 in die Herzen der Mörschied-Fans gespielt hat.

Die Geschichte um den Schatz im Silbersee bietet laut Romanvorlage beste Voraussetzung für Spannung und Action. Und das hat Textbuchautor und Regisseur Marcel Gillmann geschickt in ein Bühnenabenteuer mit allen Facetten der dramaturgischen Gestaltungsmöglichkeiten umgesetzt. Alexander Klein, erster Vorsitzender und Stuntkoordinator, hat nicht nur sein spezielles Stuntteam bestens sportlich wie auch sicherheitstechnisch auf die Schlüsselszenen vorbereitet, sondern er hat für das 35. Spielbetriebsjahr einen eigenen Super-Stunt erarbeitet, der eine ordentliche Portion Mut und Können erfordert.

Vom ersten Probetag bis zum hochspannenden Finale begeisterte er mit einem Sprung aus 11 Meter Höhe sein Team und vor allem sein Publikum: atemberaubende Stille, wenn er hoch oben auf dem Felsen steht und seinen tragischen Bühnencharakter mit Feuerbegleitung in die Tiefe des Silbersees stürzt. Besonders ist hervorzuheben, dass das gesamte Mörschieder Ensemble aus engagierten Laiendarstellern besteht, die übers Jahr ihren Berufen oder der Ausbildung nachgehen.

“Unter Geiern" im nächsten Jahr

Der einzige Profi-Schauspieler ist Marcus Jakovljevic, der in freundschaftlicher Verbundenheit den Mörschiedern mit Tipps zur darstellerischen Umsetzung und auch in Regieführung zur Seite steht. Alle engagieren sich ehrenamtlich für ihr sportlich-kulturelles Hobby.

Der Erfolg in Zahlen und die zahlreichen Lobbekundungen persönlich wie auch in den sozialen Netzwerken geben dem Konzept der Freilichtbühne Recht und spornen auch gleichzeitig an, für ihre Fans weitere Geschichten von Romanautor Karl May phantasievoll und spannungsgeladen auf die Bühne zu bringen. Im nächsten Jahr steht „Unter Geiern – der Geist des Llano Estacado“ auf dem Spielplan: ebenso wie der „Silbersee“ ein Klassiker, der nicht nur wieder eine spannende Geschichte erwarten lässt, sondern der auch Lust macht und die Neugier weckt, wie die Mörschieder dieses Abenteuer auf ihrer Bühne umsetzen werden.

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