CDU-Nominierungsversammlung
Erneut 100 Prozent für Julia Klöckner
Julia Klöckner erhielt nach ihrer Nominierung Blumen vom CDU-Kreisvorsitzenden Stephan Dreher.
Stefan Conradt

Im Nahewahlkreis wird es am 23. Februar zum altbekannten Duell Julia Klöckner gegen Joe Weingarten kommen. Dazu stellte der CDU-Kreisverband jetzt die Weichen.

Der CDU-Kreisverband Birkenfeld hat Julia Klöckner als Wahlkreiskandidatin für die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar aufgestellt. Bei einer von 30 Parteigängern besuchten Mitgliederversammlung im Hotel Kristall in Idar erhielt sie 100 Prozent Zustimmung. Dieses Ergebnis gab es zuvor schon im Kreis Bad Kreuznach. Die endgültige Nominierung findet dann am Montag, 9. Dezember, in Kirn für beide Kreisverbände statt. Am 14.12. wird dann die Landesliste beschlossen. Auch dafür wurden am Donnerstag bereits die Delegierten gewählt.

Damit steht fest: Im Nahewahlkreis Bad Kreuznach/Birkenfeld kommt es in drei Monaten erneut zum Duell der früheren Landwirtschaftsministerin mit dem SPD-Kandidaten Joe Weingarten. Der hatte im September 2021 mit 33,0 Prozent der Erststimmen die Nase vorn, Klöckner kam auf 29,1 Prozent.

Jetzt werden die Karten neu gemischt. Bei der Mitgliederversammlung herrschte bereits Wahlkampfstimmung. Der Kreisvorsitzende Stephan Dreher hatte die Teilnehmer und die Hauptakteurin aus Bad Kreuznach begrüßt und bereits für ordentlich Stimmung gesorgt: Er wisse „nicht so recht, ob dies ein Parteitag der Freude oder der Bestürzung“ sei. „Führungslos“ taumele das „wunderbare Land, die bundesdeutsche Wirtschaft ist von der allgemeinen Unsicherheit infiziert und schwächelt“. Der „Laden“ sei durch äußere, aber auch innere Einflüsse („ideologisch getriebenes E-Chaos“) in Schieflage geraten. Nun gelte es zu zeigen: „Auf die CDU ist Verlass. Wir sind da, wenn man uns braucht.“

Nachdem Frederik Grüneberg die vom Kreisvorstand vorgeschlagene Kandidatin vorgestellt hatte („Julia ist eine von uns“), machte diese nahtlos weiter, zog über die Cannabis-Freigabe und das Selbstbestimmungsgesetz her. Beides werde rückabgewickelt, wenn die CDU wieder an der Macht sei: „Friedrich Merz wird unser Land in Ordnung bringen.“ Sie sei „noch nie“ von einem Mann, mit dem sie zusammengearbeitet habe, so unterstützt wie vom Bundesvorsitzenden, antwortete Klöckner auf Darstellungen, Merz komme bei Frauen nicht gut an: „Olaf Scholz ist ja jetzt auch nicht der Womanizer.“ Klöckner ist Schatzmeisterin der Bundes-CDU.

Drei Themen nannte die Bad Kreuznacherin für den Wahlkampf: Migration („Das Thema dürfen wir nicht anderen überlassen. Wir bieten Lösungen“), Sicherheit (sie fordert mehr Videoüberwachungen und in der Kriminalitätsbekämpfung die Speicherung von IP-Adressen) und Wirtschaft („Die Leute müssen mehr im Portemonnaie haben“). „Ich freue mich auf den Wahlkampf mit Euch“, beendete Klöckner ihre kämpferische Rede. Dann wurde unter dem Vorsitz von Karl-Heinz Totz gewählt (Klöckner per Handzeichen, die Delegierten in geheimer Wahl auf Wahlzetteln) und ausgezählt.

In der Zwischenzeit sprachen OB Frank Frühauf („Julia ist unsere starke Stimme in Berlin. Sie steht für Verlässlichkeit“) und Landrat Miroslaw Kowalski („Wir stehen voll hinter dir“)  Grußworte. Am Ende wurde, wie immer bei der CDU, die Nationalhymne gesungen.

Top-News aus der Region