7,278 Millionen Euro – das ist die beachtliche Summe, die nach den Berechnungen der VG-Verwaltung der Bau einer Multifunktionshalle kosten würde. Wie diese gestemmt werden soll und ob es möglicherweise eine Förderung gibt, all das ist noch zu klären. In dem Betrag sei jedenfalls, so Donie, auch der Abriss der Westrichhalle enthalten. Allerdings solle diese so lange stehen bleiben, bis die neue fertiggestellt sei, damit der Trainingsbetrieb weiterlaufen könne. „Der Plan sieht vor, die neue Halle auf den Tennisplätzen neben der Westrichhalle zu errichten“, erklärte Donie. An der Stelle des alten Gebäudes seien Parkplätze vorgesehen.
In der neuen Halle könnten auch der Jugendraum und der Bürgersaal ihren Platz finden. Derzeit ist noch nicht abschließend geklärt, wie es mit dem evangelischen Jugendzentrum weitergeht, das ebenfalls dringend einer Grundsanierung bedarf. Darüber hinaus hätte man in der neuen Halle endlich ein Sportfeld mit internationalen Wettbewerbsmaßen von 20 mal 40 Metern. Mit einer Sanierung der alten Halle könne man das nicht erreichen, erklärte Donie. Bereits 2018 wurde eine solche Sanierung mit rund 2,5 Millionen Euro veranschlagt, mittlerweile, so der Fachbereichsleiter, könne man von einer Summe zwischen 3,3 und 3,4 Millionen Euro ausgehen.
Martin Bongard (LfB) gab zu bedenken, dass die Sanierung der Halle zu einem großen Problem führen würde. „In dieser Zeit wäre das Gebäude für alle zu. Was machen denn dann die sporttreibenden Kinder? Die gehen erst mal woanders hin, und danach kommen sie nicht wieder.“
Andreas Pees (SPD) bezeichnete den Plan der Verwaltung als „sehr vernünftig“. Damit schlage man zwei Fliegen mit einer Klappe – man schaffe einen Ersatzbau und stelle den Sportbetrieb in der Übergangszeit sicher. Was er hingegen noch immer nicht verstehen könne, sei das Abstimmungsverhalten des Stadtbürgermeisters und des Beigeordneten in der zurückliegende VG-Ratssitzung. Damit übte er Kritik an Günther und Ulrich Jung, die in besagter Sitzung gegen den SPD-Antrag votiert hatten, einen Grundsatzbeschluss zur Schaffung einer zentralen Sportstätte zu fassen. Gleichzeitig hatten CDU und FWG den gemeinsamen Antrag vorgelegt, den Bedarf einer neuen Halle in den Ortsgemeinden und Vereinen abzufragen. Dieser wurde angenommen. „Mit diesem Verhalten haben Bürgermeister und Beigeordneter gegen die Interessen der Stadt gestimmt“, monierte Pees. „Wer wirklich glaubt, dass bei der Befragung ein anderes Ergebnis herauskommt als 13 zu 1 oder im besten Fall 12 zu 2 gegen den Bau einer Halle, der ist naiv.“ Mit diesem Schritt habe man die Entscheidung auf eine völlig falsche Ebene verlagert. Schließlich sei der VG-Rat für Belange der VG zuständig, und die bestehe nun mal zur Hälfte aus Baumholderern.
Die Kritik wollte sich Günther Jung nicht einfach gefallen lassen und holte zum Gegenschlag aus. Er warf Pees vor, seit der Kommunalwahl „etwas auf Krawall gebürstet“ zu sein. „Ich lasse mich hier nicht als schlechten Baumholderer hinstellen. Ja, wo sind wir denn? An dem Abend der VG-Ratssitzung hatten wir null Fakten. Erst jetzt wissen wir, wovon wir reden.“ Auch sein Sohn Ulrich, Zweiter Beigeordneter, wehrte sich. Er engagiere sich in seiner Freizeit sehr stark für das Gemeinwesen, da könne manch anderer sich noch eine Scheibe abschneiden.
Pees entgegnete, seine Kritik sei kein persönlicher Angriff, sondern rein auf die Sache bezogen gewesen. „Da muss man unterscheiden lernen.“