"Hallelujah" ist der beliebteste Titel: Daisy C. Black aus Kirschweiler macht Brautpaare glücklich - Sogar auf den Malediven erkannt
Ex-Supertalent aus Kirschweiler: Seit zehn Jahren als Hochzeitssängerin unterwegs
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Daisy C. Black: Vom „Supertalent“ zur beliebten Hochzeitssängerin, die Paare glücklich macht und unvergessene Momente beschert. Foto: Lea Betzler
Lea Betzler

Vor zehn Jahren nahm sie am RTL-„Supertalent“ teil: Daisy C. Black sang den Klassiker „Hallelujah“ von Leonard Cohen. Und das passte Juror Dieter Bohlen so gar nicht … Ironie des Schicksals: Seit zehn Jahren ist die Kirschweilerin nun eine sehr beliebte und über die Region bekannte Hochzeitssängerin – und wird sogar auf den Malediven erkannt.

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Der gefragteste Titel, der die Paare glücklich macht, ist übrigens eben jenes „Hallelujah … Gefolgt von „All of me” ( John Legend), „A Thousand Years” (Christina Perri) und „Dir gehört mein Herz” (Phil Collins).

Mit 15 am Start

Die 36-Jährige ist als Industriekauffrau bei einem Idar-Obersteiner Schmuckhersteller tätig: Und an Wochenenden ist sie auf Hochzeiten am Start. Zu ihrem Repertoire gehören mittlerweile mehr als 200 Songs: „Da die Hochzeiten aber immer mehr zu freien Trauungen tendieren, werden auch die Songs meiner Brautpaare individueller, das finde ich sehr schön.“

Im vergangenen Jahr wurde sie bei ihrem Besuch auf den Malediven als Hochzeitssängerin erkannt: „Ich war gerade mitten auf dem Meer, um Ammenhaie zu besichtigen, als mich eine Dame ansprach, ob ich nicht die Sängerin Daisy aus Rheinland-Pfalz sei. Also das ist so ziemlich eines der verrücktesten Dinge, die mir passiert sind.“ Sie singt, seit sie sitzen kann: „In der Schulzeit gab es hin und wieder mal ein paar Auftritte, bis ein Musiklehrer auf mich aufmerksam wurde. Er war dafür verantwortlich, dass ich auf meiner ersten Hochzeit singen durfte.

Damals war ich 15 Jahre jung, so aufgeregt und unerfahren.“ Es war die Hochzeit von Constantin Wild: „Ich bin damals mit meinem Musiklehrer zu ihm zur Vorstellung und sang ihm vor. Ich denke, dass Zweifel ausgeräumt werden mussten, da ich noch so jung war. Aber es gefiel ihm, und so sang ich auf seiner Hochzeit, zusammen mit einem Pianisten und einem Geiger, mein damaliger Musiklehrer. Das kam so gut an, dass ich nur kurze Zeit später die Hochzeit seines Bruders begleiten durfte. Das war auch nicht das letzte Mal, dass ich für die Familie singen durfte. Im Prinzip war das der Wegweiser. Damit fing alles an.“

2014 war allerdings das Jahr, in dem sich die Anfragen immer mehr häuften: auch durch die „Supertalent“-Teilnahme. „Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie dankbar ich dafür bin, dass ich das, was ich tue, machen darf. In erster Linie danke ich Gott dafür, dass er mir eine Stimme gegeben hat, die ich nutzen darf, um so viele Menschen glücklich zu machen.“

Sie freue sich immer über neue Kontakte und liebe Brautpaare: „Ich darf bei ihrem schönsten Moment in ihrem Leben eine sehr große Rolle spielen, denn der Gesang bleibt nachhaltig in den Köpfen der Paare und Gäste. Noch Jahre später erhalte ich E-Mails von Gästen der Brautpaare, die sich nun ebenfalls entschieden zu heiraten und mich gern als ihre Sängerin dabeihaben wollen. Es prägt sich durch die Emotionen, die unweigerlich durch die Musik entstehen, in ihre Köpfe, und das ist definitiv schon etwas ganz Besonderes für mich.“ In diesen zehn Jahren seien so unfassbar viele schöne und besondere Momente entstanden.

Emotionen pur

Eine besondere Erinnerung: „Es war die erste Hochzeit, die ich in der Corona-Zeit im Juni 2020 begleiten durfte, sich die ersten Regelungen lockerten und viele Brautpaare in einer großen Ungewissheit lebten, ob sie ihren großen Tag überhaupt in Gesellschaft erleben dürfen.

So etwas habe ich zuvor noch nie erlebt. Alle waren so erleichtert, dass die Trauung stattfinden durfte, und als ich anfing zu singen, weinte plötzlich der ganze Trausaal. Und da ging es bei mir auch los. Mir sind die Tränen gelaufen, und am liebsten wären sich alle in die Arme gefallen. Das war ein Moment der Freude, Erleichterung, Liebe und einfach Emotionen pur.“ 2020 wurde sie von einer Braut gebucht, für deren Hochzeit sie 2016 schon mal singen durfte: „Nun, sie ließ sich scheiden. Und heiratete 2023 Jahr wieder. Wer durfte dabei sein? Ich!“, schmunzelt Daisy C. Black.

Was muss als Hochzeitssängerin können? „Das Ganze bringt Verantwortung mit sich, denn diesen einen Moment gibt es nur einmal.“ Planung, Vorbereitung, Kleidung, Erweiterung des Repertoires, Technik: Nur zu singen, das reiche nicht. Künftig möchte sie sich ein freies Wochenende im Monat gönnen. Außerdem lege sie vermehrt Wert darauf, im Duo/Trio oder Quartett zu arbeiten: „Das bedeutet, mehr mit Livemusikern zu arbeiten. Ich arbeite mit ganz tollen von Pianisten eingespielten Instrumentalen, das ist auch schön, aber Livemusik setzt dem Ganzen noch einmal das i-Tüpfelchen obendrauf. Alles kann, nichts muss. Es ist auch immer eine Frage des Budgets des Brautpaares.“

Die Kirschweilerin begleitet auch Beerdigungen, Dinner-Veranstaltungen, sie arbeitet mit Big Bands und vieles mehr. „Zurzeit beschäftige ich mich mit Jazz und studiere gängige Jazzstandards ein. Dies fordert mich persönlich ganz neu heraus, da die Melodien so viel komplexer sind als bei Pop- und Soulsongs. Hier darf ich mich im Juni, in Saarbrücken in einer Jazzbar, in der regelmäßig Jazz-Sessions veranstaltet werden, ganz neu ausprobieren.“

Funfact: „Meine Heimat, der Hunsrück, gehört immer zu den „Zu spät“-Buchern. Mein Einzugsgebiet erstreckt sich auf Rheinland-Pfalz, Saarland und Luxemburg. Aber meine Heimat ist so gut wie immer zu spät dran, was sehr schade ist.“

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