Die Bodenplatte wurde bereits verlegt, und inzwischen steht auch schon eine Wand für das Gebäude, das nach Auskunft von Ortsbürgermeister Heiko Herber im Herbst fertig sein und voraussichtlich 250.000 Euro kosten wird. „Zu einem späteren Zeitpunkt ist dort auf dem Dach auch die Installation einer Fotovoltaikanlage vorgesehen, die nicht nur den Eigenbedarf der Halle an Strom abdecken, sondern auch fürs Freibad genutzt werden könnte“, so Herber.
In der neuen Halle sollen künftig die Geräte und Fahrzeuge der Gemeinde ihren Platz finden, die bisher in zu beengten Verhältnissen in der Hauptstraße 23 deponiert sind. Mit der Baumaßnahme werde auch eine stärkere Zusammenarbeit mit den benachbarten Orten Hattgenstein und Wilzenberg-Hußweiler ins Auge gefasst, erklärt Herber. Mit ihnen wolle man einen öffentlich-rechtlichen Vertrag mit dem Ziel abschließen, einen gemeinsamen Bauhof zu etablieren, „um vorhandene Ressourcen an Werkzeugen und Geräten besser zu nutzen“, sagt der Ortschef zu den Gedankenspielen, für die es aber noch keine offiziellen Beschlüsse gibt.
Außerdem werden in der neuen Halle Materialien für das von Jonathan Graeff geleitete kommunale Forstrevier Hunsrück-Nahe untergebracht. Die Ortsgemeinde Schwollen hatte 2017 die Federführung für diesen Zusammenschluss von elf Orten in der Verbandsgemeinde Birkenfeld übernommen, die aus dem staatlichen Revierdienst ausgeschert waren und seitdem ihre Wälder mithilfe eines eigenen Försters bewirtschaften lassen.
Am Sauerbrunnen bleibt es bei der Sperrung bis in den Herbst
Voraussichtlich bis Ende September gesperrt bleibt die Straße „Am Sauerbrunnen“, die an der Pension Manz von der Landesstraße 175 (Hauptstraße) abzweigt und in Richtung der Sprudelbetriebe führt. Sie darf schon seit Langem nicht mehr von schweren Lastern befahren werden. Grund dafür ist eine Brücke, die für den Verkehr ab 7,5 Tonnen gesperrt ist. Die Brücke selbst wird zwar nicht saniert, allerdings wird ein 330 Meter langer Abschnitt der Straße nun erneuert. Zudem verlegen die Birkenfelder VG-Werke dort im Untergrund neue Wasserleitungen sowie Hausanschlüsse. Das näher an den Sprudelbetrieben gelegene erste Teilstück der Straße „Am Sauerbrunnen“ wurde bereits vor einigen Jahren erneuert. Die vom Birkenfelder Büro Ibut erstellte Entwurfsplanung sieht dort eine 4,50 Meter breite Fahrbahn und einen einseitigen, ein Meter breiten Gehweg vor. Auch die Straßenbeleuchtung wird erneuert.
Die Gesamtkosten dieses Projekts belaufen sich auf knapp 640.000 Euro. Die Verbandsgemeindewerke sind mit rund 170.000 Euro bei diesem Vorhaben mit im Boot. Der Eigenanteil der Ortsgemeinde beträgt circa 470.000 Euro, vom Land Rheinland-Pfalz gibt es einen Investitionskostenzuschuss von fast 100.000 Euro. Von den restlichen Kosten übernimmt die Gemeinde 40 Prozent. Die verbleibenden 60 Prozent werden auf die Haushalte im gesamten Dorf umgelegt, da in Schwollen schon jetzt das bald landesweit gültige Abrechnungssystem des sogenannten wiederkehrenden Beitrags besteht.
„Erlebnisfeld Schwollbachtal“ soll den Bürgern zugute kommen
In der nächsten Sitzung am 20. April wird sich der Gemeinderat noch intensiv mit einem dritten Bauvorhaben befassen, das die Gemeinde anpacken will. Das weitläufige Gelände hinter der Gemeindehalle bis hoch zur Straße „Auf den Engelswiesen“ soll unter dem Namen „Erlebnisfeld Schwollbachtal“ deutlich aufgewertet werden. Die Planung sieht zum Beispiel einen großen Spielplatzbereich und einen Fitnessparcours für Erwachsene vor.
Für dieses Vorhaben, dessen geschätzte Kosten laut Herber bei rund 580.000 Euro liegen, will die Gemeinde über die Lokale Aktionsgemeinschaft (LAG) Erbeskopf einen Zuschuss aus EU-Mitteln beantragen. „Diesen Teil des Projekts wollen wir auch vorrangig umsetzen“, sagt der Ortschef. Zwar sieht die Entwurfsplanung im oberen Bereich des Areals auch den Bau von neun Holzhäusern als Urlaubsdomizile vor, doch diesbezüglich gibt es noch einige Fragen, die laut Herber erst zu einem späteren Zeitpunkt geklärt werden sollen. So sei noch offen, wer Investor oder Eigentümer dieser Häuser wird und ob für dieses Tourismusprojekt eventuell eine Betreibergesellschaft gegründet wird.