Wie in der NZ bereits ausführlich berichtet wurde, gibt es nach mehreren Rücktritten wegen vereinsinterner Querelen keinen funktionsfähigen Vorstand mehr. Sollte sich am Freitag keine Führungsriege finden, droht dem Verein die Auflösung, womit dann wohl auch das Aus des Tierparks besiegelt wäre.
Dieser wurde 1971 in unmittelbarer Nachbarschaft der früheren Heinrich-Hertz-Kaserne eingerichtet. Seitdem war der Tierpark bis zum heutigen Tag vor allem für Familien mit kleinen Kindern ein beliebtes Ausflugsziel, zumal dort traditionell kein Eintritt erhoben wird. Ihn kennen also Tausende Menschen mehrerer Generationen aus Birkenfeld und Umgebung.
Allerdings steckt der Tierparkverein schon länger in der Krise, die sich zuletzt verschärft hatte. Die Zahl ehrenamtlichen Helfer, die sich um die Versorgung der Tiere kümmern, ist rückläufig. Beim abgebrochenen Treffen am 15. Oktober wurde zudem offenkundig, dass es Zerwürfnisse zwischen Vorstandsmitgliedern gibt. Zudem ist die finanzielle Lage angespannt, weil unter anderem wegen der Corona-Pandemie die Gaststätte auf dem Vereinsgelände als wichtigste Einnahmequelle längere Zeit geschlossen bleiben musste.
Der Fortbestand des kleinen Zoos vor den Toren der Kreisstadt steht auf der Kippe: Denn beim Betreiberverein des Birkenfelder Tierparks liegt noch mehr im Argen, als in der Gerüchteküche ohnehin schon seit einiger Zeit gemunkelt wurde.Interner Streit und zu wenige Helfer: Birkenfelder Tierpark kämpft ums Überleben
Um dem Personalmangel entgegenzuwirken und Fütterungskosten einzusparen, war beim Treffen am 15. Oktober ein Vierergremium ernannt worden. Diesen Personen wurde damals von den Anwesenden die Aufgabe übertragen, die Reduzierung des zuvor rund 250 Lebewesen umfassenden Tierbestands, vor allem der größeren Vertreter wie Esel, Schafe, Ziegen oder Damwild, in die Wege zu leiten und Tiere zum Beispiel an andere Parks zu vermitteln oder an Privatleute zu verkaufen.
In diesem Punkt gab es bereits Aktivitäten. Wie der Tierparkverein auf seiner Facebook-Seite mitgeteilt hat, war beispielsweise am ersten Novemberwochenende eine Abordnung des Wildfreigeheges Wildenburg in Birkenfeld zu Besuch. Dabei sei die Adoption von drei Hähnen und neun Hennen, die bisher in den Gehegen im Schönewald leben, vereinbart worden. Außerdem habe das Wildfreigehege Wildenburg Interesse an Ziegen und Ouessantschafen gezeigt, für die nun ebenfalls eine Adoption geplant werde.
Außerdem habe man am ersten Novemberwochenende alle Hasen und Meerschweinchen vermitteln können, berichtet der Tierparkverein auf Facebook weiter. Die Verantwortlichen richten an dieser Stelle auch den dringlichen Appell um personelle Unterstützung an die Bevölkerung. Denn ohne aktive und motivierte Mitglieder sowie Helfer könne der Tierpark nicht überleben. Ob dieser Aufruf fruchtet und die Bemühungen erfolgreich sind, doch noch genügend Personen für einen neu formierten Vorstand zu finden, wird sich am Freitag bei der Mitgliederversammlung zeigen. Diese findet in der Gaststätte des Tierparks Schönewald statt.