Kerstin Gothieu hatte sich nach einer Umfrage in der WhattsApp-Gruppe des Vereins Dorfgemeinschaft Breitsesterhof an Jung gewandt und den Wunsch vorgetragen, auch auf dem Breitsesterhof ein Ruhefeld ähnlich dem neuen Ruhehain auf dem Baumholderer Hauptfriedhof anzulegen. „Das Interesse daran war in der Gruppe sehr hoch. Und es gibt auch schon einige Anfragen ehemaliger Bewohner, ob sie Urnengräber reservieren können“, berichtet Gothieu.
Anlieger wünschen sich Umgestaltung
Nachdem die Stadtspitze dem Anlegen eines Urnengrabfelds zugestimmt hatte, machten sich Kerstin Gothieu und ihr Mann Daniel daran, die Gestaltung des Feldes zu planen. „Eine Urnenwand kam nicht infrage“, sagte Kerstin Gothieu. Zufällig sei man mit Friedhofsmitarbeiter Michael Alles ins Gespräch gekommen, der einen Findling anbot. „Den Stein hat die Stadt erworben, und ihn dann zur Säuberung bei Steinmetz Hans-Peter Pfestorf abgegeben.“ Doch die Reinigung dauerte deutlich länger gedauert als geplant, erläutert Günther Jung.
So wurde der Findling nun im Frühjahr auf einer zuvor von den Bürgern des Breitsesterhofs aufgefüllten und begradigten Fläche auf der rechten Seite des kleinen Friedhofs gesetzt. Im Anschluss verlegten die Mitarbeiter des Bauhofs in drei konzentrischen Halbkreisen jeweils fünf Platten, wo später die Urnen platziert werden sollen. „Das ist eine Übergangslösung, bis die Urnengräber tatsächlich gebraucht werden, damit man es sich vorstellen kann“, sagt Gothieu. Die sollen dann wie Strahlen, die vom zentralen Stein, auf welchen der Steinmetz die Worte „Ruhe sanft“ in metallenen Lettern aufgesetzt hat, abgehen. Ein Lebensbaum soll den Findling noch ergänzen. In jedem der insgesamt 15 Urnenplätze könnten bis zu zwei Urnen Platz finden, erklärt Gothieu. Und bereits nach wenigen Tagen hat sie Anfragen für ein Drittel der Urnenplätze, schildert sie weiter.
Verbundenheit zum Hof ist groß
„Die Verbundenheit mit dem Breitsesterhof ist groß, viele, die weggezogen sind, sind über unseren Verein Dorfgemeinschaft immer noch mit ihrer Heimat verbunden und kommen gern zurück“, sagt sie. Daher seien die Arbeiten am Friedhof auf großes Interesse gestoßen. „Der Friedhof ist wieder ansehnlich geworden und auch die Treppenstufen zu den Ehrengräbern sollen noch gemacht werden“, erläutert Gothieu.
So hat der Bauhof auch alte Bäume an der Einfriedung auf der Nordseite entfernt und eine Hainbuchenhecke gesetzt. Auch das Kreuz für die Gefallenen der Weltkriege habe man mit Unterstützung von Pfestorf und des Beerdigungsinstituts Wildanger erneuern können. Günther Jung ist froh, dass die Arbeiten am Friedhof des Breitsesterhofs angegangen werden konnten. „Es ist ein Identifikationspunkt und der soll auch erhalten bleiben.“