Anspruchsvoller Parcours im früheren Steinbruch wird am 28. April offiziell eröffnet
Ein neues El Dorado für Bogensportler in Dienstweiler: Eröffnung am 28. April
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Bereit für den ersten Schuss in einer anspruchsvollen Felslandschaft: Für passionierte Bogensportler wird der frühere Dienstsweiler Steinbruch eine attraktive Anlaufstelle. Foto: David Kossmann
David Kossmann

Dienstweiler. Das Birkenfelder Land wird um eine Attraktion für Freizeit-, aber auch Profisportler reicher. Am Sonntag, 28. April, wird das Bogensportzentrum Eborn offiziell eröffnet. Die Betreiber haben nun das Programm für diese Veranstaltung im stillgelegten Teil des Dienstweilerer Steinbruchs vorgestellt, der im Herbst sogar Schauplatz einer Deutschen Meisterschaft wird.

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Fast fünf Jahre hat es von der Idee bis zur Verwirklichung gedauert, weil unter anderem Corona dazwischenkam und der bürokratische Weg steinig war. „Aber Ende gut, alles gut“, sagt David Kossmann. Er ist Geschäftsführer der Firma DK Bow Factory aus Marpingen und zugleich Vorsitzender des Vereins Bogensportschule Saar. Mit seinem Unternehmen betreibt er bereits Bogensportparcours in der Nähe des Schullandheims Biberburg bei Marpingen (seit 2015) und auf dem Schaumberg bei Tholey (seit 2018). Nun kommt die dritte und anspruchsvollste Anlage dieser Art dazu.

Zuschuss der LAG Erbeskopf

Sie ist zum einen Anlaufstelle für naturnahen Aktivtourismus, weshalb die privaten Betreiber für Projekt auch über die Lokale Arbeitsgemeinschaft (LAG) Erbeskopf einen 13.000-Euro-Zuschuss aus dem Topf eines Förderprogramms der Europäischen Union (EU) erhalten haben. Zum anderen genügt das Terrain im Dienstweilerer Steinbruch aber auch höchsten sportlichen Ansprüchen in der Bogensportszene.

Vor einigen Jahren, erzählt Kossmann, habe er selbst bei einem Wettkampf für Anwärter im Bogensport-Nationalkader des Deutschen Schützenbunds im Karwendelgebirge bei Mittenwald teilgenommen und festgestellt, dass er dort wegen des „extrem steilen“ Parcoursgeländes enorm gefordert war. „Um auch Leute aus unseren Breitengraden fit für solche Wettkämpfe zu machen, haben wir also nach einem alpinen Gelände außerhalb der Alpen gesucht“, blickt Kossmann zurück.

Betreiber kommt aus dem Saarland

Seinen Blick aufs benachbarte Rheinland-Pfalz und die Verbandsgemeinde Birkenfeld habe dann zunächst die Mountainbikeveranstaltung „Audi Nines“ im Steinbruch Ellweiler. Das Gelände dort schien ideal, schied aber für ein dauerhaftes Bogensportzentrum aus, weil er noch stärker genutzt wird. Als Alternative sei ihm dann aber vorgeschlagen worden, sich doch einmal den Steinbruch Eborn bei Dienstweiler anzuschauen.

Mit seinen Felsformationen könnte man fast meinen, dass man sich irgendwo in Nordamerika befinde, sagt Kossmann. DK Bow Factory preist deshalb den Parcours auf seiner Internetseite auch wegen seines „Wild-West-Colorado-Looks“ an. Neben seiner landschaftlichen Schönheit habe das Gelände mit seinen Steilpassagen aber auch genau zum gesuchten sportlichen Zweck gepasst, betont Kossmann.

Von der Ortsgemeinde Dienstweiler, aber auch anderen Behörden in der Region gab es sofort Unterstützung für die Pläne, nach und nach wurde auch der vorgeschrieben Genehmigungsweg gemeistert und nun hat DK Bow Factory zusammen mit den Helfern vom Verein Bogensportschule Saar den Parcours hergestellt, sodass er nun auch offiziell an den Start gehen kann.

Einstündige Schnupperkurse

Das wird am Sonntag, 28. April, ab 11 Uhr der Fall sein. Nach den Eröffnungsreden kann es dann ab 11.30 Uhr losgehen. Für Interessierte gibt es an diesem Tag unter anderem einstündige Schnupperkurse mit Trainern, die ab sofort buchbar sind und angeleitetes Bogenschießen auf der Einschießwiese.

Für Fortgeschrittene werden die Runden dann ebenfalls freigegeben, wobei aus sportlicher Sicht vor allem David Jackson, der schon Weltmeister im 3D und Feldbogensport, die amtierende Europameisterin Alicia Baumert und die amtierende Jugendeuropameisterin Emma Brill besondere Gäste sind. Für die Verpflegung der Besucher und Sportler ist an diesem Tag bestens gesorgt.

Drei unterschiedliche Runden

Insgesamt wurden im Steinbruchgelände Eborn drei verschiedene Parcours angelegt. Sie sind sowohl mit klassischen Feldscheiben als auch mit sogenannten 3-D-Stationen bestückt. Feldbogenscheiben sind schwarze „Kringelscheiben“ mit einer gelb-goldenen Mitte. 3-D ist die modernere Variante des Feldbogenschießens. Die Ziele sind dabei in der Regel Tierfiguren aus Schaumstoff, auf denen aufgezeichnete Ringe eine Punktwertung erlauben.

Die exakte Länge und die Anzahl der Höhenmeter werden in den nächsten Tagen noch genau ermittelt, sagt Kossmann und ergänzt, dass man grundsätzlich einen Vergleich zur Einteilung beim Skifahren in blaue, rote und schwarze Pisten ziehen könne. Die Staffelbachrunde befindet sich im ebeneren Teil des Steinbruchs Eborn. Sie ist für Anfänger gedacht und hat den Schwierigkeitsgrad „leicht“. Sie eigne sich nach Inbetriebnahme auch beispielsweise für „Firmenevents oder Geburtstagsfeiern“, sagt Kossmann.

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Betreiber David Kossmann beim Parcoursbau Foto: Madeleine Kossmann
Peter Böhnel

Schon deutlich anspruchsvoller und für Wettkämpfe geeignet ist die als „mittel bis schwer“ eingestufte St.-Bernhard-Gipfel-Runde mit 24 Feldscheiben und 24 3D-Stationen. Die größte Herausforderung stellt die Achat-Runde im besonders steilen und steinigen Gelände mit 24 Feldscheiben und 30 3D-Stationen dar. „Dort sind Kletterqualitäten gefragt“, sagt Kossmann.

Generell sollten Besucher darauf achten, festes Schuhwerk mitzubringen. Bei allen Runden sei Trittsicherheit gefragt und bei den beiden schwereren Parcours auch Vorkenntnisse ratsam, so der explizite Hinweis von DK Bow Factorys, das übrigens eine Kooperation mit dem Victor’s Seehotel Weingärtner am Bostalsee pflegt, um Bogensportler auf seine künftig drei Anlagen im Umfeld zu locken.

Nach der offiziellen Eröffnung am 28. April werden die Betreiber und die Bogensportschule Saar am 30. April – wie schon im Vorjahr – mit ihren Pfeilen das Dienstweilerer Hexenfeuer entzünden und damit ihre Verbundenheit zum Gastgeberort zum Ausdruck bringen. Bereits am 4. und 5. Mai findet ein Ranglistenturnier mit dem deutschen Nationalkader im Bogensportzentrum Eborn statt und dieses wird vom 3. bis zum 6. Oktober sogar Austragungsort für einen noch bedeutsameren Wettkampf sein. Dann, so Kossmann, gehen dort rund 500 Bogensportler bei der Deutschen Meisterschaft „Bowhunter 2024“ an den Start.

Am Abzweig nach Eborn gelegen

Erreichbar ist das neue Bogensportzentrum, in dem man auf der Landesstraße 170 zwischen Hoppstädten und Dienstweiler in den Ortsteil Eborn abbiegt. Auf dem Schotterparkplatz vor dem Steinbruch können die Autos abgestellt werden. Der Parcours wird nach der Eröffnung montags bis sonntags von 9 bis 19 Uhr (von November bis März von 9 bis 17 Uhr) benutzbar sein.

Mehr Informationen und die Möglichkeit zur Ticketbuchung, etwa für die Schnupperkurse am Eröffnungstag, gibt es im Internet unter www.dk-bowfactory.de/ticketshop

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