Auch in der Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen boomt Freiflächen-Fotovoltaik. In Zusammenarbeit mit der AöR (Anstalt öffentlichen Rechts) entwickelt die Firma Gaia aus Lambsheim derzeit drei Solarparks mit einer Gesamtnennleistung von mehr als 65 Megawatt-Peak in den Ortsgemeinden Krummenau, Hettenrodt/Mackenrodt und Horbruch. Ein weiterer in Breitenthal befinde sich in der Planungsphase, heißt es in einer Pressemitteilung des Projektentwicklers.
In Krummenau ist nach Angaben von Gaia auf einer Fläche von rund 29 Hektar eine PV-Freiflächenanlage mit einer Leistung von etwa 35 Megawatt-Peak vorgesehen. In Hettenrodt soll eine Anlage mit einer Kapazität von rund 20 Megawatt-Peak auf einer Fläche von 19 Hektar errichtet werden. Das Projekt in Horbruch umfasst etwa 12 Hektar und soll eine Leistung von rund 14 Megawatt-Peak liefern. Für alle drei Projekte wurde bereits der Aufstellungsbeschluss gefasst. Während sich die Vorhaben in Krummenau und Hettenrodt bereits im Bebauungsplanverfahren befinden, stehe man mit dem Projekt in Horbruch noch am Anfang.
Bei jedem Solarpark gebe es individuelle Herausforderungen
Von der ersten Idee bis zur Inbetriebnahme eines Solarparks vergehen laut Gaia in der Regel zwischen anderthalb und dreieinhalb Jahren. „Die Projekte in Krummenau und Hettenrodt/Mackenrodt befinden sich derzeit in der Phase der vorzeitigen Beteiligung – dem ersten Schritt des Bebauungsplanverfahrens“, erläutert Projektleiter Marcel Infuso.
Bei jedem Solarpark gebe es individuelle Herausforderungen. „Unterschiedliche Eigentümerstrukturen, raumordnerische Vorgaben und naturschutzrechtliche Belange erfordern maßgeschneiderte Lösungen“, betont Infuso. Nach aktuellem Planungsstand sollen die Anlagen in Krummenau und Hettenrodt/Mackenrodt bis Ende 2026 ans Netz gehen. Der Solarpark in Horbruch werde frühestens Ende 2027 ans Netz gehen. Die geplanten Fotovoltaik-Freiflächenanlagen leisten mit einer Gesamtkapazität von über 65 Megawatt-Peak laut Gaia „einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung von CO2-Emissionen und zur nachhaltigen Energieversorgung der Region“.
Ein zentrales Ziel des Projekts sei die gleichmäßige Beteiligung der Mitgliedsgemeinden der AöR Energiewelt Idarwald an den Erträgen der Solarparks. Diese solidarische Verteilung stärke nicht nur die regionale Wertschöpfung, sondern fördere auch den Ausbau der erneuerbaren Energien.
Gaia will „Kooperationen auf Augenhöhe“
Darüber hinaus ist nach Angaben von Gaia geplant, den Bürgern der Standortgemeinden verschiedene Modelle zur finanziellen Beteiligung an den Projekten anzubieten, ohne dass das Unternehmen bei diesem Thema konkret wird. Die enge Zusammenarbeit mit der AöR und den Ortsgemeinden zeige, „dass der Ausbau erneuerbarer Energien insbesondere durch partnerschaftliche Kooperationen auf Augenhöhe gelingen kann“, betont Gaia.
Das Bestreben der AÖR ist nach Aussage von Vorstand Hans-Dieter Weyand, nicht den Projektierern das Feld zu überlassen, die auf der Suche nach geeigneten Flächen über Land ziehen, sondern möglichst viel auf kommunalen Grundstücken zu verwirklichen, damit die Gemeinden und nicht nur einige private Eigentümer profitieren. Gründungsmitglieder waren 2012 Asbach, Bollenbach, Bundenbach, Hausen, Hellertshausen, Horbruch, Hottenbach, Krummenau, Oberkirn, Rhaunen, Schauren, Schwerbach, Stipshausen, Sulzbach und Weitersbach aus der ehemaligen Verbandsgemeinde (VG) Rhaunen, die ebenfalls dazugehörte. Inzwischen wurde sie durch die VG Herrstein-Rhaunen als Rechtsnachfolgerin abgelöst.
Nach der Fusion der Verbandsgemeinden Herrstein und Rhaunen traten Breitenthal, Fischbach, Gösenroth, Griebelschied, Hettenrodt, Kempfeld, Veitsrodt, Weiden und Wickenrodt der AÖR bei. Die Einnahmen werden unter allen paritätisch verteilt, wobei die Gemeinde, auf deren Gemarkung ein Projekt umgesetzt wird, jeweils den Löwenanteil erhält.