Spezialitäten-Café in der Berschweilerstraße will mit hochwertigen Kaffeebohnen und Teevariationen überzeugen
Die Liebe zum Kaffee neu entdecken: Neues Spezialitäten-Café in Baumholder
Josefine Ferraro bereitet in ihrem neuen Spezialitäten-Kaffeegeschäft Kaffee aus frischen, fair gehandelten Bohnen, brüht Tee oder Chay auf und serviert dies in ihrem kleinen Eckladen in der Berschweilerstraße. Foto: Saueressig
Sascha Saueresig

Baumholder. Es riecht nach frisch geröstetem Kaffee. Ein Vater schlürft genüsslich seinen Kaffee und sein Junior will noch einen Schokoladenbiskuit mit Karamellcreme – einen Alfajor. In dem kleinen Café an der Berschweilerstraße gibt es seit Mitte April Kaffee und Tee für Feinschmecker.

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Specialty Coffee ist der englische Begriff hierfür, und die Argentinierin Josefine Ferraro betreibt das neue Geschäft im umgestalteten Entree des Poledance-Studios Zero Gravity von Amalia Lang. Und der Kaffee, Tee, Chay, Mate-Tee oder seit Neustem auch koffeinfreier und cold brewed Kaffee oder Golden Milk, dazu Gebäck und argentinische Spezialitäten sind frisch – und das schmeckt man auch. Ein Espresso aus mexikanischen Bohnen bietet einen Hauch von Schokolade und Honig. Im Abgang wirkt er etwas säuerlich wie Limetten. Für den an Filterkaffee gewöhnten Gaumen ist das eine Umstellung.

Für viele eine Umgewöhnung

Und Josefine bestätigt auch, dass gut zwei Drittel ihrer Kunden einen Latte Macchiato oder andere Varianten des Milchkaffees genießen. Nach Mate und Chay frage jeder fünfte Gast, und nur knapp zehn Prozent der Kunden wagten sich an schwarzen Kaffee, während Tee noch zu den Nebenangeboten des Spezialitäten-Cafés gehört. Für Kinder gibt es aber auch heiße Schokolade mit Kuh-, Hafer- oder wahlweise auch Sojamilch.

„Wir bieten Kaffee in den unterschiedlichsten Variationen an, der aus fair gehandelten Kaffeebohnen höchster Qualität stammt“, erläutert Ferraro. Das ist auch die Grundlage des Specialty Kaffees – die Qualität der Bohnen, ihre Verarbeitung und Zubereitung machen dies aus.

Im ersten Monat stammten die Bohnen aus Brasilien, in diesem Monat sind die frischen Kaffeebohnen aus einem Anbau in Mexiko. „In den USA, aber auch in Spanien ist Specality Coffee längst ein Trend, und es gibt ihn auch in immer mehr deutschen Großstädten“, berichtet Ferraro.

Die Idee zu dem Kaffeegeschäft kam auf Umwegen zustande. Josefine Ferraro ist Grafikdesignerin und lebte im vergangenen Jahr noch auf Mallorca, wo sie als Surflehrerin arbeitete. Dort lernte sie Amalia Lang kennen, und beide beschlossen nach der Rückkehr nach Deutschland ein Specialty Café zu eröffnen.

Nichts Vergleichbares in der Nähe

„Ich liebe gut zubereiteten Kaffee. Doch den bekommt man hier kaum“, beschreibt Ferraro ihre Geschäftsidee. In jungen Jahren war sie eine Zeit in Australien und schlug sich als Barista durch. „Dort ist ein Barista keine Hilfskraft. Man muss sich einer Befragung und Prüfung stellen, ob man überhaupt weiß, wie Kaffee zubereitet wird.“

Dies hat sie nun auch inspiriert, das Spezilitäten-Café in Baumholder zu eröffnen. „In der näheren Umgebung gibt es weder in Kaiserslautern noch Trier Vergleichbares. In Nohfelden gibt es eine Rösterei, die ihren eigenen Kaffee anbietet“, schildert sie. Durch Zufall fand Ferraro ein Spezialitäten-Café am Flughafen in Luxemburg, als sie eine Freundin abholen wollte und kam ins Gespräch mit den Betreibern. „Sie erzählten uns, dass sie ihre Bohnen aus Eindhoven beziehen und gaben uns die Adresse“, schildert Amalia Lang.

Nach einem Anruf vereinbarte Ferraro einen Besuchstermin und besuchte die Kaffeemanufaktur in den Niederlanden. „Es sind zwei australische Brüder, die die Kaffeebohnen aus den Herstellerländern direkt beziehen und dann rösten“, erklärt sie weiter. Sie habe auch einen Rezepte- und Aufbrauchlehrgang absolviert und anschließend entschieden, ihre Kaffeebohnen dort zu bestellen. „Sie haben diese besondere australische Art, Kaffee zu kredenzen, das passt sehr gut. Und die Qualität ist überragend“, schildert Ferraro. Sie selbst tendiert aber doch eher zum italienischen Stil der Kaffeezubereitung.

Zwei Monate für die Umgestaltung

Ende Januar begann dann der Umbau für das neue Kaffeegeschäft. „Josefine hat alles selbst geplant. Wir haben die Materialien besorgt und es dann umgebaut“, berichtet Amalia Lang. So können Besucher an der großen Fensterfront an einem Board ihr Getränk genießen und nach draußen schauen. In der Ecke gibt es eine gemütliche Sitzecke, in der es sich der Familienhund auch gern gemütlich macht. Doch auch vor der Tür wird bei passendem Wetter bestuhlt. „Die Leute kommen, entweder, um hier morgens ein kleines Frühstück zu sich zu nehmen oder nur ein Getränk zum Mitnehmen abzuholen“, berichtet Ferraro.

In den ersten Wochen habe man an sieben Tagen geöffnet gehabt. Nach einer Befragung auf Instagram und nun Blick auf die Kundenbesuche habe man sich auf sechs Tage festgelegt. Ferraro öffnet mittwochs bis montags von 7.30 Uhr bis 13 Uhr und nach einer Mittagspause von 15 bis 18 Uhr. „Gerade am Sonntag gibt es keine Möglichkeit, zu frühstücken. Das nutzen nun zahlreiche Gäste“, schildert sie.

Dann gibt es Croissants und wechselnden Kuchen sowie die beliebten Alfajors. Den Kaffee mahlt Josefine für jeden Kunden frisch und bereitet ihn im Automaten zu. Und das dauert abhängig von der Bestellung immer etwas anders. „Jedes Rezept hat eine eigene Temperatur und Durchlaufzeit“, schildert sie. Nur dann sei es ein Kaffee, der des Namens Speciality Coffee auch würdig ist.

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