Experten sichern DNA-Spuren
Erneuter Damwildriss: Wolf bei Sien unterwegs?
War es ein Wolf? Ein gefundener Pfotenabdruck lässt darauf schließen.
Andrea Brand

In der Nacht zum Freitag sind im selben Gehege, in dem erst kürzlich acht Stück Damwild gerissen wurden, drei weitere Tiere getötet worden. Noch offen ist, ob es ein Wolf war? Ein gefundener Pfotenabdruck lässt darauf schließen.

Die Lage in Sien spitzt sich zu: In der Nacht auf Freitag wurden im selben Gehege, in dem erst kürzlich acht Stück Damwild gerissen und zwei schwer verletzt wurden, erneut drei Stücke Damwild getötet. Ein weiteres Tier ist spurlos verschwunden. Experten des Koordinationszentrums Luchs und Wolf (Kluwo) sind bereits vor Ort, um Spuren zu sichern und DNA-Proben zu entnehmen.

Pfotenabdruck gesichert

Ob ein Wolf hinter den Angriffen steckt, bleibt deshalb weiter unklar, doch die Besorgnis in der Region wächst. Ein entscheidender Hinweis aus den Untersuchungen vor Ort gibt Anlass zu weiteren Spekulationen: Im Gehege wurde ein Pfotenabdruck gefunden, der auf einen Wolf schließen lässt. Die Größe des Abdrucks wird mit etwa elf mal zehn Zentimetern angegeben und verstärkt die Vermutungen, dass ein Wolf hinter den Vorfällen steckt. Robert Winterroll aus Hoppstädten, der zuständige Jäger für das Revier, äußerte sich gegenüber unserer Zeitung besorgt über die aktuelle Situation: „Die Vorfälle zeigen einmal mehr, wie groß die Herausforderungen beim Umgang mit dem Wolf sind.“

Winterroll steht in engem Austausch mit zahlreichen Landwirten, um sie auf die Gefahren hinzuweisen und über Schutzmaßnahmen für ihre Tiere zu beraten. Die Landwirte in der Region sind nun sensibilisiert. Sie sollen Vorfälle wie Risse an Wild- oder Nutztieren umgehend melden – egal, ob es sich um einen Riss an Wildtieren oder an Nutztieren handelt, sollte das Koordinationszentrum Luchs und Wolf unbedingt kontaktiert werden.

Das Kluwo arbeitet intensiv daran, Klarheit über die Vorfälle zu schaffen. Die Ergebnisse der DNA-Analyse werden mit Spannung erwartet. Unterdessen bleibt die drängende Frage, welche Maßnahmen getroffen werden können, um sowohl Wild- als auch Nutztiere vor weiteren Angriffen zu bewahren.

Die zentrale Hotline des Kluwo ist unter der Telefonnummer 06306/911199 erreichbar.

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