Deutliche Preiserhöhungen im Materialbereich - Aufträge an regionale Firmen vergeben - Jahresrechnung 2018 abgesegnet
Erweiterung des Bauhofs wird einiges teurer – Preiserhöhungen im Materialbereich
Das Foto zeigt den Baufortschritt am Neubau des Bauhofes mit Jugendraum und dem Umbau der WC-Anlage am Festplatz. Foto: Hermann Mosel
Hermann Mosel

Stipshausen. Der Umbau am WC und die Erweiterung des Bauhofs samt Jugendraum am Sportplatz werden vermutlich teurer als geplant. Das wurde in der jüngsten Ratssitzung deutlich, als Bernd Hoffmann – er hat die Bauleitung inne – das Gremium über den aktuellen Sachstand und die weitere Vorgehensweise informierte.

Hoffmann machte auf deutliche Preiserhöhungen im Materialbereich aufmerksam – ein Problem, das derzeit vielerorts diskutiert wird. Der Bauleiter sah noch ein weiteres Problem: Die Heizung im Sportlerheim, die nach den bisherigen Planungen auch den Bauhof, das WC und den Jugendraum mit Wärme versorgen sollte, kommt offenbar bei diesem Vorhaben an ihre Leistungsgrenze. Darüber hinaus müsse man für die Anbindung (55 Meter Entfernung) Kosten in Höhe von 5000 Euro veranschlagen. Gedämmte Rohre und Erdarbeiten verschlingen zusätzliche 3000 bis 4000 Euro. Dazu kommen eine Weiche und ein zusätzlicher Zähler. Hoffmann rechnet in Summe mit 13.000 bis 14.000 Euro allein für die Anbindung.

Bedenken müsse man aber auch die Wärmeverluste, was sich auf die Folgekosten auswirken werde. Da der Funktionsbereich bisher lediglich mit Frostwächter angedacht war, nun aber komplett beheizt werden soll, müsse man über eine eigenständige Wärmequelle mit mindestens 14 Kilowatt nachdenken. Bernd Hoffmann rechnet in diesem Fall mit Bruttokosten von rund 27.000 Euro (inklusive Haustechnik). Wegfallen würden demgegenüber die Anbindungskosten an das Sportlerheim. Der Ortsgemeinderat stimmte der Planänderung letztendlich zu und beauftragte Ortsbürgermeister Frank Marx, Fördermöglichkeiten auszuloten und einen entsprechenden Förderantrag für eine eigenständige Heizung zu stellen.

Im Zusammenhang mit diesem Umbau hatte der Rat einige Auftragsvergaben vorzunehmen. Die Elektroarbeiten wurden an die Firma Hahn Elektronik aus Sulzbach für knapp 20.000 Euro, die Fenster und Türen an die Firma Jung aus Stipshausen für gut 19.000 Euro sowie die Putz- und Stuckarbeiten an die Firma Wink aus Herborn für knapp 28.000 Euro vergeben.

Zuvor hatte sich der Ortsgemeinderat mit der Jahresrechnung für das Haushaltsjahr 2018 beschäftigt. Der Haushalt der Ortsgemeinde scheint durchaus auf gesunden Füßen zu stehen. Das jedenfalls geht aus der Prüfung der Jahresrechnung 2018 hervor, die dem Gemeinderat nun vorlag. Ortsbürgermeister Marx stellte den Jahresabschluss zunächst in groben Zügen vor. In der Ergebnisrechnung wird ein Überschuss von 2466,22 Euro ausgewiesen. Gegenüber dem Haushaltsplan, der hier einen Fehlbetrag von 165.253 Euro vorsah, bedeutet dies eine Verbesserung um 167.719,22 Euro. Ein großer Batzen dieses erfreulichen Ergebnisses verdankt man den höheren Steuereinnahmen – vor allem im Bereich der Gewerbesteuer (115.150,20 Euro). Schlüsselzuweisungen, Zuschüsse zu den Personalausgaben beim Kindergarten, Erstattungen einer Krankenkasse und ein Überschuss aus der Wälekirb machen zusammen 84.591,66 Euro aus. Hinzu kommen höhere Holzeinnahmen und der Erlös aus dem Verkauf einer Grundfläche. Demgegenüber stehen Mindererträge bei den ungedeckten Kosten des Kindergartens (minus 11.343,96 Euro) und Mehraufwendungen bei Personal- und Versorgungsaufwendungen (33.335 Euro), bei Zuwendungen, Umlagen und sonstigen Transferaufwendungen (71.497,71 Euro) sowie sonstigen laufenden Aufwendungen (20.359,63 Euro).

Die Ergebnisrechnung ist mit einem Jahresüberschuss von 2466,22 Euro ausgeglichen. Bei der freien Finanzspitze stand im Plan ein Minus von 139.299 Euro, im Ergebnis steht ein Plus von 82.534,13 Euro. Die Bilanz zum Schluss des Haushaltsjahres weist ein positives Eigenkapital von 2.352.295,82 Euro auf. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt in Stipshausen bei 146 Euro. Vergleichbare Orte dieser Größenordnung liegen bei 345 Euro. Sodann übernahm Hermann Sauer als ältestes Ratsmitglied die Leitung der Sitzung. Ortsbürgermeister Marx, Ivo Schmieden und Manfred Witz als damalige Beigeordnete beteiligten sich nicht an den weiteren Beratungen. Christof Fraunholz, der 2018 ebenfalls Beigeordneter gewesen ist, war nicht anwesend.

Lars Braunshausen, Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses, erläuterte die Prüfungsergebnisse. Demnach konnten keine Ungereimtheiten festgestellt werden. Geringfügige Haushaltsabweichungen seiend plausibel und sollten – soweit noch nicht geschehen – mit der Entlastung genehmigt werden. Deshalb beantragte Braunshausen die Entlastung von Ortsbürgermeister und Beigeordneten. Der Rat genehmigte die vorgelegte Schlussbilanz, die mit 3.360.675,90 Euro sowohl auf der Aktivaseite als auch auf der Passivaseite endet. Diese Schlussbilanz 2018 ist zugleich Eröffnungsbilanz für das Haushaltsjahr 2019. Der Gemeinderat entlastete die damaligen Ortsspitze für das Haushaltsjahr 2018 einstimmig.

Von unserem Mitarbeiter

Hermann Mosel

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