Entscheidendes Treffen am Freitag: Ohne neuen Vorstand stehen Betreiberverein und der kleine Zoo selbst vor dem Aus
Entscheidendes Treffen am Freitag: Für den Birkenfelder Tierpark geht es um die Existenz
Im Birkenfelder Tierpark Schönewald gibt es an etlichen Stellen Sanierungsbedarf. Das betrifft auch den Zustand der Gehege. Allerdings muss zunächst noch ein viel dringlicheres Problem gelöst werden: Denn ohne neuen Vorstand droht die Auflösung des Betreibervereins. Foto: Felix Horstfeld (Archiv)

In der jüngeren Vergangenheit hat es in der Kreisstadt zweifelsohne keine Vereinsversammlung mit einer größeren allgemeinen Tragweite gegeben: Am Freitag, 25. November, wird ab 15 Uhr die am 15. Oktober formal lediglich unterbrochene außerordentliche Mitgliederversammlung des Tierparkvereins fortgesetzt, der den kleinen Zoo im Schönewald betreibt.

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Im Birkenfelder Tierpark Schönewald gibt es an etlichen Stellen Sanierungsbedarf. Das betrifft auch den Zustand der Gehege. Allerdings muss zunächst noch ein viel dringlicheres Problem gelöst werden: Denn ohne neuen Vorstand droht die Auflösung des Betreibervereins. Foto: Felix Horstfeld (Archiv)

Wie in der NZ bereits ausführlich berichtet wurde, gibt es nach mehreren Rücktritten wegen vereinsinterner Querelen keinen funktionsfähigen Vorstand mehr. Sollte sich am Freitag keine Führungsriege finden, droht dem Verein die Auflösung, womit dann wohl auch das Aus des Tierparks besiegelt wäre.

Dieser wurde 1971 in unmittelbarer Nachbarschaft der früheren Heinrich-Hertz-Kaserne eingerichtet. Seitdem war der Tierpark bis zum heutigen Tag vor allem für Familien mit kleinen Kindern ein beliebtes Ausflugsziel, zumal dort traditionell kein Eintritt erhoben wird. Ihn kennen also Tausende Menschen mehrerer Generationen aus Birkenfeld und Umgebung.

Allerdings steckt der Tierparkverein schon länger in der Krise, die sich zuletzt verschärft hatte. Die Zahl ehrenamtlichen Helfer, die sich um die Versorgung der Tiere kümmern, ist rückläufig. Beim abgebrochenen Treffen am 15. Oktober wurde zudem offenkundig, dass es Zerwürfnisse zwischen Vorstandsmitgliedern gibt. Zudem ist die finanzielle Lage angespannt, weil unter anderem wegen der Corona-Pandemie die Gaststätte auf dem Vereinsgelände als wichtigste Einnahmequelle längere Zeit geschlossen bleiben musste.

Um dem Personalmangel entgegenzuwirken und Fütterungskosten einzusparen, war beim Treffen am 15. Oktober ein Vierergremium ernannt worden. Diesen Personen wurde damals von den Anwesenden die Aufgabe übertragen, die Reduzierung des zuvor rund 250 Lebewesen umfassenden Tierbestands, vor allem der größeren Vertreter wie Esel, Schafe, Ziegen oder Damwild, in die Wege zu leiten und Tiere zum Beispiel an andere Parks zu vermitteln oder an Privatleute zu verkaufen.

In diesem Punkt gab es bereits Aktivitäten. Wie der Tierparkverein auf seiner Facebook-Seite mitgeteilt hat, war beispielsweise am ersten Novemberwochenende eine Abordnung des Wildfreigeheges Wildenburg in Birkenfeld zu Besuch. Dabei sei die Adoption von drei Hähnen und neun Hennen, die bisher in den Gehegen im Schönewald leben, vereinbart worden. Außerdem habe das Wildfreigehege Wildenburg Interesse an Ziegen und Ouessantschafen gezeigt, für die nun ebenfalls eine Adoption geplant werde.

Außerdem habe man am ersten Novemberwochenende alle Hasen und Meerschweinchen vermitteln können, berichtet der Tierparkverein auf Facebook weiter. Die Verantwortlichen richten an dieser Stelle auch den dringlichen Appell um personelle Unterstützung an die Bevölkerung. Denn ohne aktive und motivierte Mitglieder sowie Helfer könne der Tierpark nicht überleben. Ob dieser Aufruf fruchtet und die Bemühungen erfolgreich sind, doch noch genügend Personen für einen neu formierten Vorstand zu finden, wird sich am Freitag bei der Mitgliederversammlung zeigen. Diese findet in der Gaststätte des Tierparks Schönewald statt.

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