„Natürlich sind all diese Extremereignisse Folgen des Klimawandels“, betonte Umweltministerin Ulrike Höfken an ihrer Stelle. „Wir müssen runter von den Treibhausgasemissionen.“ Deshalb werden ihrer Meinung nach Naturschutz und das Umschwenken auf erneuerbare Energien „immer dringlicher“.Die Ministerin kündigte für diese Woche ein Hochwasser-Spitzengespräch an, in dem es um konkrete Hilfsmaßnahmen für die Überschwemmungsopfer gehen soll. Sie zeigte sich beeindruckt von der Hilfsbereitschaft, die auch beim Nationalparkfest sichtbar wurde.
„Wir haben bereits weit mehr als 200.000 Euro gesammelt“, berichtete Uwe Weber, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Herrstein. Weitere Spenden kamen gestern dazu: Die Serviceclubs Rotary und Lions steuerten jeweils 5000 Euro bei, die Kiwanis 2500 Euro sowie zusätzlich jeweils 500 Euro an die Jugendfeuerwehren von Herrstein und Fischbach. Die Schinderhannesbande animierte die Besucher ohne gezogene Waffen, sondern nur mit Musik, ebenfalls ihr Scherflein beizutragen. Zudem soll der Erlös des Festes dem guten Zweck zugutekommen.
Eine Punktlandung legte Veitsrodt – für die Umweltministerin „der Marktplatz der Region“ – mit der neuen Halle hin. Nicht nur, dass sie pünktlich zum Fest fertig wurde, auch der geplante Kostenrahmen von 500.000 Euro wurde nur um 15.000 Euro überschritten. „Das ist schon eine Leistung“, befand Ortsbürgermeister Bernd Hartmann. Zukünftig soll es in der neuen Halle, die er als Meilenstein für das Marktdorf bezeichnete, unter anderem monatlich einen Regionalmarkt geben. „Da können Sie vorfahren und den Sack Kartoffeln direkt ins Auto laden“, warb der Ortsbürgermeister.
Voll des Lobes war er für die Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis im Vorfeld des dritten Nationalparkfestes: „Das hat hervorragend funktioniert.“ Hans-Joachim Billert, Vorsitzender des inzwischen mehr als 650 Mitglieder starken Vereins, gab das Kompliment zurück: „Es hat Spaß gemacht, das gemeinsam auf die Beine zu stellen.“ Anders als im vorigen Jahr am Bostalsee, als das Fest neben dem Strandbad etwas unterging, war das Ambiente diesmal perfekt.
Nachdem seinerzeit die Kirner Brauerei ihr Nationalparkbier präsentiert hatte, stellten Edelsteinkönigin Anna-Lena Märker und Naheweinprinzessin Christin Leydecker diesmal den Nationalparkwein vor: Die „Wildkatz“ ist ein feinherber Müller-Thurgau vom Weingut Edelberg in Weiler bei Monzingen, der für 10,80 Euro in den Touristinformationen der Region zu haben ist. „Ein ganz toller Sommerwein“, schwärmte die Prinzessin. An jeder Flasche ist mit einem Lederband ein Schieferstein mit dem eingravierten Keltenkatzenlogo des Nationalparks befestigt.
„Wir sind auf einem guten Weg“, bilanzierten die Umweltministerin und der Landrat gut drei Jahre nach der Eröffnung des Nationalparks. Das würden gern auch die Initiatoren des Bikeparks Idarkopf behaupten, bei dem aber immer noch Hindernisse zu überwinden sind. Immerhin wurde gestern mit Rose Bikes aus Bocholt der offizielle Partner vorgestellt. Er soll unter anderem später die Flotte an Rädern für den laufenden Betrieb zur Verfügung stellen. Kurt Knaudt