Idar-Oberstein
Elisabeth-Stiftung bringt junge Frauen in die Berufswelt

Daumen hoch für den Projekttag beim Kulturdenkmal Jacob-Bengel-Stiftung: Karl-Dieter Braun (rechts) demonstrierte den Teilnehmerinnen, wie Modeschmuck hergestellt wird. Kinga Niewiadomska (links) zeigte großes Talent - sie absolviert nun ein Praktikum bei einem Goldschmied.

Idar-Oberstein - Eine Aktivierungsmaßnahme der Elisabeth-Stiftung des DRK soll junge Frauen im Alter zwischen 17 und 24 Jahren für den Arbeitsmarkt fit machen. Seit Anfang des Jahres fördert das Projekt "kAfE" (kreative Angebote für Euch) junge Frauen ohne Job, um ihnen das nötige Selbstvertrauen für die Arbeitswelt zu verleihen.

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Die Angebote beinhalten kreatives und praktisches Arbeiten. Das kann der Besuch eines Goldschmieds sein oder das Arbeiten in der Hauswirtschaft inklusive der Zubereitung einer Mittagsmahlzeit. Daneben gehören Gesundheitstraining im Rehazentrum Obere Nahe sowie theoretische Grundlagen zum Programm. Betreut werden die Teilnehmerinnen von erfahrenen Fachkräften aus dem Handwerk, der Berufsvorbereitung, Sozialpädagogik und aus den Sportwissenschaften. Finanziert wird das Projekt vom Jobcenter des Landkreises Birkenfeld mit Geldern aus dem Europäischen Sozialfond (ESF).

Fünfmal wöchentlich treffen sich die etwa 16 Frauen, unter ihnen auch junge Mütter, von 8 bis 16 Uhr in der Vollmersbachstraße 52. Dabei gehören wechselnde Besetzungen durchaus dazu. Denn die Maßnahme zeigt Wirkung: Immer wieder schaffen die Frauen den Sprung in die „reale“ Arbeitswelt.

Jüngst verließ eine der Teilnehmerinnen die Maßnahme, um in einem Altenpflegeheim zu arbeiten, später wird sie dort eine Ausbildung anfangen. Doch bis die jungen Frauen in die Berufswelt wechseln können, ist es oft ein weiter Weg. „Zunächst ist es wichtig, dass sie sich überhaupt motivieren lassen“, erklärt Koordinatorin Anita Fey, deren Arbeit von den vielen Fehlzeiten einiger Teilnehmerinnen erschwert wird.

Auch Projekttage gehören zu den Bestandteilen der Aktivierungsmaßnahme. Karl-Dieter Braun vom Kulturdenkmal Jakob-Bengel-Stiftung zeigte an einem dieser Projekttage acht Teilnehmerinnen, wie Modeschmuck hergestellt wird. Zunächst erläuterte er die Historie der Stiftung. Er verstand es mit detaillierten Fakten und Beispielen den jungen Frauen das Arbeiten und Leben in der Phase der aktiven Zeit der Fabrik anschaulich näher zu bringen. Im Anschluss daran durften sich alle eine Kette mit eigenhändig gefasstem Schmuckstein sowie einen Schlüsselanhänger anfertigen. Die einzelnen Arbeitsschritte, das Benutzen der verschiedenartigen Werkzeuge sowie historischen Maschinen verlangte von den Teilnehmerinnen die Bereitschaft, Neues zu erlernen, Konzentration, Durchhaltevermögen und motorisches Geschick. Eigenschaften, wie sie für viele Berufe im Handwerk und Dienstleistungssektor benötigt werden.

Die 19-jährige Kinga Niewiadomska zeigte sich dabei derart interessiert und geeignet, dass sie sie kurze Zeit später ein Praktikum bei einem Goldschmied absolvieren konnte. Dort machte die geschickte 19-Jährige einen so guten Eindruck, dass sich Anita Fey bald möglicherweise erneut über eine Abgängerin in die Berufswelt freuen darf. obi

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